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Satans Bruder

Satans Bruder

Titel: Satans Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Anwälte in den Himmel.« »Wer sind die Besitzer?«
    »Zwei Brüder aus Oregon, doch der Firmensitz ist in Texas. Auf dem Papier sind sie ganz große Liberale. Sie finanzieren Ökologieforschung und fördern Versuche in humaner Verbrechensbekämpfung.«
    »Oregon - das ist Hoffmans Staat. War er in die Übernahme verwickelt?«
    »Wenn er das war, hat man nichts darüber gelesen, aber sie haben ihm einen großen Batzen Geld für seinen letzten Wahlkampf gespendet. Es würde mich also nicht wundern, wenn er ihnen gelegentlich unter die Arme greifen würde. Er ist der Vorsitzende des Komitees, das Bundesmittel für große Bauprojekte bewilligen oder ablehnen kann. Es ist aber nichts zu finden, was irgendwie anrüchig wäre.«
    »Hatten die Informationen, die die Polizisten verkauft haben, direkt mit dem Kannibalenmord zu tun?«
    »Das ist nirgendwo dokumentiert, aber die Kerle sind unmittelbar nach den Verhaftungen gefeuert worden.«
    »Hast du die Namen der Beamten?«
    Ich hörte Papier rascheln. Dann: »White, Tagg, Johnson, Haygood, Ceru -«
    »Anders Haygood?«
    »So steht es hier.«
    »Stell dir vor, auch der ist auf der Insel. Er ist einer der beiden Kerle, die so gern Tiere zerlegen. Sein Freund verbringt seine Zeit damit, die Leute gegen Ben aufzuhetzen. Außerdem pinkelt er gern im Freien, besonders wenn Frauen zuschauen.«
    »Na wunderbar.«
    »Haygood und Creedman haben also um dieselbe Zeit ihren Job verloren. Ich gehe jede Wette ein, dass sie jetzt beide für Stasher-Layman arbeiten. Genau wie unsere Nachbarin hier im Haus. Sie gibt sich als Wissenschaftlerin aus, hat aber eine Pistole im Nachttisch. Creedman ist ebenfalls bewaffnet und beide sagen, sie hätten die Dinger in Guam gekauft.«
    »Mensch, Alex, sei ja vorsichtig. Unternimm bloß nichts mehr, bis das Boot kommt.«
    »Okay. Allmählich bin ich gar nicht mehr so sicher, ob Bens Geschichte nicht stimmen könnte, so unglaublich sie auch klingen mag. Vielleicht hat Moreland Recht.«
    »Wie geht denn die Geschichte? ›Jemand hat mich reingelegt‹?«
    »Zehn Punkte, Detective.«
    »Es ist immer dasselbe. Entweder ›Jemand hat mich reingelegt‹ oder ›Ich kann mich an nichts erinnern‹ oder ‹Der andere hat angefangen‹.«
    »Ben behauptet, jemand hätte ihm von hinten die Luft abgedrückt und dann wäre er neben der Leiche aufgewacht.«
    »Hey, super.«
    Ich erzählte ihm den Rest.
    »Das stinkt so zum Himmel, dass ich es durchs Telefon riechen kann«, sagte Milo. »Selbst wenn Creedman und Haygood in irgendwelche finsteren Geschäfte verwickelt sind, ist das für Ben keine Entlastung. Woher willst du wissen, ob nicht auch er auf Stashers Gehaltsliste steht? Sei ja vorsichtig.«
    »Was sollte ich deiner Ansicht nach mit den Informationen über Creedman und Haygood anfangen?«
    »Überhaupt nichts. Wenn der Anwalt, den Moreland angeheuert hat, wirklich so eine Kanone ist, soll er was damit machen. Ich werde es ihm selbst erzählen. Wie heißt der Mann noch gleich?«
    »Alfred Landau; das Büro ist in Honolulu.«
    »Und wann kommt er auf eure Insel?«
    »In zwei oder drei Tagen.«
    »Ausgezeichnet. Ich werde ihn anrufen, sobald du dort weg bist.«
    »Und Ben soll solange in seiner Zelle vor sich hin rotten?«
    »Ben kannst du nicht helfen, ganz gleich was irgendjemand sagt oder tut. Nach dem, was du mir erzählt hast, ist die Polizeistation im Moment der sicherste Platz für ihn.«
    »Da habe ich meine Zweifel. Denk bloß nicht, es wäre ein Hochsicherheitstrakt. Er sitzt in einem stinkenden Loch hinter dem Polizeibüro. Die Angehörigen des Opfers waren heute dort und ich habe den Blick in ihren Augen gesehen. Ein paar Männer könnten ihn ohne weiteres da rausholen.«
    »Das tut mir Leid, aber wo soll er sonst hin? Wie sieht es denn mit der Sicherheit auf Morelands Anwesen aus?«
    »Die existiert nicht.«
    »Bleib einfach, wo du bist, Alex. Bleibt in eurem verdammten Zimmer. Bildet euch ein, ihr wärt in den Flitterwochen, dann wollt ihr gar nicht mehr raus.«
    »Okay.«
    »Und die Überfahrt ist definitiv gebucht?«
    »Ja.« Vorausgesetzt, der Sturm macht uns keinen Strich durch die Rechnung.

32
    »Ist jemand da?«, rief Pam durch die Tür. Wir öffneten ihr.
    »Ist Dad bei Ihnen?« Ihr khakifarbener Regenmantel hatte sich so mit Wasser voll gesaugt, dass er schwarz aussah. An ihrem nassen Gesicht lief Make-up herunter.
    »Nein«, antwortete Robin.
    »Ich kann ihn nirgendwo finden! Die Autos sind alle hier, aber er ist verschwunden. Wir

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