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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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Blick zu und sah, wie sich Begreifen auf Marcs Gesicht abzeichnete. Der Polizist wusste, dass Sam den Abzug nicht betätigen würde.
    Mit einem ärgerlichen Zischen schnappte Sam seine Sachen, drehte sich um und machte, dass er wegkam. Er stieß die Krankenschwester zur Seite und lief den Gang hinunter. Erst links, dann rechts, nur nicht stehen bleiben ...
    Als er den Ausgang vor sich sah, verlangsamte er seinen Schritt. An der Tür standen vier Sicherheitsleute, die sehr groß und sehr beeindruckend wirkten. Er drehte sich um und floh den Gang zurück, den er gekommen war. Sie nahmen die Verfolgung auf. Er kam an eine Treppe und rannte hinauf, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.
    Hinter ihm ertönten Rufe: »Stehen bleiben!« Er hörte nicht darauf. Diese Worte hatten nie große Wirkung auf ihn gehabt Sam erreichte den ersten Stock und nahm den nächstbesten Gang. Am Ende des Gangs war ein Schiebefenster, und das Licht dahinter sah so wunderbar hell aus. Er stürmte den Korridor hinunter, wobei er einem Mann vom Putzdienst in die Quere kam. Mopp und Eimer des Mannes flogen durch die Gegend, graues Seifenwasser spritzte über den Flur. Hinter sich hörte Sam jemanden rufen: »Stehen bleiben, oder ich schieße!« Er hatte schon ein Bein aus dem Fenster, als die Kugel das Glas über seinem Kopf zertrümmerte. Glassplitter regneten auf ihn herab, bohrten sich in Hemd und Haut. Er blickte nach unten; es war ein Fall von etwa drei Metern bis zum Rasen. Er ließ den Rahmen los und sprang.
    Als er landete, rollte er sich ab, wobei er den Aufprall mit seiner Magie dämpfte. Dennoch hatte er Sterne vor den Augen. Er landete unglücklich mit einem Bein unter dem anderen. Stechender Schmerz schoss durch seine Seite. Er richtete sich auf und humpelte, so schnell er konnte, weiter. Das Blut sang in seinen Ohren, sein Körper schrie nach einer regenerativen Trance. Seine Hände schmerzten stechend, wo er damit über den schlammigen Boden gerutscht war.
    Sams Blick fiel auf einen Ambulanzwagen. Der Fahrer saß hinterm Steuer, doch Sam hatte die Nase voll von Sterblichen. Er kletterte zu dem Mann hoch, überraschte ihn mit einem Hieb in den Magen und zerrte den Zusammengekrümmten mit Gewalt aus dem Führerhaus. Der Schlüssel steckte im Zündschloss. Sam schwang sich auf den Fahrersitz, knallte die Tür zu und drehte den Schlüssel. Seine aufgeschürften Hände brannten, als sie das kalte Lenkrad umfassten.
    Der Ambulanzwagen schwenkte vom Krankenhausparkplatz in den Straßenverkehr ein. Sam sah sich um, bis er einen viel versprechend aussehenden Schalter fand, und schaltete die Sirene und das Blaulicht ein. Der Verkehr wich zur Seite aus, um ihm den Weg frei zu machen, als er mit Höchstgeschwindigkeit das Weite suchte.
    Er war noch mal davongekommen. So gesehen, hätte alles viel schlimmer ausgehen können.
    Die Marienburger Straße war eine baumbestandene Nebenstraße im Ostteil der Stadt. Die Häuser hatten schon bessere Zeiten gesehen. Große, von Bäumen verdeckte und mit Gärten umgebene Villen, die einst herrschaftlichen Familien und ihrer Schar von Bediensteten als Wohnsitz gedient hatten, waren zu Mehrfamilienhäusern umfunktioniert worden. Ihre klassizistischen Fassaden wurden nun von den Silhouetten einer Industrieanlage in den Schatten gestellt, deren metallene Schlote
    giftige Gase in den Himmel stießen. Die Gärten waren voller Abfall und Gerumpel, die Autos, die den Bordstein säumten, waren klein, und viele von ihnen sahen aus, als seien sie lange nicht mehr benutzt worden. An der Ecke hatte eine freundliche kleine Kirche der Betonarchitektur eines großen Warenhauses weichen müssen, das inzwischen Pleite gemacht hatte. In den dunklen Ecken experimentierten gelangweilte Kids mit illegalen Substanzen.
    Sam schloss die Wagentüren ab und legte sich hinten im Ambulanzwagen auf die Liege. Seine Arme waren zerschnitten von dem zersplitterten Glas, sein Knöchel pochte, sein Körper schmerzte überall. Er schloss die Augen und ließ sich in die Wärme einer regenerativen Trance sinken, die dumpfen, wortlosen Gedanken Raum gab.
    Es hatte einmal einen Weltenwandler gegeben, der seine Seele einer Höheren Macht verkauft hatte. Dies war vor Sams Zeit gewesen, als Baldur noch am Leben gewesen war. Aber Sam wusste trotzdem davon. Er hatte Fragen gestellt. Er hatte Freya gefragt.
    Er konnte sich nicht erinnern, wie sie auf das Thema zu sprechen gekommen waren. Es war in Südafrika gewesen, 1944. Sie hatten auf der Veranda

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