Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
Vom Netzwerk:
die unverdauten Teile, die irgendein Monster aus den Wänden gebissen hatte. Die Ziegel begannen, sich zu bewegen, flogen den Gang hinauf auf Tinkerbell zu. Tinkerbell errichtete einen Schutzschild, doch Sam riss ihn mit einer Handbewegung ein und sah, wie ein Stein Tinkerbell an der Schulter traf. Ein weiterer streifte seine Wange und hinterließ eine Blutspur, ein dritter traf seine zur Abwehr erhobenen Arme, ein anderer sein Knie und brachte ihn zu Fall. Sam ließ die übrigen harmlos auf den Boden sinken und schrie zu dem keuchenden, blutenden Tinkerbell hinauf: »Du hast es selbst gesagt: Ich bin der Sohn der Magie!«
    Tinkerbell umklammerte sein getroffenes Knie und gab keine Antwort Sam lief die Stufen hinunter. Das Halbdunkel wich einer tieferen Dunkelheit Er machte Licht, eine glühende weiße Kugel, die um seinen Kopf schwebte, doch sie reichte kaum aus, die Steine unter seinen Füßen zu erhellen. Mit einer Geste schickte er die Lichtkugel voraus, um den Weg zu erleuchten. Hier gab es kein Licht außer dem, das er heraufbeschworen hatte. Er hörte die Stimme wieder.
    »Beeile dich. Ich sterbe .. .<
    >Ruhig, ganz ruhig. Die Wahrscheinlichkeit, dass du genau in dieser Sekunde stirbst, ist gering.«
    Sam sah eine weitere Treppenflucht, erfüllt von einer tintigen Schwarze, die der Schein seiner Lichtkugel kaum durchdringen konnte. Er rief noch mehr Licht herbei, drei Kugeln, die ihn in größer werdenden Umlaufbahnen umkreisten. Er schickte eine vierte voraus, während er vorsichtig die Stufen hinabstieg. Die Treppe wand sich spiralförmig nach unten; die alten Steine waren lose. Es gab kein Geländer, und die Mauer war warm unter seiner Hand. Er konnte Magie geradezu riechen, und der Geruch wurde stärker, je tiefer er kam. Stufe um Stufe ging er weiter, während seine Finger an der Wand des Treppenhauses entlang tasteten.
    Plötzlich stolperte er; er hatte gar nicht gemerkt, dass er am Fuß der Treppe angelangt war. Er spähte in die Dunkelheit Eine schwere Holztür sah aus, als hätte jemand sie aufgebrochen. Die Schutzzauber darüber waren durch starke Magie zerstört worden. Dahinter lag ein Raum mit brutal scharfen Metallgegenständen, die für das Besteck eines Chirurgen zu groß und für das eines Jongleurs zu unheilvoll aussahen.
    Sam stieß die vernarbte Tür auf und sah den Käfig, Zauber jeglicher Art waren darin eingewirkt, ein dichtes Geflecht starker Bannzauber, wie sie nur eine Höhere Macht zuwege brachte. Der Käfig sah groß aus - zumindest konnte Sam die Rückwand nicht erkennen doch die Dunkelheit war schließlich überall. Er trat vor und berührte einen der Stäbe. Der Schock ließ seinen Arm taub werden. Mit einem Aufschrei sprang er zurück.
    »Das tut weh«, sagte eine schwache, raue Stimme zu seiner Rechten.
    Er folgte ihrem Klang. Der Mann im Käfig war alt. Dünnes weißes Haar fiel über einen Körper, der von Alter und Hunger und Krankheit so ausgezehrt war, dass er wenig mehr als ein
    Haufen Knochen zu sein schien, der viel zu zerbrechlich wirkte, um die schlaffe weiße Haut zu tragen, die alles zusammenhielt. Die Augen des Mannes lagen tief in den Höhlen, was die Nase viel zu groß erscheinen ließ, und das dünne Haar war so schütter, dass die Ohren grotesk abstanden und nichts dieses seltsame Missverhältnis kaschierte. Er war von Narben bedeckt und trug nur ein paar Lumpen, die vor Schmutz starrten -wovor genau, konnte Sam nicht sagen.
    »Wer bist du?«, fragte Sam. »Warst du es, der um Hilfe gerufen hat?«
    »Ja. Wo ist Brian?«
    »Er musste draußen bleiben. Ich bin für ihn gekommen.«
    »Hast du was zu essen?«
    Ohne die Augen von dem Mann zu nehmen, öffnete Sam seinen Beutel und zog den viel geschmähten Schokoriegel hervor. Der Mann rührte sich, stand taumelnd auf und kam durch den Käfig auf ihn zu. »Essen lässt sich durchreichen. Sie wollten nicht, dass ich verhungere, nein, nein, das wollten sie nicht.« Er lachte, ein hustender Laut, der sich für Sam fast so anhörte, als würde er dem alten Mann, dessen ganze Gestalt von der Anstrengung geschüttelt wurde, den Rest geben.
    Vorsichtig reichte Sam den Schokoriegel durch die Gitterstäbe hindurch. Der Mann nahm ihn, dann schoss eine dünne Hand vor und packte Sams Handgelenk, hielt es mit unerwarteter Kraft fest. Zwei seltsam vernünftige Augen starrten Sam aus dem Gesicht eines Wahnsinnigen entgegen, als der Gefangene Sams Hand in den Käfig zog und zischte: »Alle tot. Nur wir sind noch übrig.«
    »Wer

Weitere Kostenlose Bücher