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Satans Eulen

Satans Eulen

Titel: Satans Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deutete darauf hin. Sie tranken das Blut, griffen Menschen an und waren nur durch Weiße Magie zu besiegen, wie mein Kreuz eben gezeigt hatte.
    Ich hielt es weiterhin in der Hand, auch als Bill und Sheila Conolly neben mir erschienen. Um den Kapitän und Sheilas Tänzer kümmerten sich bereits zwei als Sanitäter ausgebildete Männer von der Besatzung. Die Eule war erledigt. Wir konnten zusehen, wie sie sich immer mehr auflöste. Auch ihr makabrer Schädel verging, das Gefieder war längst grau geworden, die schwarzen, manchmal auch braun schimmernden Federn fielen zusammen, und von ihnen blieb nur Staub zurück, der sich deutlich von dem hellen Parkettboden abhob.
    Reste eines Vogelmonsters…
    »Verstehst du das?« fragte mich Bill, während er mit einer Hand seine Frau Sheila streichelte.
    »Noch nicht.«
    »Wir bleiben also dran?«
    Ich lächelte knapp. »Und wie, mein Lieber. Nur scheint es mir so, als wäre es mir nicht vergönnt, einmal mehr als drei Tage Urlaub zu machen. Wir hängen mal wieder voll drin. Verdammt, damit hatte ich nicht gerechnet.« Ich machte kehrt und ließ die Conollys stehen. Was ich jetzt brauchte, holte ich mir von dort, wo die Reste des kalten Büffets standen. Mehrere Sektgläser waren bis dicht unter den Rand gefüllt, eines schnappte ich mir und leerte es.
    Das tat gut.
    Dann drehte ich mich wieder um. Als Held fühlte ich mich wirklich nicht, obwohl mich die um die Tanzfläche herumstehenden Passagiere so anschauten, als wäre ich einer. Ich hörte die Gespräche der Menschen. Flüsternd nur wagten sie über die jüngsten Ereignisse zu reden. Den Gesprächen und Gesichtern der Leute war anzusehen, sowie anzuhören, daß sie keine Ahnung hatten, worum es eigentlich ging. Sie wußten einfach keine Erklärung.
    Die konnte ich ihnen auch nicht liefern.
    Sheila und Bill standen weiterhin zusammen. Ich nickte ihnen zu und wandte mich an Sheila. »Wie geht es dir?«
    Sie versuchte zu lächeln, obwohl ihr sicherlich nicht danach war, was ich verstehen konnte, denn auch sie hatte sich auf die Reise gefreut und war verdammt unangenehm überrascht worden. Ihre Worte bestätigten auch meine Annahme.
    »Man darf wirklich nicht mit dir reisen, John Sinclair«, sagte sie. »Du ziehst das Unheil an wie das Licht die Motten.«
    Ich hob die Schultern. »Sorry, Mädchen, aber das habe ich nicht gewollt. Auch ich freute mich auf den Urlaub, doch die Hölle scheint da immer einen Riegel vorschieben zu wollen. Tut mir wirklich leid, Sheila.«
    »Vergiß es.«
    Bill knetete seine Hände. In seinen Augen lag ein Ausdruck, den ich bei ihm aus den Jahren kannte, in denen wir gemeinsam gekämpft hatten. Er wollte auf jeden Fall weitermachen, das sagte mir jede Faser seines Blicks.
    »Dann werden wir uns mal um die Eule ein wenig genauer kümmern«, sagte ich und bestätigte mit dem wir, daß ich gewillt war, Bill Conolly mit einzuspannen.
    Sheila sagte nichts. Sie sah es nicht gern, wenn sie ihren Mann »verlor«. Sie hatte Angst um ihn, was ich auch einsah, doch manchmal blieb Bill gar nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen. Wie bei dem Fall mit den 100 Köpfen, der noch gar nicht lange zurücklag. [2]
    »Laßt mich durch, laßt mich durch!« Schrill klang die Frauenstimme, die wir drei kannten.
    Ich drehte mich um und sah Martina Carlsson. Sie schob sich durch die Menge und hatte sich uns als Ziel ausgesucht. Die Angst konnten wir von ihren Augen und ihrem Gesicht ablesen. Sie holte ein paarmal tief Luft, während ihre Hände zitterten. »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß diese Tiere Totenschädel haben. Sie wollten mir ja nicht glauben, Mr. Sinclair.«
    »Sie sprechen von Tieren«, griff ich den Faden auf, »haben Sie mehrere gesehen?«
    »Nein, das nicht. Ich… ich…«
    »Schon gut, ich glaube Ihnen.«
    Sie lachte schrill. »Es bleibt Ihnen wohl nichts anderes übrig, Mister.«
    »Natürlich, wenn Sie uns jetzt allein lassen wollen, Mrs. Carlsson.«
    »Ich wollte Ihnen nur einen Rat geben.«
    Was sie weiter sagte, hörte ich nicht mehr, denn ich mußte mich um den verletzten Kapitän und um Sheilas Tänzer kümmern. Hoffentlich waren ihre Wunden nicht zu schwerwiegend.
    Bei einem Offizier fragte ich mich nach der Krankenstation durch. Anstandslos erklärte man mir den Weg. Bill blieb bei Sheila zurück. Wir gingen ein Deck tiefer, denn der Erste Offizier blieb an meiner Seite. Er erkundigte sich auch, ob ich eine Erklärung für das Phänomen hatte, da mußte ich leider passen, denn

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