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Satans Bruder

Satans Bruder

Titel: Satans Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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höhnisch. »Was für ein toller Kerl - mit deiner Blase! Jedes Mal, wenn eine Frau an den Strand geht, läufst du hinterher und pisst neben ihre Decke. Wie ein Hund. Sehr mutig.«
    Skip schlug nach ihr und andere Männer halfen Haygood, ihn festzuhalten.
    »Na komm schon«, reizte ihn Jacqui weiter. Mit einem mächtigen Ruck zog sie dem Halbstarken den Knüppel weg und hielt ihn Skip vor die Nase. »Komm schon, du Pisser. Du hast wohl was gegen Frauen? Vielleicht hast du auch was gegen Betty gehabt.«
    Skip knurrte hilflos und Haygood stellte etwas mit dessen Schulter an, das ihn eine Grimasse schneiden ließ.
    »Wie ein Hund«, redete Jacqui weiter. »Jeder Frau, die neu auf die Insel kommt, läufst du nach und pisst in ihrer Nähe. Findest du das etwa spaßig?« Sie schaute die anderen Männer an. »Fändet Ihr es etwa lustig, wenn eure Schwestern oder Mütter an den Strand gingen und jemand würde neben ihre Decke pinkeln? Das hat er nämlich auch mit mir gemacht. Weißt du noch, Skip? Findet Ihr das etwa mutig? Frauen anpinkeln und unschuldige Leute verprügeln?«
    Betretenes Schweigen.
    »Was seid ihr doch für große, harte Männer. Sich so gegen einen Besucher zusammenzurotten - schämt ihr euch nicht? Meint ihr, die Insel wird jemals zu irgendwas kommen, wenn ihr Besucher so behandelt?«
    Die Männer wichen ihrem Blick aus.
    Skip rieb sich die Schulter. Haygood drehte ihn um und zog ihn weg. Skip riss sich los, ging aber weiter.
    Jacqui starrte die Biertrinker an, bis die Gruppe sich aufzulösen begann. Bald war niemand mehr übrig außer den vier Burschen, die mich verfolgt hatten. Der, den Jacqui als Ignacio angesprochen hatte, starrte auf den Knüppel in Jacquis Hand und sie schwenkte die Bratpfanne in seine Richtung.
    »Ihr solltet euch schämen. Ich glaube, ich muss mal mit euren Müttern reden.«
    Einer der Burschen traute sich zu grinsen.
    »Findest du das lustig, Duane? Zu deiner Mutter werde ich als Erstes gehen.«
    »Dann tu es doch.«
    »Willst du das wirklich, Duane? Soll ich ihr wirklich erzählen, was ich am Nordstrand gesehen habe?«
    Duane klappte den Mund zu. Die anderen Burschen schauten ihn an.
    »Na und?«, sagte er.
    »Na und.« Jacqui klopfte mit der Bratpfanne gegen ihren strammen Oberschenkel. »Willst du wirklich, dass ich das tue, Duane?«
    »Was hast du denn gemacht?«, fragte ihn einer der anderen Burschen kichernd.
    »Ach, nix.«
    »Da hast du Recht, genau das war's nämlich: nichts«, sagte Jacqui.
    Schließlich gab der Bursche klein bei. »Ach, Scheiße. Verschwinden wir hier.«
    »Eine glänzende Idee«, sagte Jacqui. »Verschwindet – aber schnell!«
    Sie schlenderten davon. Duane fluchte, während die anderen ihn mit Fragen bedrängten. Als sie am Verwaltungsgebäude vorbei waren, kam ich an die Reihe.
    »Was machen Sie hier, Mann?«
    »Ich war auf dem Heimweg.«
    »Heute ist nicht der beste Tag, den Touristen zu spielen.« »Das sehe ich.«
    Sie schaute sich den Knüppel näher an, runzelte die Stirn und steckte ihn in die Schürzentasche.
    »Sie wollten den ganzen Weg zu Fuß gehen?«
    »Eigentlich nicht. Jemand wollte mich zurückbringen, aber das hat sich zerschlagen.«
    Sie schaute mich fragend an und ich erzählte ihr, was mir mit Creedman passiert war.
    »Was haben Sie denn mit dem zu schaffen?«
    »Er hatte mich auf einen Drink eingeladen.«
    Ihr Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass sie mich für schwachsinnig hielt.
    »Kommen Sie, ich werde dafür sorgen, dass Dennis oder einer seiner Leute Sie fährt.«
    »Das hat Dennis mir schon einmal angeboten«, wandte ich ein. »Ich glaube nicht, dass ich ihn noch mal fragen kann.«
    Sie kratzte etwas von der Bratpfanne und ich hatte das Gefühl, sie hätte sie mir am liebsten über den Schädel gezogen.
    »Männer«, stöhnte sie. »Warum muss bei euch alles in Wettstreit ausarten? Kommen Sie, wir fragen ihn einfach. Er wird es bestimmt tun. Ich habe ihn nach dem fünften Gebot erzogen.«
    Sie legte mir eine Hand auf den Po und schob mich Richtung Polizeistation. Sie war sehr stark. Ihre Haut war sahnig und faltenlos. Selbst aus der Nähe hätte sie als Dennis' Schwester durchgehen können.
    »Nun kommen Sie schon. Ich kann mich nicht ewig mit Ihnen aufhalten«, drängte sie.
    »Was haben Sie denn am Nordstrand gesehen, was Duane so peinlich ist?«
    Sie kicherte. »Gesehen habe ich eigentlich nichts, aber ich habe ihn gehört, wie er mit seiner Freundin zugange war.« »Ist das so ungewöhnlich?«
    »Oh nein,

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