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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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sich ein Stück weiter auf. »Danke, Tinkerbell.«
    »Keine Ursache«, sagte der andere und eilte aus der Halle, bevor Sam noch irgendetwas sagen konnte.
    Tinkerbell, schloss Sam, war nicht wohl dabei, im Grunde seines Herzens ein guter Kerl zu sein.
    Er wartete noch ein paar Minuten, ehe er vorsichtig aufstand. Tinkerbell, so stellte er fest, hatte sogar seine alte Dolchscheide mitsamt Riemen mitgebracht.
    Mit einem etwas besseren Gefühl blickte er noch einmal zur Kuppeldecke auf. Das Bild sah ihn immer noch an, doch irgendwie hatte es sich verändert Es hatte eine Hand ausgebildet, wo vorher keine gewesen war. Sie schien offen zu sein, wie zum Gruß.
    Wieder erbebte die Welt. Schlag und Gegenschlag. Sam starrte auf die Hand. Der bittere Geschmack von Magie lag in der Luft Doch es war keine zielgerichtete Magie, eher ein allgemeines weißes Rauschen, ein Dröhnen, das wie Nebel vom Boden aufstieg und den Raum erfüllte. Er bewegte eine Hand auf und ab, und Funken blitzten von seinen Fingerspitzen. Etwas baute eine Ladung auf, die mit nichts vergleichbar war, was er je zuvor gesehen hatte. Er wich aus der Mitte des Raums zurück, bis er gegen die Wand stieß. Sie war glühend heiß.
    Heilige Höllen! Sam ruderte hastig zurück, als die Figuren an der Wand sich zu bewegen begannen. Zuerst waren es nur winzige Bewegungen, kaum wahrnehmbar, als ein Umriss die Seitenwand entlangzuckte. Er floss wie Öl in Wasser, wie durch sehr klares Glas gesehen, das alles zweidimensional erscheinen ließ. Sam trat einen weiteren Schritt zurück und noch einen, als ihm plötzlich bewusst wurde, dass er auf allen Seiten von sich bewegenden Figuren umgeben war. Er spürte mehr Magie, von einer anderen Art, und warf einen Blick zum Eingang. Das bisschen Licht, das durch den Spalt zwischen den Türflügeln gedrungen war, hatte sich eingetrübt, wurde immer dunkler und schwand schließlich ganz. Mit der Dunkelheit kam eine unnatürliche Kälte, die wie eine Flutwelle hereinrollte und seinen Atem zu einer weißen Wolke kondensieren ließ.
    Das war kein Teil der allgemeinen Hintergrundmagie. Das waren Seth und seine Macht. Sam versuchte, ihn zu erreichen. >Seth! Es ist eine Falle!< Welcher Zauber es auch immer sein mochte, in den Seth verwickelt war, er war zu stark, als dass Sams Stimme hätte hindurchdringen können.
    Er sah sich erneut im Raum um, und sein Magen tat einen kleinen Hüpfer, als eine Figur aus der Wand hervorkam. Eine einzelne weiße Hand, die ein strahlend weißes Schwert hielt, schob sich aus der Mauer und wedelte ein paar Sekunden in der Luft herum, bevor sie in die Wand zurückkehrte.
    Bitte, sag mir, dass es nicht so schlimm ist, wie es aussieht...
    Weitere Hände lösten sich aus der Mauer, verwandelten die Wände in ein seltsames Tier mit schwarzer Haut und weißen Stacheln, die hervorstachen und herausschossen wie Fische aus dem Wasser. Hinter den Händen kamen weiße Arme, kränklich weiß, gefolgt von weißen Schultern, weißen Hälsen und weißen Gesichtern, umrahmt von weißem Haar. Von allen Seiten kamen sie, Männer und Frauen jeden Alters, alle weiß wie Geister, und traten aus den Wänden.
    Hinter sich ließen sie nichts zurück, nicht einmal einen Fleck, der darauf hingedeutet hätte, dass da etwas gewesen war. Einige
    trugen weiße Schwerter, andere weiße Äxte. Der Großteil jedoch trug Sicheln. Ein endloser Zug von Sicheln, so weiß wie die Hände, die sie hielten. Und als die letzte Gestalt aus der Wand getreten war, wandten sie sich alle dem Zentrum des Raumes zu und starrten mit pupillenlosen Augen ins Leere.
    Sam bewegte eine Hand auf und ab. Sie starrten immer noch ins Leere. Er stellte sich auf ein Bein und streckte die Zunge raus. Sie starrten weiter. Er spürte, wie eine irre Welle des Gelächters in ihm aufwallte, und biss sich auf die Lippen, um sich zusammenzureißen.
    Die weißen Gestalten standen da und taten nichts. Sam erinnerte sich an Jehovas Worte.
    Chronos hat sie bestraft. Er hat die Seelen der erschlagenen Bürger auf ewig an ihre Stadt gebunden.
    Tartarus. Ich bin in Tartarus. Und das sind die Bewohner.
    Er erinnerte sich an noch etwa s. Jeder, der die Stadt betritt und nicht das Zeichen einer Höheren Macht trägt, wird von den Geistern vernichtet, die sie bewachen.
    Als hätten sie seine Gedanken gelesen, schien jeder der Anwesenden sich plötzlich auf ihn zu konzentrieren. Köpfe drehten sich zu ihm herum, hundert leere Augen starrten ihn an. Ein dumpfer Schlag ertönte, ab

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