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Satans Eulen

Satans Eulen

Titel: Satans Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nun wurde er mit dem beinernen Schädel konfrontiert, und seine Augen weiteten sich entsetzt.
    Das durfte doch nicht wahr sein!
    Die Eule besaß einen Totenschädel, keinen Schnabel, dafür ein Maul, das, wenn es aufgeklappt war, zwei spitze Zähne präsentierte. Bevor der Kapitän diese Überraschung verdaut hatte und etwas unternehmen konnte, griff die Eule an.
    Diesmal kam der Mann nicht weg. Sein Wutschrei erstickte, als ihm das große Tier ins Gesicht flatterte. Er merkte das Gewicht der Eule, die Wucht, mit der sein Kopf nach hinten geschleudert wurde, spürte die harten, scharfen Bisse, ruderte mit den Armen und kippte nach hinten, weil er sein Gleichgewicht nicht mehr halten konnte. Schwer schlug der Mann auf.
    Das genau war der Augenblick, in dem ich die Tanzfläche erreichte und es endlich geschafft hatte, mich aus dem verdammten Gewühl zu befreien.
    Einen Knopf hatte ich dabei verloren, und zwei spitze Fingernägel hatten auf dem Handrücken die Haut aufgerissen. Längst war mir klar geworden, daß wir es bei diesen Eulen nicht mit normalen Tieren zu tun hatten. Das waren Wesen, wie es sie sonst auf der Erde nicht gab, sie mußten einer Schwarzen Magie entsprungen sein und waren Geschöpfe der Hölle. Satans-Eulen!
    Der Kapitän versuchte alles. Er traf den auf seinem Gesicht hockenden Vogel auch mit Faustschlägen, doch er schaffte es nicht, sich von der Eule zu befreien.
    Das mußte ich machen.
    Wie der Kapitän zuvor bei dem Schwarzgelockten, so riß ich jetzt bei ihm die Eule vom Gesicht weg. Mein Griff war eisern, mit dem ich das Tier für einen Moment festhielt und dann etwas tat, was die anderen vielleicht versäumt hatten.
    Ich schmetterte sie mit aller mir zur Verfügung stehenden Kraft zu Boden.
    Man hatte die Tanzfläche mit Parkett ausgelegt, und auf sie knallte das Tier.
    Es war ein Geräusch, als würden Knochen brechen, das schien nur so, weil die Eule mit ihrem Skelettschädel zuerst auf den Boden geprallt war. Erledigt war sie nicht, und sie hatte jetzt einen neuen Gegner, den sie attackieren konnte.
    Ich warf einen schnellen Blick nach links auf den Kapitän. Dem Mann ging es schlecht. Er kniete am Boden, hatte seine Hände vor das Gesicht geschlagen, und zwischen seinen Fingern schimmerte es rot. Blut, das aus den Wunden im Gesicht rann.
    Als die Eule sich wieder gefangen hatte, da war auch ich soweit. Zwar trug ich meine Beretta nicht bei mir - die Waffen, nebst Einsatzkoffer lagen in der Kabine -, aber ich hatte es nicht versäumt, mein Kreuz mitzunehmen. Wie immer hing es an der geweihten Silberkette um meinem Hals. Da ich eine Fliege trug und das Hemd zudem geschlossen war, hatte ich Mühe, das silberne Kruzifix hervorzuholen. Mit Geduld erreicht ich nichts, nur mit Gewalt, deshalb riß ich mir die Fliege auch einfach vom Hals und schleuderte sie weg.
    Jetzt hatte ich das Kreuz.
    Auch die Eule hockte nicht mehr am Boden. Sie hatte ihre Flügel ausgebreitet, bewegte sich und flatterte hoch. Dann zielte sie auf mich. Es war wirklich gefährlich, sie stieß vor, und ich rammte meinen rechten Arm von unten nach oben. Da der Vogel seine Größe besaß, konnte ich ihn überhaupt nicht verfehlen.
    Kreuz und Körper trafen zusammen. Ich spürte noch seine Krallen an meinem rechten Handrücken, dann wuchtete meine Faust mit dem Kreuz in das weiche Gefieder am Unterleib der Eule. Nie hätte ich gedacht, daß Tiere so schreien können. Es hörte sich fast an wie bei einem Menschen, dazu flatterte die Eule noch hoch und versuchte zu fliehen, wobei wohl jeder sah, daß sie längst erledigt war und es nicht mehr schaffen konnte, denn ihr Unterleib befand sich bereits im Stadium der Auflösung.
    Dort rieselten die Reste des Gefieders zu Boden. Nicht nur das. Auch Knochen fielen, und ich sprang hinter dem Tier her. Am Rand der Tanzfläche erwischte ich es zum zweitenmal. Der Hieb traf voll. Die Eule kippte in der Luft, überschlug sich dabei und klatschte schwer auf das glatte Parkett.
    Dort blieb sie liegen und verging.
    Die wenigsten Gäste waren geflohen. Die meisten umstanden die Tanzfläche und schauten zu, was mit diesem Tier geschah, das sich in einer letzten Kraftanstrengung auf den Rücken wälzte und den Zuschauern seinen beinernen Totenschädel präsentierte. Wir alle sahen das aufgeklappte Maul, die spitzen Zähne, die mich an die Beißer von Vampiren erinnerten, wobei ich zu der Überzeugung kam, daß es sich bei den Eulen um eine Abart dieser gefährlichen Blutsauger handelte. Alles

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