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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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krochen wieder hinauf durch den Mantel des Schattens, den er darübergelegt hatte, wurden ungehalten, wurden mächtig, wurden laut.
    Der Edenpfad, sagte eine Stimme, die Jehova gehört haben könnte.
    Er ist versiegelt!, heulte eine Stimme, die wie Odins klang.
    Und irgendwo hinter dem allen eine weitere Stimme, am Rande der Wahrnehmung. Mein Sohn hat es getan. Ich habe ihn zu gut geschaffen...
    Und ganz gleich, wie sehr er sich bemühte, er konnte seine eigene Stimme kaum hören. Wo bin ich ?Bin ich du ? Bin ich du ?
    Und ich?
    Und ich?
    Und ich ?
    Und ich?
    Und ich ?
    Geht weg, lasst mich allein, geht weg, geht weg, geht weg! Irgendwo an einem kleinen Bach im Himmel rannte eine kleine Gestalt in den Wald, wo die Schatten sie verschlangen.
    Im Kino öffnete Sam die Augen. Sie glühten. »Tinkerbell«, sagte er leise. »Ähm?«
    »Ich hab's.« Er stand auf.
    »He, der Film! Gleich wird sie ihm sagen, dass sie -« »Ein andermal, Tinkerbell.«
    »Ach, zur Hölle.« Sie bahnten sich ihren Weg nach draußen.
    Auf dem Leicester Square blickte Sam sich um und blinzelte in das helle Sonnenlicht. Eine Gruppe japanischer Touristen posierte vor einem Theater mit einem Plakat, das »eine glitzernde, aufregende Show - ich habe Tränen gelacht« versprach. Ein Mann in einem abgewetzten Militärparka führte ein zahmes Frettchen spazieren, während zwei Mädchen kichernd auf ihn zeigten. Die übrigen Menschenmassen bewegten sich in ähnlicher Weise hin und her, ohne die geringste Ahnung von dem, was auf dem Spiel stand.
    »Wo ist das nächste Himmelstor?«, fragte er Tinkerbell. »Das wisst Ihr nicht?«
    »Ich war seit mehr als zweitausend Jahren nicht mehr im Himmel.«
    Tinkerbell runzelte die Stirn, drehte sich hierhin und dorthin. Schließlich streckte er den Finger aus. »Dort. Long Acre entlang. Warum gehen wir zum Himmel?«
    »Es gibt da jemanden mit wirklich viel Einfluss, der mir einen Gefallen schuldet.«
    »Jemand, den ich kenne?«
    »Ich bezweifle es:«
    »Und Ihr wollt es mir nicht sagen?«
    »Und die Überraschung verderben? Warum in aller Welt -welcher auch immer - sollte ich das tun? Außerdem wird das, was ich vorhabe, ein paar Leute ziemlich vergrätzen.«
    Tinkerbell seufzte. »Es ist ein ziemlich beschissenes Jahrhundert.«
    »Du hast es erfasst.«
    Das Tor war, wo Sam es am wenigsten erwartet hatte. »Da drin?«, fragte er ungläubig, als er das riesige Gebäude sah.
    »Ähem. Die Freimaurer haben ihren Tempel direkt auf ein Himmelstor gebaut.«
    »Mit Absicht?«
    »Ich glaube nicht, dass sie wussten, was sie taten. Sie suchten vermutlich nach irgendeinem zentralen Ort, der etwas Geheimnisvolles ausstrahlte.«
    Sam sah erneut an dem hohen weißen Gebäude mit seinem Turm empor, der die Skyline beherrschte. »Und so haben sie das Himmelstor zugebaut.«
    »Genau.«
    »Und wie kommen wir jetzt da rein? Ich bin kein Freimaurer.«
    »Ich auch nicht.«
    »Also...?«
    »Die beste Methode dürfte sein, wenn wir einfach reinmarschieren, direkt auf das Portal zuhalten und hindurchgehen, als wäre es das Normalste auf der Welt.«
    Sam starrte ihn entgeistert an. »Du machst Witze.«
    »Wem sollen die Freimaurer was erzählen? Der Polizei? Und überhaupt, wer würde ihnen glauben? Alle würden sagen, es sei nur ein Trick, um an kostenlose Publicity zu kommen.«
    »Eine Geheimgesellschaft, die auf Publicity aus ist?«
    »Schaut Euch doch bloß mal den Kasten an!«
    Sam schaute. Am Ende von Long Acre, im Herzen von London gelegen, war das Gebäude nicht gerade unauffällig. »Okay Ich verstehe, was du meinst. Doch ich möchte betonen, dass ich aus Prinzip absolut dagegen bin.«
    »In drei Tagen endet das Universum. Da kam man schon mal ein Risiko eingehen.«
    Also wählte Sam das Risiko. Er ging geradewegs zum Eingang des Freimaurertempels hinauf, stieß die Tür auf, schritt selbstbewusst durch die Eingangshalle, als wüsste er genau, was er wollte, fasste Tinkerbell am Arm und öffnete das Tor. Zu dem Zeitpunkt, als der Mann im dunklen Anzug an der Treppe sich umgedreht und gesagt hatte: »Entschuldigen Sie?«, traten sie bereits durch den silbernen Durchgang und auf den Himmelspfad.
    Es war vielleicht ganz gut, dachte Sam, dass er nicht lange gezögert hatte. All diese Erinnerungen an den Himmel, und trotz der zweitausend Jahre, die sie zurücklagen, waren sie in keiner Weise verblasst! Wenn er gewartet hätte, überlegt hätte, zum Himmel zurückzukehren, hätte er es vielleicht doch nicht getan. Vielleicht hatte er

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