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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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die Männer schienen ihm nicht zuhören zu wollen.

  5 
    Krankenbesuch
     
    Sein Schwert war im Kofferraum des Wagens. Desgleichen seine Tasche. Man hatte sie durchsucht und dabei die Molotowcocktails und Coladosen gefunden. Damit war die Sache entschieden gewesen. Man hatte ihm die Hände mit Handschellen auf den Rücken gefesselt. Die zwei Beamten vorn im Wagen machten keinen sehr verständnisvollen Eindruck, als sie durch den dichter werdenden Verkehr Richtung Polizeistation fuhren. Drei Einsatzwagen und zwei Ambulanzen hatten vor dem Club gestanden, als Sam von der Polizei abgeführt worden war. Er hätte den Männern gern erklärt, dass die Vereisungen und die allgemeine Unordnung nichts waren, was sich nicht bei einer guten Tasse Kaffee beheben ließe, und dass der einzige wirklich Schwerverletzte Hintzen war. Er hätte dem auch noch gern hinzugefügt, wenn Hintzen sterben sollte, dann würden sie ihn mal richtig sauer sehen.
    Die Polizeibeamten hatten ihn durchsucht, aber da war nichts gewesen, was ein bisschen Illusion nicht hätte tarnen können. Sein Dolch steckte noch im Ärmel.
    Sam veränderte leicht seine Position, sodass die Fingerspitzen seiner rechten Hand das Schloss der linken Handschelle berühren konnten. Unsichtbare Fühler streckten sich von seinen Fingerkuppen aus, drangen in das Schloss, schoben und drückten. Das Schloss machte klick; der Laut wurde von seinem Körper gedämpft. Langsam zog er die Hand zurück, tastete nach der anderen Handschelle und öffnete sie auf die gleiche Weise.
    Bis jetzt hatten die beiden Polizisten nicht das Geringste gemerkt.
    Sam wandte seine Aufmerksamkeit den Türen zu. Er beugte sich vor, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und spähte durch das Gitter, das ihn von dem Fahrerraum und den Kontrollen der Zentralverriegelung trennte. Er sah einen Knopf mit einem Schlüssel darauf, und seine Augen verengten sich. Der Knopf bewegte sich, die Türen gingen auf.
    »Was ist das?«, wollte einer der Polizisten wissen, als die Türen summten. Der Wagen wurde vor einer Ampel langsamer. Sam wartete, bis er anhielt, dann wandte er seine Aufmerksamkeit der Beifahrertür zu und zog mit Geisteskraft an dem Griff. Der Griff schnappte, und Sam stieß mit aller mentalen Kraft, die er aufbieten konnte, die Tür auf.
    »Scheiße!«, schrie einer der Polizisten, als die Tür in den Angeln krachte. Der Wagen stand nun, und beide Polizisten stiegen aus.
    Sobald der Fahrersitz leer war, öffnete Sam vorsichtig eine der Hecktüren. Die Polizisten drehten sich um, als er die Flucht ergriff. Einer hatte gerade noch Zeit, einen Schrei auszustoßen, als Sam, schon mehrere Schritte entfernt, ihm mit einer Handbewegung die Beine unter dem Leib wegzog. Der andere fasste nach seiner Waffe. Sam streckte die Hand aus. Die Pistole sprang aus dem Holster und flog stattdessen auf Sam zu.
    Mit der Waffe in der Hand strahlte Sam den Polizisten an. »Ich bin eigentlich kein schlechter Kerl«, erklärte er. »Und unter anderen Umständen würde ich mir die Zeit nehmen, alles zu erklären. Steigen Sie in den Wagen, und fahren Sie mich dahin, wohin man Hintzen gebracht hat.«
    Der Polizist rührte sich nicht. Sam seufzte. »Wenn Sie tot sind, nützt das keinem etwas.«
    »Du bist einer von den Scheißkerlen, die Leute nur so aus Spaß abknallen«, zischte der Polizist.
    Das war das Problem mit guten Menschen in einer schlechten Lage. Sie versuchten, den Helden zu spielen.
    »Ich könnte sagen, dass ich dabei bin, die Welt zu retten, aber das würden Sie mir sowieso nicht glauben.« Er richtete die Pistole auf den zu Boden gefallenen Kollegen des Polizisten und nahm den Mann ins Visier. »Wollen Sie jetzt fahren?«
    Sam fesselte den Polizisten, den er zu Boden geworfen hatte, mit den Handschellen und versetzte ihn in eine leichte Trance. Leicht deshalb, weil es nötig sein könnte, den Mann schnell wieder aufzuwecken, wenn Sam eine Geisel benötigte. Er bedeutete den beiden, in den Wagen zu steigen. Der andere Polizist setzte sich hinters Steuer und fuhr los, sich ständig dessen bewusst, dass hinter ihm, soweit er es beurteilen konnte, ein Verrückter mit einer Pistole saß.
    »Und keine Mätzchen«, sagte Sam freundlich. »Denn woher wollen Sie wissen, dass ich kein psychopathischer Killer bin?«
    »In dem Fall wären wir sowieso erledigt«, sagte der Mann auf dem Fahrersitz.
    »Wenn ich wirklich böse wäre, hätte ich jedem von euch mindestens einen Knochen gebrochen, um irgendwelche

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