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Satans-Krone

Satans-Krone

Titel: Satans-Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Boden und rührte sich nicht mehr, denn sie war tot.
    Es war Clara!
    Damit hatten wir nicht gerechnet. Ihr Tod passte einfach nicht in unsere Überlegungen hinein. Für uns war sie die Person im Hintergrund gewesen, die ihre Fäden gezogen hatte. Nun aber waren all unsere Berechnungen und Vermutungen mit einem Schlag ins Wasser gefallen.
    Ich stand näher an Clara. Deshalb ging ich auch neben ihr in die Knie und schaute sie mir an. Sie lag zwar auf dem Rücken, aber auch etwas auf der Seite. Die Brille war ihr beim Aufprall aus dem Gesicht gerutscht. Sie lag neben dem Kopf, war aber nicht zerbrochen. Das Licht reichte aus, um auch ihren Hals betrachten zu können. Ich brauchte keine große Untersuchung, denn ich sah die Druckstellen, die sich auf der Haut abzeichneten und sich tief eingegraben hatten.
    Man hatte sie erwürgt. Und zwar mit verdammt großer Kraft. Wer immer es getan hatte, musste sehr kräftig gewesen sein.
    Ich stand wieder auf. Mein Gesichtsausdruck war ebenso nachdenklich wie der meines Freundes.
    Wanda hingegen hatte es in unserer Nähe nicht mehr ausgehalten. Sie war zur Seite gegangen und presste ihre Stirn gegen die Wand. Den Anblick der toten Clara konnte sie sich einfach nicht antun.
    Suko nickte mir zu. »Ich weiß, was du denkst, John, wir stehen wieder so gut wie am Beginn.«
    »Ja - fast.«
    »Und wer hat Clara getötet? Dass sie sich nicht selbst umgebracht hat, steht fest. Aber wer, zum Teufel steckt dahinter? Wen haben wir übersehen? Crowley?«
    »Der ist tot.«
    Suko verzog den Mund, weil er skeptisch war. »Klar, er ist tot«, bestätigte er. »Aber ich bin mir nicht mehr sicher. Ich weiß überhaupt nichts mehr, wenn ich ehrlich sein soll. Hier laufen gewisse Dinge einfach falsch. Wenn ich an die Personen denke, mit denen wir es bisher zu tun gehabt haben, dann…«
    »Denkst du auch daran?«
    Er nahm mir die Unterbrechung nicht übel. »Ja, ich denke daran, John. Ich kann mir auch vorstellen, dass unsere Folgerungen in die gleiche Richtung gehen, wenn ich daran denke, wer alles mit diesem verdammten Fall zu tun gehabt hat.«
    Ich wusste Bescheid. »Es bleibt nur einer übrig.«
    Suko nickte. »Ein nach außen hin sehr harmlos und fast trottelig wirkender Mensch.«
    »Unser Freund Isaak Lambert!«
    Suko gab zunächst keine Antwort. Er schaute mich nur an, und ich sah an seinem Blick, dass er es selbst nicht glauben oder akzeptieren wollte. Er hatte die Schultern angehoben und war praktisch in dieser Bewegung erstarrt.
    »Dass uns so etwas passieren muss. Der hat uns geleimt. Der hat uns benutzt. Er kann auch mit Clara zusammengearbeitet haben, um alles so hinzubiegen, dass es auch in seine Pläne hineinpasste. Er wollte von Beginn an die Krone haben und hat sich bestimmt ausgerechnet, dass wir irgendwann davon erfahren und ihn gejagt hätten. Da war es für ihn am besten, uns schon im voraus auszuschalten. Er wird weiterhin daran denken, dass wir noch gefesselt in diesem anderen Raum liegen. Kann sein, dass er jetzt dort nachschaut, um uns den Rest zu geben. Jedenfalls gehe ich davon aus, dass er die Satans-Krone besitzt.«
    »Keine Einwände, John!«
    Im nächsten Augenblick hörten wir von der Tür her die Stimme. »Sehr gut kombiniert, Sinclair, ausgezeichnet. Gratuliere. Sie sind schlau. Das macht Sie beide so gefährlich. Aber lange werden Sie sich daran nicht mehr erfreuen können.«
    Lambert hatte gesprochen. Wir waren nicht einmal sonderlich überrascht und gaben ihm auch keine Antwort. Wir drehten uns nur in dem Moment um, als Wanda einen leisen Schrei ausstieß.
    Isaak Lambert stand dicht vor der Türschwelle. Auf seinem Kopf saß nicht nur die Satans-Krone als Insignie der Macht, er hielt auch unsere Berettas in den Händen und hatte die Mündungen auf uns gerichtet…
    Die Waffen interessierten zumindest mich im Moment nicht. Mein Blick fiel auf Lamberts Kopf und natürlich auf die Krone. Sie saß dort wie festgewachsen. Sie gehörte zu ihm. Er war stolz darauf, ein würdiger Träger zu sein, und sein Gesicht zeigte einen Ausdruck, der uns bei ihm fremd war. Lambert wirkte wie jemand, der jetzt aus zwei Personen bestand, wobei die zweite, die eigentliche fremde, die Oberhand gewonnen hatte. Sein Habitus war ein anderer geworden. Er roch nach Macht, nach Stärke. Er hatte es geschafft und fast alle Hindernisse auf dem Weg zum Ziel ausräumen können.
    Die rautenförmigen Steine innerhalb der Fassungen schimmerten wie mit Blut gefüllte Augen. Sie schienen sich zu

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