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Satans-Krone

Satans-Krone

Titel: Satans-Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hafenstadt an wie ein Touristenführer und war besonders über die wunderbare Luft entzückt. Die Kulisse lag vor uns. Es herrschte Betrieb, aber es war nicht unbedingt voll. Wir gingen auf den Teil des Hafens zu, in dem keine Kutter lagen, sondern die Privatboote ankerten. Dort würden wir auch Lamberts Kahn finden.
    »Können Sie eigentlich Boot fahren?« fragte Suko.
    »Nein, auf keinen Fall.«
    »Aber Sie haben eines.«
    »Ja, gemietet. Ein Wohnboot. Wenn ich Lust verspüre, aufs Meer zu fahren, engagiere ich jemand für die Zeitspanne. Es gibt hier junge Burschen genug, die firm sind und sich gern den einen oder anderen Schein nebenbei verdienen.«
    Auch eine Art, das Leben im Hafen zu genießen.
    Es ankerten nicht wenige Privatboote im Hafen. Dort fanden sich auch all die kleinen Läden, die Zubehör verkauften. Vom Wimpel bis hin zur Motorschraube. Am Wochenende herrschte mehr Betrieb.
    Jetzt waren es nur wenige Freizeit-Skipper, die den Ankerplatz verließen oder schon wieder an die Stege zurückkehrten. Unter den zahlreichen Masten sahen die Boote für uns irgendwie alle gleich aus, aber Lambert kannte sich aus. Seine Schritte waren länger und zielsicherer geworden, und er lenkte sie auf einen bestimmten Steg zu, der wie eine glatte und lange Zunge in das Hafenbecken hineinragte.
    Wie überall an der Küste waren die wahren Herrscher die Möwen. Auch hier zogen sie ihre Kreise. Sie schrieen, sie krächzten, sie versuchten immer wieder Nahrung zu erhaschen, waren oft sehr frech und stießen blitzschnell nieder, um sich von einem frischen Fang zu bedienen.
    Wir betraten den Steg. Lambert ging vor uns. Suko beschäftigte sich gedanklich auch mit ihm. Er schaute permanent auf seinen Rücken und schüttelte manchmal den Kopf wie jemand, der sich über einen anderen starke Gedanken machte.
    Der Wind spielte mit unseren Haaren. Der Geruch war geblieben, wir fühlten uns sehr wohl, und wir sahen, wie Lambert beim Gehen nach vorn deutete.
    »Da liegt mein Schiff.«
    »Wo?« fragte ich.
    »Das Boot mit den beiden Wimpeln am Mast.«
    »Oh, ein Segelboot.«
    »Sowohl als auch. Es ist auch mit einem Motor bestückt. Das muss man ja heute haben.«
    Es war das letzte in der Reihe und wirkte wie fertig zum Auslaufen. Wie alle anderen schaukelte es ebenfalls auf dem leicht unruhigen Wasser. Mit der Bordwand schabte es gegen den Steg, aber dazwischen hingen noch befestigte Autoreifen, die jeden Aufprall dämpften. Die See war nicht immer so ruhig wie heute.
    »Ich darf vorgehen?«
    »Bitte«, sagte ich, »es ist Ihr Boot.«
    Lambert betrat das Deck. Ein großer Schritt hatte gereicht. Er machte uns Platz, dann standen auch wir auf den leicht schwankenden Planken. Ein erster Rundblick reichte aus, um zu sehen, dass dieses Boot gut in Schuss war. Es wirkte gepflegt, da hatte sich der Verleiher schon richtig Mühe gegeben.
    Wir sahen den erhöhten Steuerstand und auch den Niedergang, der unter Deck führte.
    Die Kajüte war recht geräumig, wie ich sie einschätzte. Denn es gab ziemlich viele Fenster. Keine runden Bullaugen, sondern Vierecke, durch die man nach draußen schauen konnte.
    Isaak Lambert war vor den Stufen des Niedergangs stehen geblieben und schaute nach unten. Seine Haltung wirkte nicht mehr locker. Sie kam mir eher verkrampft vor.
    »Warum gehen Sie nicht runter?« fragte ich.
    Er drehte den Kopf. »Bitte, kommen Sie mal her.« Seine Stimme hatte etwas verwundert geklungen.
    Und ebenso blieben wir neben ihm stehen. Er deutete in die Tiefe, hatte uns zugleich den Kopf zugedreht und schnüffelte.
    Lambert brauchte nichts zu sagen, denn Suko meldete sich als erster. »Es riecht nach Benzin.«
    »Stimmt. Genau das habe ich auch gemeint.«
    Wir schauten uns an, während Lambert zurücktrat und uns Platz schaffte. »Kann da etwas ausgelaufen sein?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Nicht von allein«, sagte Suko. »Ich könnte mir vorstellen, dass jemand nachgeholfen hat.«
    »Wie? Was?« Lambert war geschockt. »Sie meinen, dass es jemand darauf anlegt, mein Boot in Brand zu setzen?«
    »Das kann schon sein.«
    Er verschluckte seine erste Bemerkung und fragte statt dessen. »Was sollen wir denn jetzt tun?«
    »Ganz einfach, Mr. Lambert. Wir schauen nach.«
    Mit diesem Vorschlag war auch ich einverstanden, während der Schotte leicht nervös wurde.
    Platz genug hatten wir. Suko machte sich als erster auf den Weg. So geräuschlos wie möglich nahm er die Stufen, und ich folgte ihm. Der Benzingeruch verstärkte sich,

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