Satan - Retter der Welt
tobenden Vulkan beruhigen, die Seuche eindämmen konnten. Sie lebten in jenen seltenen, flüchtigen Zukünften, die so gut wie keine Chance hatten, Wirklichkeit zu werden. Sie konnten mit ihrer Magie alle von Vater Zeit geschmiedeten Pläne in allerletzter Sekunde zum Scheitern bringen, und Chronos war außerstande, den unmöglichen und häufig ungewollten Ausgang von Ereignissen zu verhindern...
Feuer flammte um Sams Fingerspitzen, legte sich um ihn, bedeckte seine Arme, seine Schultern, seinen Kopf, seine Hüften, seine Beine, mit hellgelbem Licht Jehova öffnete den Mund und schrie wie ein Tier, als das Feuer von Sam auf ihn übersprang. Doch wo es bei Sam nicht gebrannt hatte, erfasste es die Ärmel von Jehovas Gewand und setzte sie in Brand.
Mit einem Stoß schob Jehova Sam von sich, dass dieser in das Zentrum des Bannkreises fiel, umhüllt von magischem Feuer. Sam kam taumelnd auf die Füße und streckte seine Arme aus, zwang das Feuer, sich weiter und weiter auszudehnen, bis der ganze Raum davon erfüllt war.
Durch das Lodern traf der Blick seiner schwarzen Augen auf die Stelle, wo der Spiegel gewesen war. Er hatte genug Zeit, um sich über die Öffnung zu wundern, die sich dort aufgetan hatte, bevor etwas Schweres und mit lebender Flamme Brennendes aus dem Inferno kam und ihn traf. Er stolperte und ging zu Boden. Das Feuer erlosch. Jehova umklammerte eine Hand -dieselbe, die von den Splittern der explodierenden Coladose verletzt worden war; sie blutete jetzt erneut. Sam hob den Kopf und fragte sich, wer es war, der ihn getroffen hatte. Wer es auch sein mochte, ließ nicht locker und traf ihn erneut. Und wieder. Und nur um sicherzugehen, noch einmal.
Er lag im Zentrum des Bannkreises auf dem Boden und fragte sich, ob die Rettung des Universums dies alles wirklich wert war.
Jehova kam auf ihn zu, packte Sams Kinn mit einer blutigen Hand und zog ihn zu sich her, spuckte ihm durch die Zähne Worte ins Gesicht
»Freya war es, die mich überzeugt hat, Chronos die Treue zu schwören«, zischte er. »Sie diente ihm bereits, sie war Baldurs Geliebte! Sie hat Chronos ihre Seele gegeben, als Baldur starb, vor vielen hundert Jahren. Sie ist nur deshalb zu dir gegangen, weil Chronos ihr befohlen hatte, dich zu beobachten, den Träger des Lichts zu überwachen.
Sie hat dich nie geliebt! Sie hat dich benutzt wie uns andere auch. Seit Jahren hat sie dich benutzt, und sie hat mich dazu gebracht, Chronos meine Seele zu verkaufen, niemand sonst! Sie ist diejenige, die die Ashen'ia in Wirklichkeit kontrolliert; sie hat alles von Anfang an geplant. Wie, glaubst du, hat sie herausgefunden, was Seth vorhatte? Sie hat es Jahre im Voraus gewusst, bevor Seth selbst auch nur etwas davon ahnte.«
Sam sägte nichts, weigerte sich zu glauben, versuchte die Worte zu überhören. Lügen. Er ist ein Sohn von Glaube, er lügt...
Jehova lehnte sich zurück, ließ Sams Kopf auf den Boden fallen und umfasste seine blutende Hand. »Sie hat dich dazu gebracht, sie zu lieben. Dann ließ sie Seth erkennen, dass sie von seinen Plänen wusste, sodass Seth Meuchelmörder ausschicken würde. Sie ließ sich mit Absicht verraten, damit du ins Spiel kommen und versuchen würdest, ihren Tod zu rächen. Sie musste dich mit hineinziehen, verstehst du? Du bist der Träger des Lichts.«
»Sie ist tot«, flüsterte Sam, ohne sich zu regen. »Du hast sie umgebracht.«
»Nein. Sie ist nicht tot.«
»Du lügst. Ihr alle lügt. Ihr lügt schon seit Jahrhunderten.« Er schloss die Augen, versuchte, mehr als nur die Worte zu verdrängen. Seine anderen Sinne nahmen eine weitere Person im Raum wahr, jemanden, der sich hinter ihm befand, die Gestalt, die hinter dem Spiegel gestanden und zugesehen hatte. Er versuchte, sie nicht zu spüren, bemühte sich vergeblich, nicht zu erkennen, wer da hinter ihm stand. »Du willst, dass ich Chronos meine Seele verkaufe, wie du es getan hast. Du lügst So funktioniert es nicht.«
»Warum belügst du dich selbst, Sam?«
»Ich folge nur dem Trend.«
Und sie sprach. Er hatte gewusst, dass es so kommen würde, hatte es von dem Augenblick an geahnt, als der Spiegel sich
zurückgeschoben und die dunkle Gestalt freigegeben hatte die heraustrat, hinter dem Vorhang aus Flammen.
Er hatte es gewusst. Er wünschte, es wäre nicht so.
»Es tut mir leid, Sebastian.«
Sam sagte nichts. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er lag da, eine kleine Gestalt in Schwarz in einem Kreis von wirbelnden Farben, und vergrub sein Gesicht in
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