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Satanskuss (German Edition)

Satanskuss (German Edition)

Titel: Satanskuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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Wahrscheinlichkeit, dass Ariel auch Aramäisch sprach war gering. Sie würde erst später prüfen können, ob er die Wahrheit sagte. – Aber dann war es zu spät.
    Simon trat einen Schritt näher und zwang Ariel dazu verärgert nach oben zu blicken.
    „Nun zu meinem Preis!“, murmelte Simon. Er musste den Magier provozieren und dazu verleiten, aus dem Pentagramm zu treten. Nur dann würde er wieder menschlich – und damit verletzlich genug, um eine Angriffsfläche für die Löwin und für wahre Unschuld zu sein.
    Der Dämon legte Ariel seine Hand unters Kinn, um sie in einen besseren Winkel zu zwingen, bevor er mit seinen Lippen über ihre strich.
    Ariels Vorsätze schwankten unter Simons Berührung, unter diesem berauschenden Zauber, den sie durch ihn entdeckt hatte. Es war unmöglich klar zu denken, wenn er sie küsste, wenn er ihr Gesicht, ihren Hals und ihren Rücken streichelte, wenn er mit seinen langen Fingern an ihrer Haut herab fuhr, um dann vorsichtig über den Stoff ihrer Bluse zu streichen, über ihren Busen und die Brustwarzen, die schon bei dieser vorsichtigen Berührung hart wurden.
    Ariel erschauerte. Der seltsame Herzschlag war wieder da. Und ein stetes, ziehendes Kribbeln in ihrem Magen und zwischen ihren Schenkeln, wie ein züngelndes, weißes Feuer, dessen Flammen plötzlich hochschlugen.
    Mit einem leisen Knurren trat Ariel zurück und Simon ließ sie mit einem wissenden Lächeln gewähren.
    Der Totenkopf pfiff und ein bellendes Geräusch ließ Ariel und Simon gleichzeitig herumfahren und nach oben blicken.
    „Was zum Teufel…?“, weiter kam Ariel nicht. Simon zerrte an ihrem Arm und riss sie ungestüm wieder zurück in Richtung Ausgang.
    Sein Tempo und seine Grobheit genügten Ariel, um sich ihren Atem fürs Laufen aufzusparen. Trotzdem wurde das Scharren von Klauen auf Holz hinter ihnen lauter, kam näher und dem Rasseln der Ketten nach zu urteilen versuchte irgendetwas eine Abkürzung nach unten zu nehmen.
    Die blaue Abgrenzung loderte immer noch, eine deutliche Warnung. Für einen Moment schien Simon verunsichert, doch als das erste Wesen hinter Ariel den Fußboden erreichte, riss er sie mit sich in das Pentagramm.
    Für Sekunden schien die Welt zu erstarren und die Luft anzuhalten. Ariels Augen waren riesengroß und der Blick, mit dem sie Simon bedachte vorwurfsvoll.
    Das Skelett zischte und das Geräusch klang mehr als triumphierend. Vor Ariels Augen begann die Luft um das tote Wesen zu flimmern und sich zu verdichten.
    „Ghoule!“, Simons Murmeln lenkte Ariel ab. In seiner Stimme schwang ein abgestoßener Ton mit.
    Die benannten menschenartigen, behaarten Wesen waren vor der unsichtbaren Grenze des Pentagramms aufgehalten worden und schlichen nun um die magische Mauer herum, um einen Eingang zu finden.
    Sie zischten und fletschten ihre Mäuler wie Wachhunde, die einen Eindringling aufgespürt hatten, ihn aber in vorläufiger Sicherheit wussten.
    Simon nahm Ariels Hand und drückte sie beruhigend.
    Die Novizin starrte den Mann an, der vor ihr stand, in der Mitte des Pentagramms. Genau dort, wo eben noch ein totes und trotzdem belebtes Skelett gestanden hatte.
    Jetzt war er voller Leben und Kraft, ein stattlicher, gepflegter Mann von etwa dreißig Jahren mit blonden Haaren und ausdrucksstarken Augen.
    Simon schloss die Augen und schickte ein stummes Stoßgebet gen Himmel. Nicht für sich, sondern für Ariel.
    „Küss mich!“, forderte der Mann die Novizin auf. Er wirkte zufrieden mit der Welt und mit sich. Als wäre alles nur ein vertraulicher Scherz zwischen ihm und Simon.
    Simon! Ariel ließ seine Hand los und versuchte Abstand von dem Mann zu gewinnen, den sie als Freund und Retter eingestuft hatte. Doch das Pentagramm war nicht groß genug. Der Rest der Welt hätte nicht gereicht, um das Gefühl auszuschalten, welches in Ariel brannte: Verrat!
    Als hätte der gutgelaunte Magier nur auf ihr Begreifen gewartet, schien er Magie zu nutzen, um sie und Simon langsam nach Außen zu drängen. – Aus dem Pentagramm heraus.
    Die Ghoule schienen es ebenfalls zu bemerkten. Sie fletschten ihre Zähne und heulten in einem Crescendo der Disharmonie.
    Der Dämon sah zu, wie seine Löwin einen Schritt näher an den Magier herantrat, wollte sie warnen, doch der magische Druck verhinderte jede seiner Bewegungen.
    Ariel konnte sehen, wie sich Simons Lippen bewegten, aber kein Geräusch verließ seinen Mund – und plötzlich schienen nur noch sie und der blonde Mann in der Mitte des Pentagramms

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