Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
Vom Netzwerk:
Märchen, abgesehen von einer hinkenden alten Frau mit schütterem weißem Haar, die ihm etwas Unfreundliches nachrief, als er vorbeihumpelte. Er sah aus wie ein Landstreicher, wurde ihm klar. Sein Magen knurrte; er fühlte sich auch wie einer.
    Da war eine Bäckerei, die gerade öffnete. Eine junge Frau half dabei, einen kleinen Lieferwagen zu beladen, eher einen Kasten auf einem Motorrad. Sie hielt inne, als er näher kam, und wo die alte Frau geflucht hatte, war ihr Blick eher mitleidig. Er beschwor die Illusion eines Zwei-Euro-Stücks herauf und fragte nach Brot. Sie gab ihm nicht nur Brot, sie nahm ihn auch mit in den kleinen Laden und reichte ihm ein Glas Wasser.
    So saß er also am Fenster der Bäckerei auf einer leeren Holzkiste, kaute auf seinem Brot herum, das er mit illusorischem Geld bezahlt hatte, und trank Wasser aus einem Glas, das vom Alter fast weiß war, als er es hörte:
    Du traust niemandem, nicht wahr, kleines Licht, kleines Feuer? Wir kommen, wir sind die Mächte, die ihr geschaffen habt, ihr Sterblichen. Wir kommen nun, um Rache zu nehmen, werden stark, indem wir euch nichts hören lassen als unsere Stimmen, meisten uns an dem Leid, das ihr einander antut. Wir kommen, und ihr könnt euch nicht verstecken...
    Musik, angefüllt mit Worten, der Gesang eines Pandora-Geistes. Du traust niemandem, nicht wahr ? Der Argwohn kam, ausgesandt von Jehova. Der Argwohn würde Sam zur Strecke bringen, und es gab nichts, was Sam tun konnte, um ihn aufzuhalten. Außer das Licht aussenden.
    Wir kommen, kleines Licht, wir kommen, um die Seelen der Menschen zurückzufordern, du kannst dich nicht verstecken...
    Mein Geist ist viele Geister. Ich bin, was du nicht treffen kannst. Ich bin Viele mit all ihren Widersprüchen. Du kannst nicht auf zu viel zugleich zielen. Also geh.
    Der Gesang füllte seine Ohren, der Pandora-Geist tanzte durch die Luft um ihn herum und lachte. Du kannst die Macht des Argwohns nicht bekämpfen.
    Doch. Ich bin mehr, als du bist, denn du bist nur eine zeitlose Wesenheit. Ich bin Viele. Ich bin der Träger des Lichts.
    Und was ist der Träger des Lichts ? Ein Schwächling, ein Narr mit Stimmen in seinem Kopp
    Es ist das, was die Stimmen sagen, was zählt. Ich bin der Plan und die Tat, das Licht und das Dunkel. Ich bin Vieles, du bist nur Eins, ein Teil von mir. Nur ein weiteres Konzept, welches das Leben geschaffen hat. Das Leben ist in mir, du bist in mir, ich bin größer als du, weil ich mehr als nur ein verkörpertes Konzept bin. Ich haben die Geister der Welt gesehen, und in gewisser Hinsicht sind sie alle ein kleiner Teil von
    mir, wie ich ein kleiner Teil von ihnen bin. Du kannst mich nicht beeinflussen.
    Nein ? Vielleicht nicht. Aber - und das ist viel wirksamer - wir können die anderen beeinflussen.
    Schweigen. Vergeblich stand Sam auf und suchte verzweifelt nach der Stimme des Argwohns. Aber der Gesang war noch da und füllte seine Ohren.
    Dann hörte er eine andere Stimme, leicht ungehalten: »Haben Sie dafür bezahlt?«
    »Was?« Er wandte sich um und sah die Frau aus der Bäckerei an, ein wenig irritiert, aus seinen dunklen, drängenden Gedanken herausgerissen zu werden.
    »Haben Sie das bezahlt?«
    »Ja, sicher. Ich habe Ihnen zwei Euro gegeben.«
    »Wo sind die?«
    »Ich habe Sie Ihnen gegeben.« Zugegeben , ich habe die Illusion unmittelbar danach fallen gelassen.
    »Ich kann sie nicht finden.«
    »Hören Sie, ich bezahl Ihnen das Brot...«
    »Wer sind Sie überhaupt? Wie kommt es, dass Sie in einem solchen Zustand hier rumlaufen?«, fragte die Frau, die plötzlich gar nicht mehr an seinem Geld interessiert war. Der Junge, der das Liefer-Motorrad fuhr, drückte seine Nase neugierig gegen die Fensterscheibe.
    Sam wurde es plötzlich sehr kalt, und er wusste genau, was den Argwohn bewirkt hatte. Er sagte: »Also, ich muss jetzt wirklich gehen«, und bewegte sich auf die Tür zu.
    Die Frau folgte ihm. »Wer sind Sie? Willi, halt ihn auf!«, sagte sie zu dem Jungen. Der Junge hielt ihn aber nicht auf, sondern tanzte um Sam herum, als dieser die Straße hinunterging, und rief: »Dieb! Dieb!«
    Türen öffneten sich, als Sam sich flott den kleinen Hügel zur Kirche hoch bemühte. Seine Füße und sein Gesicht brannten
    gleichermaßen. Andere Gesichter blickten neugierig, als die Frau und der Junge ihn umkreisten und riefen: »Dieb! Haltet den Dieb!«
    Weitere Leute kamen auf die Straße, selbst einige, die Morgenmäntel und Hausschuhe trugen, und begannen ihnen zu folgen. Weitere

Weitere Kostenlose Bücher