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Satanskuss (German Edition)

Satanskuss (German Edition)

Titel: Satanskuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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machte, war viel mehr als ihre bloße Schönheit.
    Es ist , so entschied er, die selbstbewusste Haltung mit der sie handelt und diese Mischung zwischen Unschuld und Wildheit, die mich so sehr an ihr reizt – und die so abrupt seinen Jagdtrieb geweckt hatte .
    Ihre Wildheit war angenehm und wohltuend gegenüber den zivilisierten Fassaden der meisten anderen Menschen, während ihre scheinbare Unschuld eine offene Herausforderung war. Zumindest für einen Mann wie ihn.
    Minutenlang rührte sich Ariel nicht, starrte den Toten nur an und ließ ihren Blick und ihre Aufmerksamkeit über Raffael gleiten. Über die klaffende Wunde am Hals, die glatt und tief war, wie bei den anderen Opfern.
    Dann strich sie mit ihren Fingerspitzen über seine Wange. Ihr Gesichtsausdruck war zärtlich.
    Simons Magen verkrampfte sich bei diesem Ausdruck.
    Ariel ließ ihre Finger über das kalte Fleisch gleiten, während sie die Tränen spürte, die über ihre Wangen rollten. Warm und irgendwie tröstlich, im Gegensatz zu dem toten Fleisch, das einmal den Menschen beinhaltet hatte, den sie am meisten liebte.
    Ihre Finger berührten die Wundränder und fuhren ihre Konturen nach.
    „Messer, scharf, gekrümmt, von vorne benutzt. Schnitt von der rechten Halshälfte nach links.“
    Sie schluckte und nahm die zweite Hand zur Hilfe, um die Wunde genauer zu untersuchen. Sie hasste es, das ihr Verstand selbst in solchen Momenten fehlerfrei auf Spurensuche ging, doch sie konnte einfach nicht anders.
    Als Simon das Licht höher hielt und einen Schritt näher trat, fuhr sie fort: „Rechtshänder. Zwei Schnitte, einer verdammt tief“, murmelte sie, während ihre Finger in der Wunde tasteten.
    Simon staunte. Die Präzision, mit der Ariel die Leiche untersuchte, war ihm fremd, trotzdem – oder gerade deswegen – wuchs sein Respekt vor ihr. Er wusste, dass sie mit ihren Vermutungen und ihrer Beweisführung Recht hatte.
    Nur mühsam unterdrückte er den Wunsch, nach der Tatwaffe zu tasten, die er wieder sicher in einer Innentasche seines Mantels verstaut hatte.
    Noch nie hatte Simon jemanden gesehen, der sich und seine Emotion so gut unter Kontrolle hatte, wie Ariel.
    Ariel sah ihn an. Ihr Gesichtsausdruck war traurig: „Derjenige, der das getan hat, hatte verdammt viel Übung!“, meinte sie. „Und zumindest bei Raffael war er verdammt sauer.“ Sie strich über Raffaels Gesicht, als wolle sie sich für ihre Untersuchung entschuldigen und um sich seine Gesichtszüge für die Ewigkeit einzuprägen.
    „Wahrscheinlich, weil er beim ersten Mal nicht richtig getroffen hat.“ Ariel beugte sich über Raffaels leblosen Körper. „Es tut mir leid! So unendlich leid!“
    Sie küsste den Toten sanft auf den Mund.
    Simon wandte sich ab, damit Ariel nicht durch einen Zufall seinen Gesichtsausdruck erkennen konnte. Wenn sich die Wut, die er in diesem Augenblick auf sie und Raffael empfand in seinen Zügen widerspiegelte, wäre sein Plan dahin, Bella Leone dazu zu benutzen, die Spuren des Täters zu finden und zu beseitigen. Seltsamerweise verspürte Simon auch etwas, was Eifersucht gefährlich nahe kam und seine Pläne vielleicht noch stärker gefährden konnte.
    Tatsächlich drehte sich Ariel zu ihm um. „Wo hat man ihn gefunden?“
    „Ich kann es dir zeigen!“, schlug Simon vor. Er gab sich Mühe seine Stimme teilnahmslos und neutral zu halten.
    Ariel bedachte ihn mit einem abwägenden Blick. Genau in diesem Moment begriff Simon, dass sich Ariel – Bella Leone – gegen ihn entschieden hatte.
    „Wo hat man ihn gefunden?“ Sie stellte ihre Frage mit mehr Nachdruck.
    Simon schüttelte den Kopf.
    Ariel legte den Kopf schräg und sah ihn verärgert an, dann schien sie zu dem Ergebnis zu kommen, dass er die Aufregung nicht wert war.
    Es gab zahlreiche Möglichkeiten, den Tatort zu finden. Sie drehte sich um und begann Raffaels Taschen zu durchsuchen.
    Simon atmete hörbar ein, doch Ariel reagierte nicht. Konzentriert leerte sie die Taschen des Verstorbenen und durchsuchte den Inhalt nach brauchbaren Spuren.
    Als sie damit fertig war, richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf die nahe liegenden Papierhaufen und Notizen.
    Simon leuchtete ihr mit der Lampe, obwohl seine Geste nicht nötig war und Ariel sie auch nicht wahrzunehmen schien.
    Ihr fieberhaftes Blättern raschelte durch den leisen Raum und ließ das Schweigen deutlicher werden.
    „Stimmt es, dass du ihm bei seinen Fällen geholfen hast?“
    Ariel reagierte nicht auf Simons Frage, sondern tat, als sei er

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