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Saschas Sklavin

Saschas Sklavin

Titel: Saschas Sklavin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha A. Hohenberg
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meinte Heimo gereizt, wobei auch ein wenig Panik in seiner Stimme mitschwang. Darauf aufmerksam gemacht, erkannten wir sofort, wie sich dicke Rauchschwaden im Raum breit machten. Schon fast ein wenig überhastet rannte ich zur Tür und riss sie geradezu auf. Dabei hatte ich die Tür noch nicht ganz geöffnet, verharrte ich mit einem Ruck in meiner Bewegung und starrte auf eine scheinbar solide Mauer aus Schnee.
    «He Leute», stammelte ich mit heiserer Stimme, «schaut euch das mal an! Wir sind eingeschneit.»
    Mit einem heftigen Satz sprang Heimo neben mich. Mit weit aufgerissenen Augen starrte auch er auf die weiße Wand, um dann gleich laut zu brüllen, dieses Mal eindeutig mit einer gehörigen Prise Panik: «Sofort das Feuer aus, sofort! Schnee, Wasser, egal was, aber macht das Feuer aus. Wir ersticken sonst. Rasch!»
    Eine weitere Aufforderung war nicht nötig. Tim griff überhastet nach dem Topf auf dem Tisch und nahm Schwung, um den Inhalt in einem eleganten Bogen über das Feuer zu kippen. Mit einem lauten und hastigen «Stopp!» konnte ich ihn gerade noch von seinem Vorhaben abhalten: «Spinnst du jetzt total? Wenn du das Zeug ins Feuer kippst, gibt es eine Explosion, du Depp. Bei den Umdrehungen, die dieses Gesöff hat, brennt mit einem Schlag die ganze Hütte!»
    «Upps!», sagte Tim verlegen und mit einem schiefen Grinsen legte er den Topf wieder behutsam auf den Tisch, so, als könnten bereits zu hastige Bewegungen einen Schaden anrichten.
    Inzwischen hatten die anderen mit zwei verbliebenen Töpfen Schnee aus der kompakt stehenden Wand geschaufelt. Nach mehreren Löschversuchen ging schließlich mit einem lauten Zischen das Feuer aus. 
    «Gut», meinte Heimo erleichtert, «das hätte ins Auge gehen können. Wie es scheint, bekommen wir im Moment nur durch den Kamin unsere Frischluft und ein Feuer hätte den gesamten Sauerstoff aufgezehrt. Und dann noch der Rauch. Wir wären nicht die ersten, die eines Morgens aufwachten und feststellen mussten, dass sie an einer Kohlenmonoxyd Vergiftung eingegangen sind.»
    Im faden Schein der Lampe über dem Tisch schauten wir uns alle recht bedröpelt an. Heimo lachte laut auf und meinte mit breitem Grinsen: «Also Ladies, nun macht mal nicht so ein bescheuertes Gesicht. Wir sind ja noch am Leben. Die Gefahr ist gebannt, ersticken werden wir nicht mehr. Nein, das nicht, aber erfrieren, ja, wenn wir hier wie blöd rumstehen. Also, Leute, Äktschon!»
    «Gut gebrüllt, Löwe», meinte Tim trocken. «Und was, bitte schön, sollen wir tun?»
    Die Antwort ließ nicht auf sich warten: «Ganz einfach, wir schaufeln uns frei. Dieses Mal nehmen wir aber nicht die Töpfe, sondern die Schneeschaufeln aus unserem Rucksack. Soviel Zeit muss sein.»
    Rüdiger und Klaus machten den Anfang. Begleitet von reichlich dummen Sprüchen und sinnlosen Ratschlägen gruben sie eine Öffnung in den festen Schnee und schippten ihn in den Raum.
    «Geht nicht anders», hatte Heimo vorher gesagt. «Zuerst hier in der Hütte zwischenlagern.» Dabei grinste er schief. «Und nachher, wenn wir irgendwann den Durchbruch geschafft haben, wieder raus.»
    Die beiden hatten den Eingang schon fast einen Meter tief freigeschaufelt, als sie nach einer Ablösung schrien. Ernst und Tim übernahmen die nächste Schicht und trieben die Öffnung, die jetzt schon wie eine Höhle aussah, weiter voran. Als sie etwa einen Meter fünfzig vorgedrungen waren, löste sich plötzlich der Schnee über ihren Köpfen und begrub die beiden. Laut fluchend kämpften sie sich in die Hütte und befreiten sich unter dem schadenfreudigen Gelächter der anderen vom Schnee. Mit dem Einsturz des Schneedaches war plötzlich auch wieder eine Verbindung zur Außenwelt entstanden, verdeutlicht durch das infernalische Toben des noch immer heftig wütenden Sturmes.
    «Also hat sich der alte Fährtenleser doch nicht geirrt!» knurrte Heimo, während er aus der Hütte trat, um die Lage zu peilen. Dann schob er mit den Füßen schnell reichlich Schnee beiseite und schloss die Tür.
    Mit einem lauten Plums setzte er sich an den Tisch und berichtete: «Okay, es ist nur eine ziemlich große Schneewehe, die uns den Weg nachdraußen versperrt. Obwohl, na ja, das ist eher schamlos untertrieben, denn von unseren Schneemobilen ist nichts mehr zu sehen. Das wird richtig lustig, wenn wir die dann irgendwann mal freischaufeln dürfen.» Dabei brachte sein Gesichtsausdruck, der selbst bei diesem schummrigen Licht gut zu erkennen war, etwas ganz anderes

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