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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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und als er aus dem winzigen Bad herauskam, fühlte er sich schon viel besser. Neben dem Bett stand sogar, wie er mit einem Lächeln feststellte, ein Paar Turnschuhe in seiner Größe. Sie passten nicht wirklich zu der schwarzen Seidenkleidung, die an seinem schlanken Körper schlaff herunterhing, doch sie waren bequem, und das allein zählte. Er ging zu der einfachen Holztür, die aus groben, zusammengenagelten Bohlen bestand, und zog an dem Knauf. Die Tür war abgeschlossen.
    Neuer Versuch. Er ging zur anderen Seite des Raums, wo die weite Höhlenöffnung auf einen kleinen Sims hinausführte. Darunter fiel der Fels mehr als dreißig Meter in die Tiefe. Der Vorsprung hatte kein Geländer, aber Sam konnte die Magie in der Luft riechen. Er schnippte mit den Fingern und war nicht einmal überrascht, als ein gelber Funke von dem Schirm abprallte, der den Sims umgab. Er trat so weit an den Rand des Vorsprungs, wie es ging, und blickte hinunter auf Ausstellungsstück B. Es war groß, es war hell, es war gelborange, und es erstreckte sich verdammt weit.
    Es gab keinen Hinweis auf irgendetwas Lebendes in dieser Wüste, und die Felswand, in die seine Höhle eingelassen war, war über die Jahrtausende von Sandstürmen glatt geschliffen worden. Er wollte sich lieber nicht ausmalen, wie irgendetwas, ob Schlange, Käfer oder Wurm, dort draußen überleben konnte. Die selten untergehende Sonne der Hölle hing groß und grell über dem Horizont. Es kümmerte sie nicht, ob jemand durstig war und einen Platz im Schatten suchte. Es reichte ihr schon, dass sie gezwungen war, wenigstens ein paar Tage im Jahr hinter dem Horizont zu versinken. Sam wandte sich von der Höhlenöffnung ab. Es würde einige
    Zeit dauern, sich einen Weg durch diese schweren Schutzzauber zu bahnen, und vermutlich mehr Aufmerksamkeit erregen, als es der Mühe wert war. Außerdem) wohin sollte er gehen?
    Er klopfte an die Tür und rief: »He!« Keine Reaktion. Er ging auf und ab und wartete auf eine Antwort. Immer noch nichts. Das war entmutigend, denn »He« war eines jener universellen Worte, die in allen Sprachen dasselbe zu bedeuten schienen, selbst für Leute, die es nie zuvor gehört hatten. Nach einer Weile ging er zu der Tür zurück, hämmerte noch einmal dagegen und schrie auf Elysisch, so laut er konnte: »Es kommt durch die Wände, es kommt durch die Wände, o ihr Götter, wir werden sterben!«, und stieß einen gurgelnden Laut aus.
    Die Tür ging auf. Ein Dämon stand da mit gezücktem Schwert. Sam strahlte. »Danke für die prompte Bedienung. Ich habe nur ein paar Fragen -«
    Die Wache, die sich vergewissert hatte, dass nichts wirklich durch die Wände kam, knallte die Tür zu. Sam seufzte und fuhr fort, auf und ab zu gehen. Nach ein paar Minuten ging die Tür wieder auf, und ein weiblicher Dämon kam herein, mit einem Tablett in den Händen. Die Dämonin stellte das Tablett neben Sams Bett auf dem Boden ab und wandte sich zum Gehen. »Warte!«, sagte er und sprang auf sie zu. Sie drehte sich um und zog, ohne etwas zu sagen, von irgendwo in ihrer Kleidung ein kleines, aber scharf aussehendes Messer hervor.
    Ihr Gesichtsausdruck war unmissverständlich. Also hielt Sam inne. »Ich wollte nur was fragen«, sagte er. »Wo bin ich hier?«
    Ohne ein Wort drehte sie sich um und schloss im Gehen die Tür hinter sich.
    Sam ging zu dem Tablett hinüber und ließ sich im Schneidersitz daneben nieder. Er hob einen Steingutdeckel an und spähte darunter. Es war leider Cuisine à la Hölle, aber der Hunger würde es reintreiben. Es schmeckte ein bisschen, wie die Matratze roch - aber letztlich war alles in der Hölle aus denselben drei Tieren gemacht, seien es Bettbezüge oder Frühstück. Er wollte lieber nicht darüber spekulieren, woraus die seltsame rote Soße bestand, die seinem bereits trockenen Mund alle Feuchtigkeit zu entziehen schien. Sie schmeckte ungefähr wie eine Tomate, die man einen Monat lang in Chlor eingelegt hatte, und die schwarzen Stücke, die darin schwammen, sahen beunruhigend fleischig aus. Er aß den Teller trotzdem leer und legte sich wieder auf das Bett. Er fragte sich, wo wohl die Sonnencreme abgeblieben war, die er für diese Art von Ausflügen mit sich herumzuschleppen pflegte. Hatte er sie aufgebraucht? Vermutlich nicht. Wahrscheinlich war sie an irgendeinem Punkt seiner Reise eingeäschert, aufgelöst, zerquetscht oder in tausend kleine Stücke zerbombt worden.
    Wieder öffnete sich die Tür. Mit einem sorgfältig einstudierten

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