Satan - Retter der Welt
Ich habe nichts mehr zu verlieren!«
Und vielleicht sah Seth, dass Sam jedes Wort ernst meinte, dass er aufs Töten aus war, denn die dunkle Gestalt am Ende der Straße drehte sich um und rannte davon. Mit einem hasserfüllten Zischen rannte Sam ihm nach. Im Laufen schleuderte er eine Lichtkugel voraus, die Seths Kopf umkreiste und so verriet, wo er entlanglief, auch wenn er sie gereizt mit der Hand wegzuschlagen versuchte. Sam hatte keine Ahnung, wohin sie rannten. Er wusste nur, wenn Seth tot war, würde alles vorbei sein. Uranos wurde weiterschlafen, die Schlacht wäre weder gewonnen noch verloren, und er würde frei sein ...
Vor ihnen ragte der Kuppelbau aus schwarzem Marmor auf. Sam sah, wie Seth die Tür öffnete, und stürzte ihm nach. Er rannte in den Kuppelraum, sah Seth zurückblicken und hörte die Tür hinter ihm zuschlagen. Er drehte sich um. Odin stand da und versperrte den Ausgang. Jehova trat aus den Schatten.
Sein Gesicht war dunkel. Seth rang keuchend nach Luft und grinste.
Sam blickte von einem Verschwörer zum anderen, bevor er sich erneut Seth zuwandte. »Du«, zischte er. »Du bist an allem schuld.«
»Haltet ihn auf«, schnappte Seth zu Jehova und Odin.
Sam lachte. »Thor hat es nicht geschafft, und er hatte seine Seele verkauft.« Aber das hat Jehova auch, nur wissen sie es nicht.
Seth schüttelte nur den Kopf, drehte Sam den Rücken zu und ging langsam davon.
»Haiti«, rief Sam. Seth ging weiter. Sam riss die Hand hoch, packte ihn mit Magie. Sofort traf ihn ein Schlag von Jehovas Seite und ließ ihn taumeln. Sein Schutzschirm erzitterte unter dem Aufprall. Ein weiterer Stoß von Odin, und er fiel zu Boden. Eis kroch ihm über die Haut.
In der Tür am anderen Ende der Halle drehte Seth sich halb um und lächelte. »Ich habe gewonnen, Lucifer.«
»Du bist ein Narr«, schaffte er es zu krächzen, auch wenn seine Zähne aufeinander schlugen.
»Und ich habe den goldenen Schatz gefunden«, gab Seth zurück.
»Oh, Ihr seid der Schwachkopf, der das alles für eine gute Idee hielt!«, sagte eine freundliche, überschwängliche Stimme von der Tür her. Alle drehten sich zu ihr um außer Sam, auf dessen Gesicht sich ein wildes, manisches Grinsen ausbreitete.
Seth runzelte die Stirn. »Wer bist du?«
»Ich?«
Sam schaffte es, sich auf dem Boden herumzudrehen, um Tinkerbell sehen zu können. Dieser hielt seine getreuen Armbrüste in den Händen. Beide Bolzen waren auf Seth gerichtet. »Ich bin der Kerl mit dem Rache-Komplex.«
Eine selige Sekunde lang glaubte Sam wirklich, Tinkerbell würde auf Seth schießen. Dann fuhr Tinkerbell mit einer blitzschnellen Bewegung herum und betätigte die Abzüge. Beide Bolzen schlugen in Odins Körper ein, rissen ihn von den Füßen, wirbelten ihn herum und schleuderten ihn zu Boden. Blut rann aus den Einschusswunden in seiner Brust. Seth schnaubte und wollte zurückkommen.
»Nein«, schnappte Jehova und trat vor, um ihm den Weg zu versperren. »Ich werde mit den beiden schon fertig.«
Seth zögerte, dann nickte er. »Ich verlass mich drauf.« Er drehte sich um und rannte auf die Tür zu.
Sam sah, wie eine Hand sich in Augenhöhe zu ihm herabsenkte. Er nahm sie dankbar und ließ sich von Tinkerbell aufhelfen. »Warum Odin?«, stöhnte er. »Du hättest auf Seth schießen können.«
»Odin«, sagte Tinkerbell mit ruhiger Stimme, »war derjenige, den Loki um Schutz und Zuflucht gebeten hat. Odin hat Loki an Chronos verkauft.«
Sam blickte auf Odin hinab, aus dessen Brust die beiden Bolzen ragten. Odin atmete kaum, und seine Augen waren geschlossen, aber Sam konnte noch Leben in ihm spüren. »Stahlspitzen?«, fragte er leise.
»Ja, aber meine Axt ist verzaubert und wird ihm den Rest geben.«
Sam blickte von dem am Boden liegenden Odin zu Tinkerbell und schließlich zu Jehova. Er stolperte ein paar Schritte nach vorn und schob Tinkerbell zurück. »Odin gehört dir«, erklärte er. »Jehova mir.«
Er sah ein Aufflackern von Furcht in Jehovas Augen. Ah, zum ersten Mal begreifst du meine Macht.
»Lass mich vorbei, Bruder«, sagte Sam.
»Du weißt, das kann ich nicht.«
»Ich werde Seth töten. Dann wird niemand mehr da sein, um Uranos zu befreien. Dann ist alles vorbei. Und wir haben unseren Frieden.«
»Du hast verloren, Sam. Die Ashen'ia sterben und Seths Armee ebenso. Seth wird Uranos befreien.« »Ich werde ihn aufhalten.« »Du weißt, dass du das nicht kannst.« »Ich glaube, dass ich es kann. Also geh mir aus dem Weg.« »Nein. Und ich
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