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Saschas Sklavin

Saschas Sklavin

Titel: Saschas Sklavin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha A. Hohenberg
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behaglich und entspannt zurück. Mit einem schiefen Lächeln wartete ich auf die ersten Kommentare, denn was ich da erzählt hatte, war schon starker Tobak, das war mir wohl klar.
    «Ha», schnaubte Rüdiger mit fast verächtlichem Ton, aber mit einem breiten Grinsen in seinem Gesicht, «diese Geschichte fing ja an, wie deine erste aufhörte. Also deine Lieblingsschlafstellung kennen wir jetzt!»
    Klaus nickte zustimmend und ergänzte, seine Bedenken kundtuend: «Okay, das haben wir begriffen, und das ist auch kein Thema. Aber was du da mit Angela angeblich gemacht hast, das ist schon als Geschichte ziemlich heftig, aber als Tatsache? Daran mag ich gar nicht denken!»
    «Ach komm, nun tu mal nicht so!» So wie das klang, meinte Tomas das todernst. «Solange sie damit ihrer beiden Veranlagung entsprechen, gibt es da nichts gegen einzuwenden. Wenn wir also mal davon ausgehen, dass Angela eine echte Masochistin ist und im Schmerz, wie Sascha es ja mehr als nur deutlich geschildert hat, ihre Lust findet, ist das voll okay. Also ich habe auf der Venus in Berlin einen Macker gesehen, dem eine Domina einen großen, mit Wasser gefüllten Eimer an die Eier gehängt hat. Der hat dabei einen Steifen gekriegt. Wir würden vor Schmerzen vermutlich in Ohnmacht fallen. Man mag es kaum glauben, aber es war so.»
    Heinz stieß ins selbe Horn: «Dem stimme ich voll zu. Ob die Geschichte nun stimmt oder nicht, Fakt ist, ich kenne kein glücklicheres Paar, das über so viele Jahre so extrem verliebt ist. Das unterstreicht auf jeden Fall die Richtigkeit ihres Tuns.»
    Das überzeugte auch Klaus, der, wie alle anderen, zustimmend nickte.
        
    Wolfgang hatte seinen scheinbar schweren Kopf auf seine Hände gestützt und nuschelte kaum verständlich: «Wie auch immer, mich hat die Story richtig geil gemacht. Wie sagtest du vorhin so schön?» Diese rhetorische Frage war an mich gerichtet, die er dann gleich auch selbst beantwortete. «So geil, dass man locker durch eine Stahlbetonwand kommt? Genau! Gott sei Dank, bin ich aber so müde, dass diese Angelegenheit im wahrsten Sinne des Wortes von selbst in sich zusammenfällt! Ich mach ‘nen Abgang in Richtung Koje.»
    Wolfgang erntete ein zustimmendes Lachen für seinen blöden Spruch und ein gefälliges Nicken, was sein Vorhaben anging. Während sich alle aufrafften und vom Tisch aufstanden, ermahnte uns unser Guide: «Hört zu, Leute, wer noch eine Stange Wasser in die Ecke stellen muss, der macht das gefälligst draußen. Aber dicht an der Wand bleiben und nur zu zweit. Kann sein, dass wir uns gegenseitig halten müssen! Keine Angst beim Öffnen der Tür. Ein bisschen frische Luft schadet nicht.»
    Mit einem schiefen Grinsen fügte Heimo hinzu: «Und ihr Großstadtkinder bloß nicht gegen den Wind pissen, sonst bekommt ihr gratis eine warme Dusche.»
    «Ha, ha», erwiderte Ernst trocken und völlig humorlos, «selten so gelacht.» Dann ging er zur Tür und fragte: «Wer kommt mit?»
    Da ich ebenfalls gehörig Druck auf der Leitung hatte, folgte ich ihm. Gemeinsam öffneten wir vorsichtig die Tür. Es hatte etwas für sich, dass sie nach innen aufging, denn draußen erwartete uns nicht nur ein Geheul, das dem einer landenden 747 gleichkam, sondern auch fast ein Meter Neuschnee.
    Ein dreifaches Hoch auf den Erbauer! , dachte ich erleichtert, als wir nach draußen in die bittere Kälte traten. Der hatte nämlich seine Hausaufgaben gemacht und den Eingang so angebracht, dass er, vermutlich für die meisten Stürme zutreffend, auf der windabgewandten Seite lag. Vermutlich hätte es uns sonst ohne Bodenberührung ans andere Ende unserer Behausung getrieben.
     
    Schnell stellten wir fest, in welche Richtung wir uns wenden mussten. Dann schoben wir uns mit einem großen und ausladenden Schritt praktisch durch den Schnee, um einen halben Meter neben der Tür, an der Hauswand gelehnt, unser Klo zu erreichen. Trotz der schützenden Wand rüttelte und zerrte der Wind heftig an unseren Körpern. Heimo hatte nicht unrecht gehabt: Eine zweiter Mann, der hinter dem anderen stand und den am seinem Gürtel festhielt, war von Nöten, um gefahrlos, und nicht möglicherweise unfreiwillig im Schnee landend, sein Geschäft zu verrichten.
    Als ich so in Hilfestellung dastand, merkte ich erst richtig, wie kalt es war. Unvorstellbar, dass jemand so ein Inferno ungeschützt länger als ein paar Minuten aushalten konnte. Schlagartig wurde mir klar, wie viel Glück wir hatten, noch rechtzeitig diese Hütte

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