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Satans Ritter

Satans Ritter

Titel: Satans Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Fenster, gegen dessen helles Rechteck er ein prächtiges Ziel abgab. Reflexe, die ihm in jahrelangem Training und ebensolcher Praxis in Fleisch und Blut übergegangen waren, nahmen seinem Bewußtsein das Handeln ab. Sekundenbruchteile, die über Leben und Tod entscheiden und zum eigenen Vorteil genutzt werden konnten, ließen sich auf diese Weise gutmachen.
    Aus geschmälten Augen durchforstete Logan das Dunkel seines Schlafzimmers. Er fror, nicht aus Unsicherheit oder Angst, sondern schlicht der Kälte wegen, die ihm mit einem Mal von arktischer Qualität schien - und er wußte sehr wohl, wie kalt es dort war ...
    »Zeig dich, Bastard!« knirschte er.
    »He, keine Beleidigungen!« kam es protestierend zurück, wie aus dem Nichts.
    Derek Logan wechselte geräuschlos die Position. Blind streckte er den rechten Arm zur Seite. Seine Finger berührten kühles Metall. Eine rasche Bewegung, dann spürte er das beruhigende Gewicht einer Pistole in seiner Hand. Entlang der Fensterfront (und nicht nur dort) lag eine Reihe von Schußwaffen parat. Nicht etwa, weil es in Highgate Hall solcher Art der Verteidigung zwingend bedurfte (dafür gab es hier andere Maßnahmen), sondern aus alter Gewohnheit.
    Die Pistolenmündung vollzog die Wanderung von Logans Blicken nach. Das Ziel erkennen und feuern wäre eins gewesen - hätte er sein Ziel nur erkannt! Aber das Zimmer lag unverändert vor ihm, und in den wenigen Schatten rührte sich nichts, zeichnete sich keine noch so geringe Auffälligkeit ab.
    Träumte er? Einen Moment lang war Derek Logan überzeugt, daß es nicht anders sein konnte - er mußte am Fenster eingenickt sein, versunken in die Erinnerung an das, was er mit Miranda Ludlow (und sie mit ihm) angestellt hatte . ... aber das war Unsinn!
    Er fror in dieser Scheißkälte! Er fühlte die Schwere und die Kühle der Waffe in seiner Hand! Und er hörte diese verdammte Stimme - »Leg das Ding ruhig weg«, sagte sie jetzt, gänzlich ungerührt, im lockersten Plauderton. »Würde nur wahnsinnig Krach machen, wenn es losginge.« Ein amüsiertes Kichern folgte. »Wahnsinnig Krach machen - schönes Wortspiel, nicht? Ich meine, paßt doch irgendwie hierher an diesen . gastlichen Ort, oder?«
    In der nächsten Sekunde machte die Pistole wahnsinnig Krach! Höllenlärm!
    Derek Logan hatte abgedrückt, in die Richtung gehalten, aus der er glaubte, daß die Stimme kam - - und während der Nachhall des Schusses noch in seinen Ohren dröhnte, brüllte ihm jemand scheint's direkt gegen das Trommelfell, das unangenehme Klingeln mühelos übertönend: »Hab' ich es nicht gesagt?«
    Logan fuhr herum, die Waffe schwang mit herum - und wurde ihm noch in der Bewegung aus den Fingern gepflückt .
    »Verdammt, wer bist du?« zischte Derek Logan - und fluchte noch mehr, als sein blitzschnell geführter Fausthieb ins Leere ging. Vom eigenen Schwung getrieben, stürzte er vornüber.
    Eine Ausweichbewegung des jungen Kerls hatte er nicht registriert. Er war einfach - weg gewesen! Nur einen Schritt entfernt zwar, aber weit genug, daß Logans Schlag ins Leere gegangen war.
    Jetzt trat der fremde Bursche einen weiteren Schritt zurück und sah, tadelnd den Kopf schüttelnd, auf Derek Logan hinab.
    »Laß die Mätzchen«, sagte er milde und ergänzte dann so streng, daß Logan tatsächlich jedes weitere Angriffsmanöver sein ließ: »Wir haben zu reden!«
    Derek Logan, noch immer nackt und jetzt wieder mit schweißnasser Haut, richtete sich vorsichtig auf, den anderen nicht aus den Augen lassend. Er schätzte ihn altersmäßig auf achtzehn Jahre, knapp darunter oder darüber vielleicht. In seinen Zügen indes verbarg sich auf eigenartige Weise etwas, das älter schien als alles, was Derek Lo-gan je gesehen hatte ... Die schlanke Gestalt des jungen Mannes verriet Kraft, die sich jedoch nicht in übermäßig ausgeprägter Muskulatur äußerte. Sehnig zeichneten sich die Konturen seines Körpers unter der hautengen Kleidung ab.
    Woher er gekommen und wie es ihm möglich war, seine Standort zu wechseln, ohne sich sichtbar zu bewegen, interessierte Logan beinahe mehr als der Grund seines Hierseins. Deshalb fragte er zunächst: »Was soll das? Wie machst du -«, er suchte nach dem passenden Wort, fand es nicht und endete schlicht mit: »- das?«
    Wie ein Raubtier in Lauerstellung rückte Logan etwas von dem anderen ab.
    Der Fremde zuckte leichthin die Schultern und lächelte. »Jeder hat so seine Eigenheiten.«
    »Was willst du?« fragte Logan.
    »Reden.

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