Satanskuss (German Edition)
nicht vorhanden.
Simons Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. Ihr Kopf überragte nur ganz knapp seine Schulter, dennoch verriet ihr Benehmen ihre Überzeugung, dass sie ihm in jeder Beziehung gewachsen, wenn nicht sogar überlegen war. Sie ließ kein Anzeichen davon erkennen, dass sie in irgendeiner Weise für seinen Charme empfänglich war.
Auch das, so entschied er, war ein Grund für ihn, sie reizvoll zu finden.
„Bella Leone. Ein interessanter Spitzname für jemanden, der in Wahrheit Ariel heißt, hebräisch für „Löwin Gottes“, nicht wahr?“
Er beobachtete, wie sie sich langsam und bedächtig zu ihm drehte.
Ariel fluchte im Stillen. Sie hatte schon immer gewusst, dass Bella Leone ein schlecht gewählter Name war. Aber Raffael hatte ihn für ein brillantes Pseudonym gehalten. – Weswegen sie ihn behalten hatte.
Trotzdem schockierte es sie, wie leicht ein Fremder ihn durchschaut hatte. Andererseits hatte Ceres ihm eine gute Vorlage gegeben.
Ariel schüttelte verneinend den Kopf. Simons Worte hatten seinen Scharfsinn offenbart – und die Tatsache, dass er sogar noch gefährlicher war, als sie vermutet hatte.
„Wie kommen Sie darauf? Ich meine…“ Sie machte eine weitläufige Geste und ein unschuldiges Gesicht, während sie durch das Siezen Distanz aufzubauen versuchte. „Sie haben mich im Kloster gesehen. Ich bin Nonne!“
Simon schenkte ihr ein gönnerhaftes Lächeln, er gab sich keine Mühe die Herablassung aus seiner Stimme zu verbannen. Sie sollte ruhig wissen, mit wem sie es zu tun hatte.
„Bella Leone“, sein Lächeln wuchs in die Breite, „schließt das eine das andere wirklich aus? Außerdem: Sie tragen die Kleidung einer Novizin, nicht die einer Nonne.“
Ariel senkte den Blick.
„Ich schlage Ihnen etwas vor: Sie nehmen mich mit und beziehen mich in Ihre Ermittlungen ein – und ich vergesse jeden Zusammenhang zwischen der berüchtigten Ermittlerin Bella Leone, und einer friedlichen, glücklichen Nonne namens Ariel!“ Er siezte sie mit höhnischer Herablassung.
Ariels Kopf ruckte nach oben. „Das klingt verdammt nach Erpressung.“
Simon schwieg und sah sie mit einem steinernen Gesicht an.
Ariel schüttelte abermals den Kopf. „Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Schreiben Sie, was Sie wollen!“
Simons Gesichtsausdruck wurde kalt. Ihre offene Ablehnung war mehr als er ertragen wollte. Er brauchte Bella Leone, sie war perfekt. Der perfekte Plan um die Spuren zu beseitigen, die er hinterlassen hatte. – Außerdem schrie sein Körper nach ihrem, vergaß seine eigentliche Aufgabe und lenkte ihn mit unvermuteter Macht ab.
Das Verlangen überrumpelte ihn unverhofft.
Im nächsten Augenblick schnellte Simon mit solcher Grazie und Geschwindigkeit vor, dass er Ariel völlig unerwartet traf. Seine Hände versanken in ihrem Haar und bogen ihren Hals zurück. Seine Lippen legten sich räuberisch auf ihren Mund und nahmen ihr den Atem. Bevor sie begriff, hatte er sie an sich gedrückt und bewegte seinen Mund auf ihrem.
Ariel wandte sich unter seinen suchenden Lippen und versuchte ihnen und seiner Umarmung zu entkommen, doch Simon war stärker. Der mahlende Druck seiner Lippen verstärkte sich ob ihrer Gegenwehr und er drückte sie noch fester an sich. Trotzdem weigerte sie sich, zu kapitulieren.
Als Simon schließlich von ihr abließ, schlug sie ihn abermals. Hart.
Der Dämon verzog keine Miene, sondern wischte sich das Blut von der aufgeplatzten Lippe. „Ich schätze, auch das war verdient!“
„Du wagst es?!“ Sie fauchte und verfiel wieder ins Du.
„Ich könnte dich jetzt hier und auf der Stelle neben deinem Freund mit Gewalt nehmen!“ Simons Stimme war kalt und ließ Ariel frösteln.
Trotzdem fauchte sie ein bestimmtes: „Nein! Die Antwort lautet trotzdem Nein!“ Sie ballte die Hände kampflustig zu Fäusten, obwohl sie wusste, dass sie keine Chance gegen ihn haben würde.
Simon sackte in sich zusammen und Ariel erkannte verwundert, dass der Schreiber geblufft hatte. Gleichzeitig versuchte ihr Verstand den Zweck zu ergründen.
„Ich habe noch nie eine Frau mit Gewalt zu der meinigen gemacht und ich werde nicht mit dir anfangen!“
Ariel wusste, dass er nicht log. Trotzdem entspannte sie sich nicht.
Simon änderte seine Taktik. Ariel musste ihn mitnehmen! Ihm vertrauen und ihn in die Ermittlungen mit einbeziehen.
„Ich wollte nur …“ Simons Stimme erstickte und er sah den Leichnam an. Erst jetzt bemerkte Ariel Simons verzweifelten
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