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Satanica

Satanica

Titel: Satanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erkundigte sich Koko lauernd.
    »Die ist mir egal!«
    »Auch als Killerin?«
    »Hör auf damit!«
    »Warum? Es ist doch so! Nimm es hin, Perry. Die Welt ist nicht so schön. Auch in deiner Familie nicht.«
    Bisher hatte sich Brixton beherrscht. Damit war es vorbei. Er ging schnell vor, packte den Dealer am Revers und schüttelte ihn wütend durch. »Ich will wissen, was du mit dem Wort Mörderin gemeint hast, verflucht!«
    Koko hatte seinen Körper zurückgedrängt. Es brachte ihm nichts, denn der Streetworker hielt ihn eisern fest. »So wie ich es dir gesagt habe. Sie ist eine Mörderin und die Königin der Friedhöfe. Geht das nicht in deinen Schädel hinein?«
    Brixton ließ den Mann los. »Nein, das will nicht in meinen Kopf hinein.«
    »Dann bist du verbohrt.« Koko schüttelte sich.
    Verbohrt? Fragte sich Brixton. Bin ich das tatsächlich? Kann sein. Wenn ja, dann liegt es daran, daß ich zu stark in eine Richtung gedacht habe.
    Immer auf einer Schiene geblieben, den Job zu sehr in den Vordergrund gestellt, mich um Fremde gekümmert, aber nicht um meine Familie, und das eigene Ich stark zurückgedrängt.
    Debora gehörte auch zur Familie. Seine Schwester war schon immer ganz anders gewesen. Sie schwebte in eigenen Welten. Sie hatte sich auch das h, den letzten Buchstaben ihres Namens, streichen lassen, weil sie ihn so haben wollte wie zu alttestamentarischen Zeiten.
    Perry hatte zu Debora kaum noch Kontakt gehabt und sie bestimmt bald vergessen. Beide Geschwister hatten das Elternhaus bereits früh verlassen und waren ihre eigenen Wege gegangen.
    »He, Perry, was ist? Wir können sofort fahren. Die Nacht ist noch jung. Denk nicht länger nach.«
    »Wohin?«
    Koko grinste wieder breit. »Zu den Toten, mein Freund. Ja, zu den Toten«, flüsterte er und fügte hinzu: »Aber denk daran, daß wir einen Deal miteinander haben.«
    »Nein, das bildest du dir ein. Es gibt keinen Deal mit dir.«
    »Dann wirst du die Spur nie finden, das schwöre ich dir. Aber du wirst immer darüber nachdenken und dich fragen, ob du nicht doch etwas falsch gemacht hast. Debora ist die Königin der Friedhöfe. Sie ist gefährlich, sie ist auch anders. Aber sie ist noch immer deine Schwester. Das weißt du ebenfalls.«
    Er nickte. Perry fluchte in sich hinein. Dieser Dealer hatte ihn tatsächlich in einen Gewissenskonflikt gestoßen. Er mußte sich entscheiden. Brixton war immer stolz darauf gewesen, berufliche Dinge vor die persönlichen zu stellen. Nun waren ihm Zweifel gekommen. Und er glaubte auch nicht, daß Koko ihn mit einer Ausrede halte abspeisen wollen. Da steckte schon mehr dahinter.
    »Wie lange soll ich noch warten?«
    »Wo liegt der Friedhof?«
    Koko kicherte sein Gegenüber an. »Das möchtest du wohl gern wissen.«
    »Weit von hier?«
    »Ja, außerhalb.«
    »Und dort werde ich Debora finden?« hakte Brixton noch einmal nach.
    »Wenn ich es dir sage.«
    »Wo denn? Wo kann ich sie finden?«
    »Bei den Gräbern«, erwiderte Koko mit dumpfer Stimme. »Und natürlich bei den Toten.«
    Perry Brixton konnte den Schauer nicht verhindern. Seine Kehle war ihm eng geworden. Er merkte es, wenn er Luft holte, und er wischte ein paarmal über sein Gesicht.
    »Willst du nicht?«
    »Doch, Koko, wir fahren.«
    »Ja, das ist ein Wort. Dann nimm mir mal das Eisen ab, mein Freund. Ich hasse Handschellen.«
    Brixton schaute den Dealer an. Er wußte, daß er sich nicht richtig verhielt. Zugleich dachte er an Debora, und seine Sorgen wuchsen. Die ließ er sich nicht anmerken, als er flüsterte: »Eines schwöre ich dir, Koko: Wenn du mich reinlegst oder flüchtest, weiß ich immer, wo ich dich finden kann. Du wirst mir nicht entwischen, das schwöre ich dir.«
    »Weiß ich doch, Brixton, weiß ich alles. Aber warum sollen wir nicht beide unseren Spaß haben…«
    ***
    Sie hatten den Friedhof erreicht, und Perry Brixton mußte dem Dealer recht geben. Der Friedhof lag außerhalb, im Südwesten, und selbst in der Dunkelheit war zu erkennen, daß hier keine Menschen mehr beerdigt wurden, schon lange nicht mehr. Es gab hier keine neuen Gräber mehr.
    Sie waren mit Perrys altem Ford Capri bis dicht vor den Eingang gefahren, wo bereits dichtes Buschwerk wucherte und sich dornige Hecken ineinander verschlangen. Es war jetzt Mitternacht, die ideale Gruselzeit, wie Perry dachte, und er schüttelte sich, als er den Wagen verlassen hatte.
    Auf der Beifahrerseite stand Koko. Er war unruhig und hüpfte dabei von einem Bein auf das andere. Das Gesicht hatte er

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