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Satans Bruder

Satans Bruder

Titel: Satans Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Küstenwache auf Hawaii -«
    »Von dem Unsinn weiß ich. Ich habe das damals für ihn regeln können.«
    Ich sagte nichts und er fuhr fort: »Sie halten ihn also immer noch für schuldig, selbst nachdem Sie mit ihm gesprochen haben.«
    »Es sieht wirklich schlecht für ihn aus, aber ich will nicht den Richter spielen.«
    »Ich weiß, ich weiß. Sie sind Psychologe.«
    »Wollten Sie nicht, dass ich als Psychologe mit ihm rede?« Er nahm die Zeitschrift wieder in die Hand und rollte sie zusammen.
    »Sicher. Verzeihen Sie, wenn ich etwas reizbar bin. Sie haben natürlich ein Recht auf Ihre eigene Meinung, obwohl ich wünschte, Sie würden anders denken.«
    »Ich hatte noch nie Probleme damit, meine Meinung zu ändern, Bill. Wenn Sie mir etwas Neues mitzuteilen haben, höre ich gern zu. Aber noch wichtiger ist, dass Sie es dem Anwalt eröffnen, den Sie bestellt haben.« Er schaute auf und blinzelte angestrengt. »Vielleicht haben Sie alles getan, was im Moment möglich ist«, fuhr ich fort. »Vielleicht sollten Sie sich allmählich auch um sich selbst kümmern. Im Dorf spricht man nicht sehr gut über Sie.«
    »Alfred Landau ist der beste Anwalt, den es gibt«, sagte er leise. »Er hat damals Barbaras Testament vollstreckt. Sie war eine wohlhabende Frau. Was sie mir hinterließ, versetzte mich in die Lage, Land dazuzukaufen. Alfred war ... eine große Hilfe.«
    »Hat er auch Ben geholfen, nach seiner Verhaftung auf Hawaii?«
    »Ja, soweit er konnte. Es gab aber nur ein Disziplinarverfahren. Aufgrund meines früheren Ranges konnte ich selbst ein Wort für ihn einlegen.« Er stand auf. »Sie haben vollkommen Recht. Ich setze mich am besten sofort mit Alfred in Verbindung.«
    »Macht es Ihnen keine Sorge, was ich gerade über die Stimmung im Dorf gesagt habe?«
    »Das wird vorübergehen.«
    Ich berichtete ihm, wie ich fast mit den vier Burschen aneinander geraten wäre und wie Jacqui eingeschritten war.
    »Es tut mir Leid, dass es dazu kommen musste. Gott sei Dank ist Ihnen nichts passiert.«
    »Aber sehen Sie nicht, dass Sie selbst in Gefahr sind, Bill? Bettys Familie ist außer sich vor Zorn und man redet allen möglichen Unsinn über Sie.«
    Er schaute mich fragend an.
    »Sie leben hier wie ein König unter lauter Habenichtsen«, erklärte ich.
    »Aber ich habe immer geteilt.«
    »Trotzdem. Sie sind hier der König, und Ihre Untertanen lassen Sie verkommen. So denken jedenfalls die Leute.«
    »Das - der Vergleich hinkt ja wohl ...«
    »Wirklich? Der Mord an Betty ist der Funke, der alles explodieren lassen könnte. Sehen Sie nicht, dass die Insel das reinste Pulverfass ist?«
    Er schüttelte den Kopf. »Die Menschen hier sind gut.«
    »Aber das Leben dieser Menschen liegt in Trümmern, sehen Sie das nicht, Bill? Die Wirtschaft, die ganze Gemeinschaft steht praktisch still. Wann hat es zum Beispiel das letzte Mal Benzin gegeben?«
    »Ich habe eine Lieferung bestellt.«
    »Gehört Ihnen die Tankstelle etwa auch?«
    »Für meine Fahrzeuge halte ich mich an dieselben Rationen, die für alle gelten. Das wissen die Leute.«
    »Sie wissen aber auch, wie Sie hier oben leben, und messen ihre eigene Existenz daran. Immer mehr Leute kehren der Insel den Rücken. Es herrscht das perfekte Klima für Provokateure und die gibt es hier gewiss. Skip Amalfi scheint es Spaß zu machen, die Leute aufzuhetzen, und ich wäre nicht überrascht, wenn auch Tom Creedman in der Richtung aktiver werden würde. Ich war in seinem Haus, nachdem ich Ben besucht habe -«
    »Sie haben ihm hoffentlich nichts erzählt«, unterbrach mich Moreland streng.
    »Nein, Bill, natürlich nicht. Er hat versucht, mich auszufragen, aber ich habe mich dumm gestellt.«
    »Was hat er Sie gefragt?«
    »Ob Ben mir irgendetwas erzählt hätte und woran wir beide arbeiten. Außerdem scheint er großes Interesse daran zu haben, dass ich verschwinde, was mich noch mehr davon überzeugt, dass er immer noch für Stasher-Layman arbeitet und dass die Firma die Insel übernehmen will. Haben Sie Creedmans Haus je von innen gesehen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Es ist voll gepackt mit brandneuen Möbeln, Computerausrüstung und teuren Küchenmaschinen.«
    »Ja, ich erinnere mich. Er hatte eine große Lieferung, kurz nachdem er hier eintraf, sofort nachdem ich ihm nahe gelegt hatte, mein Haus zu verlassen.«
    »Das heißt, er hatte von Anfang an vor, sich häuslich niederzulassen, und ist nur zu Ihnen gezogen, um zu spionieren. Können Sie mir vielleicht sagen, wonach er gesucht

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