Satan - Retter der Welt
es ein Problem darstellt.«
Er begann um den Rand des Kreises herumzugehen, auf Sam zu. Es lag keine Drohung in seinen Augen, keine Gefahr in seinem Schritt, doch Sam wich instinktiv zurück, während die Worte über seine Lippen purzelten. »Du benutzt also die Ashen'ia, schön. Mit mir als Köder. Ich verstehe, kein Problem. Du brauchst etwas Großes, um eine Armee zu ködern, wie die Ashen'ia sie bieten, und der Träger des Lichts ist ein geeignetes Mittel dafür, okay. Aber ich kann nicht glauben, dass du, als ein Fürst des Himmels und ein Sohn der Zeit, im Besitz eines Pandora-Geistes, skrupellos bis zum Äußersten, Seth so einfach an Uranos' Schlüssel lassen würdest. Also, wenn du weißt, wo er ist, warum hast du ihn nicht anderswo versteckt?«
Jehova machte einen Satz auf ihn zu. Sam unterdrückte einen Aufschrei, als Jehova seine freie Hand packte und sie hochhielt und hin und her drehte. Nicht gewaltsam, doch mit einer festen, unbezwingbaren Kraft.
Jehova lächelte Sam zu. »Ich werde dir alles sagen, wenn ich meine Garantien habe.« Er griff nach Sams anderer Hand, die mit dem Messer, zog sie ebenfalls hoch und drückte die Klinge leicht gegen Sams leere Handfläche. Nicht fest genug, dass es
blutete, doch die Bedeutung war klar. Als er sicher war, Sams volle Aufmerksamkeit zu haben, gab er ihm einen sanften Stoß und Sam stolperte in das Zentrum des Kreises.
»Beschwöre Chronos. Rufe ihn.«
»Die Ashen'ia fürchten Chronos«, sagte Sam ruhig. »Er ist die einzige Höhere Macht, die sie nicht anrufen wollen.«
»Kein Ashen 'ia dient Vater Zeit.«
»Aber du dienst ihm«, sagte Sam. »Ich habe den Herzschlag des Universums gespürt, als ich deine Gedanken hörte. Das Licht hat mir deine Seele gezeigt, und sie ist nur noch um Haaresbreite dein. Die Fäden, die dich lenken, werden von Chronos gezogen. Du kannst kaum bestimmen, welchen Finger du bewegst, ganz zu schweigen, nach welcher Melodie du tanzt Und doch willst du, dass ich Chronos beschwöre. Die Ashen'ia würden das vermutlich übel aufnehmen. Dass ihr erlauchter Meister ein Diener der Zeit ist.«
Jehova lächelte und nickte langsam. »Vielleicht sind die Ashen'ia nicht nur meine Schachfiguren, vielleicht sind sie auch Figuren im Spiel der Zeit. Weißt du, Vater hat vor Jahrhunderten schon gesehen, dass Seth sich eines Tages gegen ihn auflehnen würde. Und er sah damals auch voraus, dass die Ashen'ia eine Rolle bei Seths Sturz spielen würden. Das ist der Grund, weshalb er sie weitermachen ließ. Doch es zahlt sich immer aus, sich abzusichern, nicht wahr?«
Sam spürte, wie die Erkenntnis ihn durchkroch, wie Frost den Fels überzieht. »Du bist seine Absicherung. Wie lange dienst du Chronos schon?«
Jehova wirkte verlegen. »Ich ... gab ihm meine ungeteilte Loyalität, bevor die Pandora-Geister befreit wurden. Ursprünglich hatte ich aus vollem Herzen zugestimmt, Seth und Odin beizustehen. Doch mir wurde bald klar, dass ihre Absichten den meinen zuwiderliefen. Vater sagte mir, ich würde vernichtet, wenn ich seine Macht nicht akzeptierte. So ließ ich ihn ein, und auf seinen Rat ging ich zu den Ashen'ia. Es war leicht, ihre Führung zu übernehmen. Sie waren schwach und verstreut und voller Ehrfurcht vor einem Weltenwandler. Ich verbarg jedoch meine Identität, weil ich fürchtete, dass einer von ihnen mich verraten könnte, wenn er in Odins oder Seths Hände fiel.«
»Hast du Freya getötet?«
»Nein. Das habe ich dir schon einmal gesagt.«
»Du lügst!« Sam stürzte auf Jehova los, ohne auch nur eine Sekunde an die Folgen zu denken. Ein unkontrollierter Schlag traf Jehova auf den Mund, und Sam riss das Messer hoch. Jehovas Hand schloss sich um Sams Handgelenk und hielt es fest, Zentimeter von seiner Kehle entfernt. Sams Auge war nur noch eine Handbreit von Jehovas entfernt; er konnte sein eigenes Spiegelbild in der Iris sehen. »Du Schwein«, zischte er und versuchte, das Messer ins Ziel zu treiben. »Du mörderisches, verlogenes Schwein ...«
Jehova schlug zurück, doch Sam merkte es kaum. Er tastete nach der Magie in seinem Inneren. Sie hatten das wahre Ausmaß seiner Macht nie gekannt, seine Brüder und Schwestern. Doch sie hatten ihn immer gefürchtet, als einen Sohn der Magie, weil sie nie verstanden hatten, wie wirkungsvoll dieses Element sein konnte. Die Kinder der Magie waren diejenigen, die im letzten Moment eine Schlacht wenden, den sterbenden König heilen, den fliehenden Meuchler fangen, das sinkende Schiff retten, den
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