Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
Vom Netzwerk:
Ashen'ia auf den Mauern sahen, dass der Angriff begonnen hatte, fingen sie an zu schreien. Es sollte wohl, wie Sam vermutete, eine Art Kriegsgeschrei sein, doch es klang mehr nach einem sehr schlecht eingesungenen Kirchenchor, der einen Rap versuchte.
    Er hörte in der Ferne Trommeln dröhnen und erkannte sie als die eines der Fürsten der Hölle. Truppen rückten heran ...
    Mehr Kugeln aus flammendem Tod sausten durch die Luft. Irgendwo auf einer der Mauern gab es einen direkten Treffer, und der Kriegsgesang der Ashen'ia kam ins Stocken. Geschosse regneten auf die Stadt hinter der Mauer herab, färbten die künstliche Nacht orangerot, wo sie ihre Bahn zogen. Doch wo sie auftrafen, gab es keine Schreie. Es gab dort keine lebenden Wesen, die leiden konnten.
    Sam spürte, wie sich neue Magie dem bereits erstickenden Miasma hinzugesellte, das die Luft zusammen mit dem Gestank von Rauch und Schwefel erfüllte. Von überall her begann Dunst aus der Nacht aufzusteigen, und die Nebelschwaden schränkten die Sicht noch weiter ein.
    Gegen alle Erwartungen dämpfte der Nebel den Schlag der Trommeln nicht. Er schien ihn vielmehr zu verstärken, und das dumpfe Dröhnen drang durch jede Straße, hallte in Sams Ohren wider und kroch brummend durch seine Fußsohlen hoch. Er roch Tod und Angst. Odin. Das ist Odins Werk. Er ist ein Sohn von Krieg; er versucht es mit Einschüchterung.
    Wieder erbebten die Mauern. Der Regen von brennenden Steinen und Schwefel war zu einem Sturm geworden. Es hörte nicht auf, erfüllte den Himmel auf allen Seiten mit Feuer. Sam hörte das Fauchen der geschäftigen Katapulte, das Zischen der
    Steine, die durch den Himmel rasten, da s Krachen, mit dem sie einschlugen, die Trommeln, die Schlachtrufe der Ashen 'ia, und er fragte sich verwundert, wie tödlich still die Stadt sonst gewesen wäre. Ohne Krieg wäre es in ihr völlig lautlos gewesen, und das endlose Sonnenlicht der Wüste, das sich in dem schwarzen Marmor fing, und die schlafenden Gestalten im Innern hätten ihr eine eigene Schönheit verliehen. Wenn überhaupt, machte ihn das noch entschlossener. Er rannte schneller.
    Sa m sah ein dunkles Treppenhaus, das in einen Turm der Außenmauer führte, und hetzte die Stufen hinauf. Er erreichte die Mauerkrone, als Seths Armee ihren eigenen Schlachtgesang anstimmte und gegen ihre Schilde schlug. Es klang nicht viel überzeugender als die Gesänge der Ashen 'ia.
    Es waren mehr aufmarschiert, als er sich vorgestellt hatte. Seth musste Tausende in seinen Dienst gezwungen haben, als er durch die Hölle zog und sie mit der Mach t der Pandora-Geis ter zu vernichten drohte, wenn sie seinem Ruf nicht Folge leisteten. Das Heer breitete sich über die ganze Wüste aus, beinahe hübsch anzuschauen, hunderttausende Feuerfunken in der Dunkelheit wie Sterne am irdischen Nachthimmel. Hunderte von Katapulten, die geladen wurden und schossen. Sam konnte Dämonen spüren, Engel, Avatare; selbst ein paar Menschen befanden sich in der Menge. Alle waren im Begriff, di e Ashen' ia anzugreifen, alle bereit zu sterben. Für Einen. Viele, die für Einen starben, die äußerste Umkehrung des hohen Ideals. Viele, die für den Plan seines Vaters sterben sollten.
    Er konnte die Pandora-Geister in der Luft singen hören. Sie kreisten über Seths Lager und warteten auf den Befehl zum Angriff. Argwohn, Jehovas Geist, war auch da. Zweifellos war Jehova bei ihm und tat so, als würde er Seths Absichten fördern, wobei er in Wirklichkeit die Dinge in seinem Sinne zu lenken suchte. Und ja, hier kam Jehovas Macht zum Einsatz, erfüllte Seths Armee mit dem inbrünstigen Glauben, dass sie für die
    größte Sache starb, die es je gegeben hatte. Erfüllt von dieser Art von Magie, konnten sie sich mit Zähnen und Klauen durch die Mauern hindurchwühlen.
    Die Wirkung war jedoch schwächer, als Sam sie in Erinnerung hatte. Jehova hatte sich offensichtlich von Sams Attacke immer noch nicht völlig erholt. »Seth!«, schrie Sam wortlos. »Seth, hör auf!« Niemand hörte ihn. Er spürte, wie das Lied der Pandora-Geister anschwoll und sie sich vereint auf die Stadt stürzten. Immer noch flogen die Katapultgeschosse, erfüllten die Stadt mit Feuer und Brand und zerrissen die Nacht und die Stille. Geborstene Steine fielen von den schwarzen Mauern, Risse zogen sich durch den Marmor. Sam schaute die Mauer entlang und sah eine Anzahl von Lichtern ausgehen. Sah das Stadttor erbeben. Ahnte, was los war.
    >Thor!<, schrie er. »Lucifer ruft dich, Thor! Komm

Weitere Kostenlose Bücher