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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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eines kleinen Hauses im Nirgendwo gesessen, selbst erfundene Cocktails geschlürft und zugesehen, wie hinter einem schier endlosen Horizont die Sonne sank. So weit weg von den Kriegen in Himmel, Erde und Hölle, wie es nur ging.
    Eine verbotene Liebe. Freya durfte Sam niemals lieben, es war nicht erlaubt Er war der illegitime Sohn der Magie und ein Verbannter, der zumeist gegen seine eigenen himmlischen Brüder gekämpft hatte. Sie war eine Tochter der Liebe und eine treue Dienerin des Hauses Walhalla. Einander zu lieben war unverzeihlich.
    An jenem Abend waren beide bereit gewesen, all das zu vergessen. Sam insbesondere war willens, jede Schuld mit einem Achselzucken abzutun. Schuld, dass er dem Himmel getrotzt hatte, Schuld, dass er und Freya einander aufgrund seines Ungehorsams nie richtig lieben durften. Es war sein Fehler, nicht ihrer. Es war immer sein Fehler gewesen.
    »Hast du eigentlich Loki gekannt?«, hatte Sam gefragt.
    Sie nippte an ihrem Cocktail. »Ja.«
    »Was war er für ein Typ?«
    »Bevor oder nachdem er Uranos sein Blut gegeben und seine Seele verkauft hat.«
    »Sowohl als auch.«
    »Sie seufzte und setzte ihr Glas ab. »Vorher war er nett.«
    »Nett?«
    »Naja, ein Scherzbold. Immer zu Streichen aufgelegt, aber dem Hause Walhalla stets treu ergeben. Er hat einen Sinn für schwarzen Humor gehabt, aber er konnte auch der perfekte Gentleman sein.«
    »Was ist passiert?«
    Sie zuckte die Schultern. »Er hatte Ansichten, die ... der Politik des Hauses zuwiderliefen. Er sagte, dass Chronos ein harter König sei, dass jeder Fürst des Himmels in Chronos' Fußstapfen treten, König des Himmels werden und das Universum neu ordnen könne. Kein Tod mehr, kein Leid, keine Schmerzen mehr. Wir alle glaubten, er scherze, selbst seine Frau.«
    »War er ein guter Ehemann?«
    »Und ein liebender Vater. Aber seine Söhne haben eine Menge Zeit auf Erden und in der Hölle verbracht, und er ist oft mit ihnen gegangen. Ich glaube, er hat manches gesehen, das ihn bestürzt hat. Er wollte wissen, warum Vater Zeit all dem nicht ein Ende setzte, warum er die bösen Dinge geschehen ließ. Chronos antwortete, Loki brauche nur noch einmal zehntausend Jahre zu warten, dann würde er es verstehen. Loki erwiderte, dass einige Dinge zeitlos seien, Dinge wie Hass und Zorn
    und Eifersucht, und aus dem Grund würde die Welt ewig bestehen, und die Zeit hätte keine Macht, sie zu zerstören. Je mehr er sah, umso zorniger wurde er, und als seine Ansichten immer radikaler wurden, rückte das Haus von ihm ab. Und das machte ihn nur noch zorniger. Er dachte, das Haus sei zu feige, um wirklich etwas zu ändern. Aber er blieb ein Gentleman bis zum Schluss. Leidenschaftlich, aber nie gewalttätig, nie rüde, nur sehr, sehr eigensinnig.«
    »Er dachte, Uranos wäre ein Ausweg.« »Ja. Er gab Uranos sein Blut, Er dachte, Uranos würde ihm Macht gegen Chronos geben. Er dachte, wenn er Uranos befreien würde, würden Uranos und Chronos sich gegenseitig vernichten, und das Universum wäre frei für ihn, um die Dinge in die Hand zu nehmen und sein Paradies zu schaffen.« »Da hat er wohl die Rechnung ohne den Wirt gemacht.« »Ja. Uranos hatte Angst vor Baldur. Er glaubte, Chronos hätte Baldur überredet, das Licht gegen ihn einzusetzen.«
    »Und hat er das? War Baldur wirklich bereit, für Vater Zeit zu sterben?«
    »Ich glaube schon. Zuerst hat er sich geweigert, einen Einsatz des Lichts auch nur zu erwägen - er sagte, es sei eine üble Waffe. Dann, als ihm richtig klar wurde, was Uranos war, sagte er, er könnte sich vorstellen, es anzuwenden, wenn Uranos je freikäme. Und Uranos hörte diese Worte, und er fürchtete sich. Wenn er die Freiheit gewann, dann wollte er sicher sein, dass der Träger des Licht keine Drohung für ihn darstellte. »Wie war Loki, nachdem er sich an Uranos verkauft hatte?« »Wir wussten nicht, was er getan hatte.« »Aber ihr müsst doch irgendwelche Veränderungen an ihm festgestellt haben.«
    »Er war... arrogant. Er war auch stärker, so stark, dass er gar nicht merkte, was er tat. Er konnte eine Tür öffnen und sie dabei aus den Angeln reißen. Und er begann plötzlich zu hassen. Zuvor hatte er nie Hass verspürt, doch wenn er jetzt die Kinder der Zeit ansah, tat er es mit Feuer in den Augen. Und wenn er Leid und Schmerz sah, dann schrie er: >Das muss nicht sein, warum lassen wir das geschehen?< Aber niemand hörte ihm wirklich zu. Vater Zeit ließ ihn einmal zu sich kommen, sagte ihm, dass er den Makel des

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