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Satanskuss (German Edition)

Satanskuss (German Edition)

Titel: Satanskuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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Gesichtsausdruck. „Überleg dir! All die Morde!“ Er schwieg und gab Ariel die Möglichkeit, sich an die Bilder zu erinnern. „Und er hat den Mörder gefunden! Er hat gewusst, was wirklich vor sich ging!“ In seinen Worten schwang der Respekt mit, den er wirklich für den Toten empfand.
    „Und er hat es mit dem Leben bezahlt!“, erinnerte Ariel.
    Simon nickte heftig. „Aber ich will, dass es jeder erfährt!“ Seine Augen glühten beinahe vor Leidenschaft, als er sie ansah. „Ich will, dass die Welt weiß, dass Raffael den Fall aufgeklärt hatte, als er starb!“
    „Hatte er das?“ Ariels stimme klang trostlos.
    „Bestimmt!“, behauptete Simon. „Er war doch das bislang letzte Opfer mit durchschnittener Kehle?“
    Ariels Blick wurde nachdenklich und glitt zwischen Simon und dem Toten hin und her.
    „Lass mich mitkommen! Ich bitte dich! Lass mich wissen, wie Raffael ermittelt hat, mit welchen Zeugen er gesprochen hat und welche Indizien es gibt. Ich will das Ende wissen!“, bat Simon mit eindringlicher Stimme. Ariel setzte sich auf einen Stuhl. Simon konnte erkennen, dass sie einen harten Kampf gegen sich selbst focht.
    „Ich werde dich nie wieder auf diese Art und Weise belästigen!“, stellte Simon klar und meinte es ernst. Mit Ariels Unschuld konnte er sich vielleicht von dem Magier, der ihn heraufbeschworen hatte, und in dessen Diensten er immer noch stand, freikaufen.
    Simon wäre ein Narr, wenn er Ariel für sich selbst behielte. „Nie wieder mit Gewalt zu einem Kuss oder dergleichen zwingen!“, versprach der Dämon deswegen.
    Simon fing ihren Blick ein, erkannte Ariels Argwohn und zwang sich zu einem Statement: „Ich sage nicht, dass ich es nicht genossen hätte! Und ich sage nicht, dass ich ablassen werde, dir mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln den Hof zu machen!“ Er schenkte ihr ein schiefes Grinsen. „Aber ich werde keine Gewalt anwenden. Ich werde dich lieben und anhimmeln – wenn auch vielleicht nur aus der Ferne – aber ich bitte dich, gestatte mir die Möglichkeit, das Ende mitzuerleben.“
    „Ich werde darüber nachdenken!“ Ariels Stimme war tonlos, aber Simon wusste, es war die beste Entscheidung, die er im Moment von der Novizin bekommen konnte.
     
     
    X.
     
     
    „Hast du schon etwas geschrieben?“ Ariels Frage erwischte Simon unvorbereitet.
    „Wie meinst du das?“ Zweifelnd sah er sie an. War die Ermittlerin argwöhnisch geworden? „Meinst du generell, ob ich schon mal ein Buch geschrieben habe, oder ob ich schon etwas zu Raffael schwarz auf weiß habe?“
    Die Novizin schenkte ihm ein Lächeln, ohne eine Spur Argwohn. „Beides.“ Sie zuckte mit den Achseln, um ihre Frage herunterzuspielen. Sie war anscheinend nur neugierig.
    „Einen kleinen Text, eher so was wie ein Evangelium, eine Biografie und eine Übersetzung“, murmelte er und vermied ihren Blick. Als ihm klar wurde, dass sie das als Lüge oder Ausrede werten würde, blickte er sie direkt an. „Keine aufregenden Sachen, mehr schlecht als recht bezahlt.“
    „Was genau waren das für Texte?“
    In Gedanken verdrehte Simon die Augen. Wenn er ihr die Wahrheit sagen würde, könnte er ihr auch gleich sein wahres Wesen offenbaren, denn dann gab es nur noch eines was er sein konnte: Engel oder Dämon.
    Er entschied sich für eine Halbwahrheit. „Die Biografie eines Magiers aus dem Mittelalter mit Mythen und Riten und so. Und im Moment arbeite ich an Schillers Übersetzung für „Don Carlos““
    Ariel starrte ihn an. Simon genoss die Überraschung in ihren Bernsteinaugen. Zu deutlich konnte er ihre Entzückung sehen. Mit der Erinnerung an das Bücherregal in ihrem privaten Reich wusste er, dass sie letztgenanntes Buch mit Sicherheit auch lesen wollte.
    Trotzdem ging Ariel nicht auf „Don Carlos“ ein, sondern fragte gezielt weiter: „Bist du auf Raffael oder er auf dich zugekommen?“
    Simon erkannte, dass Ariel kein freundliches Gespräch mit ihm führte, sondern versuchte ihn zu durchschauen. Entweder bist du durch dein kindisches Benehmen in den Kreis der Verdächtigen gerutscht, oder sie will einfach deine Motivation kennen lernen.
    „Ich auf ihn!“, gestand der Dämon deswegen und gab sich Mühe kleinlaut zu klingen. „Wieso sollte so ein berühmt-berüchtigter Detektiv wie Raffael auf mich zukommen?“
    „Er traut keinem Schreiberling!“, warf Ariel beiläufig ein.
    Simon hielt ihrem Blick stand. „Ich habe auch nicht behauptet, dass er mir getraut hat, oder?“ Er deutete auf

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