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Satans Eulen

Satans Eulen

Titel: Satans Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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im Augenblick wußte ich nur soviel, daß die Eulen schwarzmagischen Ursprungs waren.
    Die Krankenstation war so modern eingerichtet, daß manche Klinik neidisch werden konnte. Wir klopften und betraten den Raum. Ein Arzt kümmerte sich um die Verletzten. Sheilas Tänzer lag auf einem Bett und wimmerte. Sein Nacken war verbunden. Der Arzt wollte mich rausschicken, doch der Kapitän sprach dagegen.
    »Was ist mit ihm?« fragte ich und deutete auf den Schwarzhaarigen.
    »Die Wunden waren so tief, daß ich sie nähen mußte«, erklärte mir der Mediziner.
    »Hat er Blut verloren?«
    »Ja, aber nicht sehr viel.«
    »Und Sie, Kapitän?«
    Der Mann grinste mich an. »So ein paar Bisse werfen einen alten Seebär nicht um«, erklärte er, wobei sich sein verpflastertes Gesicht zu einem Grinsen verzog. »Ich habe Glück gehabt, Sie waren schneller, Mister, und dafür möchte ich mich bei Ihnen bedanken.«
    »Schon gut.«
    »Sagen Sie mir nur eins. Wie haben Sie es eigentlich geschafft, die Eule zu besiegen?«
    »Mit einem Kreuz.«
    Nach dieser Antwort war es still. Der Arzt, der Kapitän und der Erste Offizier schauten mich an. »Wie ist das möglich?« fragte der Mediziner.
    »Magie.«
    »Übertreiben Sie da nicht ein wenig?«
    »Nein, Doktor. Diese Eulen sind ebenfalls schwarzmagischen Ursprungs.«
    »Da Sie das Tier besiegt haben, muß ich Ihnen wohl glauben.«
    »Das können Sie auch.«
    »Aber welch einen Sinn hat das alles?« fragte der Erste Offizier mich.
    »Eine genaue Antwort kann ich Ihnen auch nicht geben, doch wir müssen davon ausgehen, daß sich die Eule oder die Eulen vom Blut der Menschen ernähren.«
    »Wie Vampire.« Die Bemerkung des Kapitäns drang spontan über seine Lippen.
    »Genau«, bestätigte ich nickend.
    »Aber Vampire gibt es nicht«, sagte der Arzt. Dabei funkelte er mich an.
    »Ich kann Ihnen das Gegenteil nur durch das Auftreten der Eulen beweisen«, antwortete ich. »Aber seien Sie gewiß, Doktor, Vampire existieren. Und nicht nur diese Eulen, auch Wesen, die Sie vielleicht aus der Literatur oder den entsprechenden Filmen kennen. So schlimm und ungewöhnlich sich dies auch anhört.«
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Dies bleibt Ihnen überlassen.«
    Kapitän Linkart hob beide Arme. Eine bezeichnende Geste der Ratlosigkeit. »Sollen wir die Fahrt abbrechen?« fragte er mich.
    »Das ist natürlich schwer zu beantworten, aber wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich erst abwarten.«
    »Wie Sie meinen.« Er stand auf. »Haben Sie inzwischen einen Plan entwickelt?«
    Er bekam eine ehrliche Antwort von mir. »Nein, Käpt'n, dazu ist es noch zu früh.«
    »Was wollen Sie denn?«
    »Ich muß feststellen, ob der Vogel der einzige war und ob nicht noch mehr von diesen Biestern herumfliegen.«
    »Malen Sie den Teufel nicht an die Wand«, erwiderte Linkart.
    »Auf jeden Fall müssen wir mit dem Schlimmsten rechnen.« Da hatte ich nicht einmal übertrieben, denn ich unterschätzte die Gefährlichkeit dieser Tiere keineswegs. Bereits das Auftauchen der einen Eule hatte eine Panik bewirkt, wie schlimm konnte es werden, wenn Hunderte dieser Tiere erschienen. Als ich daran dachte, rann eine Gänsehaut über meinen Körper.
    Der Schiffsarzt hatte etwas bemerkt und fragte mich. »Ist Ihnen nicht gut?«
    »Alles klar. Ich dachte nur gerade an vorbeugende Maßnahmen«, log ich.
    »Das interessiert mich«, meldete sich der Kapitän.
    »Ich möchte Sie bitten, dafür zu sorgen, daß niemand der Passagiere noch das Deck betritt.«
    Für einen langen Augenblick schauten wir uns in die Augen. »Dann rechnen Sie mit weiteren Eulen?«
    »Man kann es zumindest nicht ausschließen.«
    Nach dieser Antwort herrschte zunächst ein betretenes Schweigen zwischen uns. Der Erste Offizier sagte schließlich. »Mr. Sinclair hat recht. Wir sollten wirklich aufpassen.«
    »Ich nehme das in die Hände«, sagte der Kapitän und erhob sich von seinem Bett. »Schaffen Sie es auch?«
    Linkart schaute mich an. »Mr. Sinclair, ich bin kein Baby. Zudem hat es mich nicht so schwer erwischt wie Signore Raffini.« Damit meinte er den Schwarzhaarigen, der nach wie vor auf einer Liege lag und von unserem Gespräch kaum etwas mitbekommen hatte.
    »Dann ist es gut.« Ich nickte den Männern noch einmal zu und verließ die Krankenstation.
    Zusammenarbeiten wollte ich mit Bill Conolly. Wir beide mußten die Nerven bewahren. Auf dem Weg zum Festsaal dachte ich natürlich an die Eule und stellte auch Vergleiche zu den mir hinlänglich bekannten

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