Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb

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Angst vor dem, was geschehen könnte, vor dem, woran er sich erinnern könnte, auch wenn er sich so große Mühe gegeben hatte, es zu vergessen. Indem er direkt durch das Portal gestürmt war, hatte er sich keine Zeit zum Überlegen gelassen.
    Es war wie immer. Das Bild stand klar vor seinem geistigen Auge, kein bisschen getrübt durch die Jahre des Exils. Doch obwohl das Ziel klar war, war der Weg mühsam, das Tor am anderen Ende schwer zu öffnen, die Entfernung zu lang. Was hatte die Hallen von Asgard verändert, dass der Himmelspfad nun Schwierigkeiten hatte, die Bilder zu erkennen, die Sam ihm vorgab?
    Er konnte Tinkerbells wachsende Furcht spüren, als der Weg sich in die Länge zog, hörte ihn um Atem ringen, als die Luft knapp wurde. Doch Sam ging unbeirrt weiter, voll konzentriert, mit dem Bild deutlich vor Augen. Ein Tor tat sich vor ihm auf, und er rannte fast darauf zu, brach aus dem Weltenpfad ins Freie und sog aufatmend die Luft in die Lungen.
    Er hatte sich diesen Ort ausgesucht, weil es hier, in den Höhlen von Asgard, tief unter Walhalla, zahlreiche Weltentore und nur wenige Wächter gab. Asgard war ein Ort von Schatten, Geistern und scharfen Klingen.
    Oder war es einmal gewesen.
    »Verdammt!« Sam blickte sich um. Er sah dunkle Gänge mit morschen Stützen, Haufen von Steinen, die aus den Wänden gebrochen waren, blutbefleckte Schwerter auf dem Boden. Er roch den Tod, hörte den kalten Wind, spürte die Leere.
    »Heilige Höllen«, keuchte Tinkerbell. »Was soll das hier sein?«
    »Ich schätze, jemand hat versucht, Seth, Odin und Jehova Widerstand zu leisten. Und sich dabei eine blutige Nase geholt«
    »Sind sie... alle tot?«
    »Vermutlich.«
    »Wer hat hier gelebt?«
    »Hauptsächlich Walküren. Asgard war wie ein Gefängnis, doch es gab hier jede Menge Tore. Sie waren der einzige Weg rein und raus, verstehst du? Man musste ein Weltenwandler sein, um reinzukommen. Es war eine Rückversicherung dagegen, dass gefangene Elfen oder Dämonen oder selbst Sterbliche, die ein bisschen zu viel mit Magie herumgespielt hatten, entkommen konnten.«
    »Das hier«, fragte Tinkerbell mit einem Blick auf die zerfallenen Stollen, »ist Asgard?«
    »Hm-hm. Walhalla liegt direkt darüber.«
    »Warum sind wir hierher gekommen?« »Weil es hier von Weltentoren aller Art nur so wimmelt.«
    Tinkerbell bedachte Sam mit einem scharfen Blick aus dem Augenwinkel, während er über einen Haufen Geröll kletterte »Aber es gibt nur zwei Arten von Weltentoren im Himmel -Eden- und Erdentore.«
    »Was du nicht sagst.« Sam versuchte das nächste Edentor zu erspüren.
    »Aber Ihr habt den Weg nach Eden versiegelt.«
    »Das weiß ich auch.« Sam wies einen dunklen Stollen hinab. »Hier entlang.«
    »Bin ich zu dumm oder nur schwer von Begriff?«
    »Das ist eine dumme Frage, und das weißt du. Du könntest zu dumm sei, um es zu begreifen; oder du könntest es nicht begreifen, auch wenn du nicht dumm bist; oder du könntest es begreifen und trotzdem dumm sein. Es gibt mehrere mögliche Antworten.«
    »Was wollt Ihr mit dem Edentor?«
    »Jemand schuldet mir einen Gefallen, habe ich das nicht gesagt?«
    »Mir gefallt es hier nicht. Hättet Ihr Euch nicht einen anderen Ort aussuchen können?«
    »Asgard hat eine höhere Rate an Weltentoren als irgendein anderer Bereich des Himmels«, erklärte Sam, als zitiere er etwas, was er vor langer Zeit gelesen hatte. »Es gibt zumindest ein Edentor alle siebenhundert Meter. Die Schwierigkeit besteht darin festzustellen, welche siebenhundert Meter.«
    Er bog um eine Ecke, sah einen Geröllhaufen, der den Gang blockierte, und seufzte. »Hast du dir jemals ein goldenes Fadenknäuel gewünscht?«
    »Was?«
    »Erinnerst du dich an Theseus?«
    »Das war vor meiner Zeit. Ich bin erst ein paar hundert Jahre alt«
    »Ah, die Unschuld der Jugend! « Sam seufzte und trat vorsichtig um eine Tür herum, die von einer unbekannten Kraft aus den Angeln gerissen worden war. »Wie dem auch sei, du weißt, wie Theseus das Ungeheuer in seinem Labyrinth wirklich besiegt hat?«
    »Ich werde es bestimmt gleich erfahren.«
    »Sein Vater war einer der Anderen. Theseus hing am Rande der Anderswelt herum und lockte das Ungeheuer hinein, wo es sich verirrte und starb. Er selbst schlüpfte durch das Anderswelttor hinaus und präsentierte sich mit einem großen schmutzigen Schwert und einem Grinsen auf dem Gesicht dem König.«
    »Lasst mich raten. Ihr mochtet ihn nicht.«
    »Wir sind uns einmal begegnet. Er war arrogant.