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Satans-Krone

Satans-Krone

Titel: Satans-Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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große Bausünden konnte ich nicht entdecken.
    »Können wir denn irgendwo parken?« fragte ich.
    »Das sage ich Ihnen noch, Mr. Sinclair, Es gibt da einen Platz im Hafen, von dem aus wir mein Boot bequem zu Fuß erreichen können. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    »Gut, dass wir Sie haben.«
    »Abwarten«, erwiderte er nur, um mich dann darauf aufmerksam zu machen, dass ich die nächste Straße links hineinfahren musste, die mehr als eine Gasse war. Es ging in eine Richtung weiter. Das Parkverbot kam mir entgegen, und dann sah ich ein Hinweisschild auf den Parkplatz. Am Ende der Gasse war plötzlich alles anders. Da lag der Hafen wie ein Gemälde vor uns. Ich konnte ihm keinen Blick gönnen, denn ich musste mich um einen Parkplatz kümmern, der an der linken Seite lag und ziemlich groß war. Gebührenpflichtig auch, was nicht weiter störte. Für mich zählte nur, dass er noch genügend freie Plätze bot. Wir hatten abgemacht, zuerst Lamberts Boot zu betreten. Später konnten wir uns um eine Unterkunft kümmern, und deshalb ließen wir auch das Gepäck im Kofferraum.
    Seeluft! Sie war zu riechen. Sie war einfach wunderbar. Der Wind wehte sie uns entgegen. Diesen herrlichen Geruch nach Salz und Wasser und auch nach Teer. Das alles gehörte zur Küste, wie auch die hell angestrichenen Häuser der Umgebung mit ihren schmucken, sauberen Dächern und dem Blumenschmuck an den Fenstern.
    Kleine Geschäfte, Pubs, Restaurants, in denen hauptsächlich Fisch angeboten wurde. Verkaufsstände, an denen die Kunden fangfrischen Fisch kaufen konnten, Stege, die zu den Kuttern führten, aber auch ein Teil des Hafens, in dem Schiffe festlagen und sich im seichten Rhythmus der Wellen bewegten. Helle Masten. Bunte Fahnen, die im Wind flatterten. Über allem ein seidenblauer Himmel mit nur wenigen Wolken. Sie waren blass wie langgezogene Pinselstriche. Hier an der Küste sah das Wetter anders aus, da hatte der Wind die trüben Wolken längst aufgelöst.
    Lambert stand vor uns mit in die Hüften gestemmten Fäusten. »Na, gefällt es Ihnen hier?«
    Suko nickte, und ich meinte: »Es ist wirklich nicht übel. Eine gesunde Luft, eine schöne Aussicht, alle Achtung. Da kann man sich schon wohl fühlen.«
    Er rieb seine Hände. »Ja, ja, dieser Crowley hat schon gewusst, wohin er sich zum Sterben zurückgezogen hat.«
    »Und wo genau ist das gewesen?« wollte ich wissen.
    »Das war in einer Pension.«
    »Die Sie kennen.«
    Lambert nickte zögerlich. »Ich habe mich in der Tat darum bemüht.«
    »Wann gehen wir hin?« fragte Suko.
    »Moment, Moment, Inspektor. Alles der Reihe nach. Wir wollen doch nichts überstürzen. Ich kann verstehen, dass Sie ihm auf den Fersen bleiben wollen, doch Sie werden nicht viel Freude an dem Haus haben. Ich habe es mir angeschaut. Es ist ziemlich verfallen und wird auch nicht mehr als Pension geführt.«
    »Als was dann?«
    »Es ist mehr ein Obdachlosenasyl. Hier halten sich auch viele Gestrandete auf. Gerade im Sommer kommen sie. In den Staaten sagt man wohl beach comber dazu. So etwas Ähnliches haben wir auch hier. Wo Licht ist, da gibt es auch Schatten.«
    Ich blieb am Ball. »Sie haben das Haus doch sicherlich besucht, Mr. Lambert?«
    »Das habe ich.«
    »Und? Sind Sie mit den Menschen ins Gespräch gekommen? Haben Sie über Crowley gesprochen?«
    »Nein oder ja. Ich startete so etwas wie einen Versuch. Den Frauen, die das Asyl betreiben, denen sagt der Name nicht einmal etwas. Sie haben mich nur groß angeschaut und gingen eigentlich davon aus, dass dieser Aleister Crowley einer derjenigen Menschen ist, die sie in ihrem Heim aufgenommen haben.«
    »Dann ist die Spur demnach abgeschnitten?«
    »So könnte man es sehen.«
    Suko war etwas ungeduldig geworden. »Bleibt es denn bei unserem Plan, dass wir uns zuerst auf Ihrem Boot umschauen?«
    Lambert lachte. »Umschauen ist gut. Ich wollte es Ihnen nur zeigen, meine Herren. In unserem Fall wird uns ein Besuch kaum weiterbringen, obwohl ich mir unter Deck eine kleine Bibliothek eingerichtet habe und dort nachschlagen kann.«
    Wir gingen. Meine Nachdenklichkeit war geblieben. Isaak Lambert rückte so peu à peu mit irgendwelchen Neuigkeiten heraus. Von diesem Asyl hatten wir bisher nichts gewusst. Ich verglich mich schon mit jemandem, der an der langen Leine geführt wird. Suko erging es ähnlich. Er hatte seine ansonsten glatte Stirn in Falten gelegt und schaute ziemlich ärgerlich zu Boden.
    Nur Lambert war fröhlich. Er war regelrecht aufgeblüht, pries die

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