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Satanskuss (German Edition)

Satanskuss (German Edition)

Titel: Satanskuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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„Ich kann dich dazu bringen, dass du singst und weinst, ich kann dich glücklich machen.“
    Ariel schüttelte entrüstet den Kopf. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie mit einem Mann, den sie vor drei Tagen noch nicht gekannt hatte, an einem Ort war, an dem sie niemand je finden würde.
    Und daran, dass sie nichts über ihn wusste, nur, dass er sie wollte – und das all ihre Sinne sagte, er sei gefährlich.
    Sie starrte Simon an und er erwiderte ungerührt ihren Blick, als wüsste er nicht nur, was sie dachte, sondern auch, dass er noch genügend Zeit mit ihr haben würde.
    Hinter seinen Augen schien ein Feuer zu brennen, Ariel konnte das Lecken der Flammen fast schon spüren, als sie seinem Blick standhielt. Und das war nicht nur unangenehm.
    „Du bist zu sehr von dir selber überzeugt!“, behauptete sie und wich zurück.
    Simon zuckte mit den Schultern. „Lass uns weitergehen!“, meinte er lässig und wechselte das Thema, als habe es nie die Herausforderung oder den stummen Verdacht zwischen ihnen gegeben.
    Ariel schauderte über den raschen Wechsel. Dann schob sie ihre irrationalen Bedenken beiseite und folgte Simon, der auf eine unbekannte Lichtquelle zuging, die sich hinter der nächsten Biegung befand.
     
    XXXI.
    Schritt für Schritt wurde es heller und der modrig, feuchte Kalkgeruch von einem beißenden Duft überlagert.
    Kurz vor der Öffnung im Gang, mehr ein Durchbruch als eine Tür, hielt Simon Ariel zurück.
    Der Dämon wusste, er sollte die Novizin gehen lassen. Sie musste gehen, damit sein Plan gelingen konnte. Er wollte sie gehen lassen – und ihr gleichzeitig zurufen, diesen Ort und ihn zu verlassen.
    Aber er würde es nicht tun. Sie gab ihm das Gefühl, wieder vollkommen zu sein. Ein Engel, der sie beschützen, ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen und der Mittelpunkt ihres strahlenden, unschuldigen Herzens sein wollte. Als könnte sie seine Seele reinwaschen.
    Um das zu tun, musste er frei sein, frei von dem Magier und befreit von der Hölle. – Und nur Ariel konnte ihn befreien.
    Als er ihren fragenden Blick sah, ließ er ihre Schulter los und sie gehen.
    Der Dämon wusste, er konnte ihr nichts von alledem ersparen, was von nun an unausweichlich war. – Nur schonen könntest du sie! – Simon schwor sich im Stillen, ihr alles sanft beizubringen, ihr zu erklären und um ihr Verständnis zu bitten. – Auch dafür, dass er sie nicht schonen und gehen lassen würde. Nicht, bis sein Verlangen befriedigt war.
     
    Als Ariel, dicht gefolgt von Simon, den großen Raum betrat, verschlug der Geruch ihr fast die Luft und ließ sie husten. Die Mischung aus verbranntem Holz, schmorendem Blut und chemischen Zusätzen bildete ein Kaleidoskop, durch welches schwacher Verwesungsgeruch wabberte und die Nase der jungen Frau reizte.
    Der kreisrunde Saal in dessen Eingang sie standen, wurde von Feuer und Wandfackeln hell erleuchtet. Außer in der Mitte lag auf dem Boden mehr oder weniger regelmäßig Quarzsand, der das Licht reflektierte und schimmerte. In etlichen Bottichen und Kesseln blubberte ein undefinierbarer Inhalt. Alle Behältnisse schienen miteinander verbunden zu sein und sich in unterschiedlichen Zuständen der Umwandlung zu finden. Blut!
    In der Mitte eines blauen Pentagramms, welches sorgfältig auf den Fußboden gezeichnet worden war, stand ein Skelett und schien sie erwartungsvoll anzugrinsen.
    Benommen von den verschiedenen Gerüchen und dem unerklärlichen Gedanken an Magie schüttelte Ariel den Kopf.
    Ihr Blick fiel auf einen kleinen Tisch, der direkt neben ihr an der Wand platziert war und auf dem eine hohe rote Kerze brannte.
    Ein weißer Umschlag lehnte an der Kerze, bildete einen auffälligen Kontrast und trug in großen Lettern ihren Name und die Anschrift des Klosters.
    Mit zitternden Fingern nahm Ariel den Brief, die Handschrift ihres Vaters war überdeutlich.
    „Der verschwundene Brief!“, stellte Simon, der ihn dort platziert hatte, lakonisch fest.
    „Er ist noch zu.“ Ariel hielt ihn prüfend gegen das Licht. „Und nie geöffnet worden.“
    Simon rückte näher an sie heran, so dass sie seine Wärme hinter sich spüren konnte. „Vielleicht hat der Mörder Respekt vor dem Briefgeheimnis?“
    Ariel lachte freudlos. „Hat er ihn meinem Vater abgenommen und gewusst, wo er mich zu finden hat? Oder hat er ihn später im Kloster gefunden?“ Ariel sah Simon Hilfe suchend an und versuchte zu ergründen, was er dachte.
    „Spielt es eine Rolle?“
    Ariel nickte. „Hat er ihn

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