Satan - Retter der Welt
wurde aufgestoßen.
Der junge Mann, den Sam zuvor getroffen hatte, starrte auf die Szene und rief: »Heilige Scheiße!«
Sams Konzentration riss.
Hintzens Hand vollendete ihren tödlichen Weg. Das Taschenmesser drang tief in sein Fleisch. Sam sah Hintzen lächeln, hörte, wie der junge Mann einen weiteren Schrei ausstieß, sah Hintzen zusammenbrechen. Er warf sein Schwert zu Boden und sprang auf Hintzen zu, um ihn aufzufangen.
Der Film schwand von Hintzens Augen, ließ normale menschliche Züge aufscheinen. Wie die Augen sich veränderten, änderte sich auch der Ausdruck auf dem Gesicht von überheblichem Grinsen zu blankem Entsetzen.
»Gnade mir Zeit«, flüsterte Hintzen heiser, als das Blut aus seiner selbst zugefügten Wunde strömte. »Das Miststück hat mich getötet...« »Wer? Wer hat dich getötet?«
Hintzen blickte zu Sam auf. Sein Mund öffnete und schloss sich, er versuchte zu sprechen. »Komm«, rief Sam, »wer hat dir das angetan? Wer - was - hat dich besessen, wer hat dich umgebracht, damit du nicht mehr reden kannst?«
Hintzen hob eine zitternde Hand und zeigte auf etwas hinter Sam. Sam drehte sich halb, um auf das Bild an der Wand zu starren. Es zeigte eine helle, sonnendurchflutete Landschaft, vielleicht in Italien, mit einem Weidenbaum, dessen Zweige über einen Fluss hingen, und einer jungen Frau in Weiß, die allein mit sehnsuchtsvollem Blick dastand.
Sam wandte sich wieder Hintzen zu. »Sag mir, wer das getan hat!«
Hintzens Kopf rollte zurück. »Jesus«, flüsterte der junge Mann. »Oh, Scheiße ...«
»Ruf den Notarzt!«, schrie Sam und tastete nach dem Puls, während er Hintzen in eine Rückenlage brachte. »Beeilung!«
»Sollten wir nicht das Messer...?«
»Nein, dann verblutet er. Ruf den Rettungsdienst!«
Der junge Mann rannte. Blut war überall, durchtränkte die Papiere, bedeckte Sams Hände. Fluchend riss sich Sam die Jacke vom Leib und wickelte sie um das Messer, das immer noch in Hintzens Brust steckte, drückte sie in die Wunde, um die Blutung zu stillen. »Komm«, murmelte er, »du schaffst es, du kannst weiterleben.«
Hintzen rührte sich nicht. Sam zog seine blutigen Hände zurück und suchte tief in seinem Innern nach den regenerativen Kräften, bereit, sie Hintzen zu geben, wenn es das Leben des Mannes retten würde. Der Neffe erschien wieder in der Tür, zusammen mit zwei anderen großen Männern. »Das ist er!«, kreischte er, mit einem zitternden Finger auf Sam zeigend.
Sam sprang zurück, als die Männer in den Raum traten. Er erwischte den ersten Mann mit einem Tritt zwischen die Beine und den zweiten mit einem Frostzauber. Der junge Mann wich zurück und murmelte: »Heilige Scheiße, wer zum Teufel sind Sie...?«
Sam traf den Kopf des Mannes mit einem Schockzauber, der wie ein elektrischer Schlag wirkte. Der Getroffene rollte die Augen nach oben, bevor er im Treppenhaus zusammenbrach. Sam steckte seinen Dolch wieder weg und streifte Spuren von magischem Licht von seinen Fingern, als sein Blick erneut auf das Bild an der Wand fiel.
Erde? Luft? Wasser? Liebe? Dies alles vermittelte das Bild, aber Sam konnte damit nichts anfangen. Hintzen war besessen gewesen, aber von wem? Und selbst wenn, so konnten Höhere
Mächte keine Gewalt über einen Sterblichen erlangen, wenn dieser ihnen nicht den Weg freimachte. Warum also war Hintzen solch einen Handel eingegangen?
Wieder schaute er auf das Bild und versuchte, es zu ergründen. Er sah die Signatur in einer Ecke der Leinwand. Keith Ware, 1994.
Er schaute zu Hintzen zurück. »Armseliger Narr«, murmelte er leise. »Du hast deine Seele verkauft. Bist du der Einzige, der so dumm war, oder haben all diese Ashen'ia-Leute das getan?«
Er kauerte sich neben Hintzen und legte seine Hände auf die Wunde des Mannes. Er wusste, er konnte nicht einfach sagen: »Sei geheilt!«, und es würde geschehen. Seine einzigen wirklichen Heilkräfte lagen in seiner eigenen regenerativen Kraft, wie sie alle Kinder der Zeit besaßen.
Er schloss die Augen, suchte nach ihr, spürte sie antworten, ließ sie in seine Fingerspitzen aufsteigen, um sie Hintzen zu geben. Hörte, wie sich die Tür ein weiteres Mal öffnete. Blickte auf - und das Regenbogenlicht an seinen Fingerspitzen verblasste, die Selbstheilungskräfte zogen sich wieder zurück.
Die Polizisten hatten Pistolen, und diese waren, zu Sams Leidwesen, auf ihn gerichtet, einen Fremden mit blutigen Händen, der sich über einen sterbenden Mann beugte. »Äh..«, begann er. Aber
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