Satanskuss (German Edition)
eindringlich.
„Wenn sie dir gehört, ist sie zwar Jungfrau, aber auf keinen Fall mehr unschuldig!“, lachte der Kopf, als sei Jungfräulichkeit sein Lebenselixier. Plötzlich begriff Ariel, dass dem genau das war: Verdorbenes Blut und unschuldige Körper!
„Wenn sie unschuldig ist, lasse ich euch beide gehen!“, versprach der Kopf. „Wenn nicht, stirbt sie.“
Simon schüttelte den Kopf. Plötzlich hatte er Angst um Ariel, Angst davor, dass er sich geirrt haben könnte und sie seinen Fehler mit dem Tod oder mit Schlimmeren bezahlen musste.
Ich könnte sie mir einfach holen, Dämon! Und dir befehlen zuzusehen , wisperte der Magier in Simons Kopf.
Ja , gab Simon zu und hoffte, dass der Magier endlich das Pentagramm verließ, welches ihm Schutz und eine Form des ewigen Lebens sicherte.
Du glaubst wirklich, dass SIE mich vernichten kann, nicht wahr? , lachte die tonlose Stimme.
Ja! Doch plötzlich war sich Simon nicht mehr sicher. Er konnte sich nicht erklären, was er sich dabei gedacht hatte, Ariel hierher zubringen, konnte sich nicht mehr daran erinnern, wieso er geglaubt hatte, sie könne den Magier aus seinem Pentagramm locken.
Du wirst zusehen, wie mich deine Liebe küsst, Dämon – wenn sie mir gefällt…vielleicht teile ich meine Ewigkeit mit der Schönen…und lasse dich zusehen?
Oder ich töte sie vor deinen Augen und bringe dich in den Genuss ihre Lebensenergie verglimmen zu sehen, bevor ich dich zurück in die Hölle schicke?
Ariel registrierte, dass zwischen dem Skelett und Simon etwas vorging, eine Art Kommunikation, die sie außen vorließ.
Sie fühlte sich aufgewühlt, ihre ganze Lebensmaxime war durch ein offensichtlich lebendes Skelett auf den Kopf gestellt worden. – Und von der blaue Linie, die rund um den Saal führte und zu leuchten begann. Die Novizin hatte sie nicht bemerkt als sie eingetreten waren.
Ihr Blick fiel auf einen zwei Meter großen Standspiegel, den sie vom Eingang nicht hatte sehen können, weil er von einem Bottich verdeckt wurde.
Wie gebannt starrte Ariel auf das Spiegelbild, das sie anders wiedergab, als sie sich fühlte. Ihre weiße, makellose Haut hob sich von der Dunkelheit ab und schien beinahe zu schimmern während das Rot ihrer Haare wie frisches Blut glänzte und ihr bis zur Hüfte fiel.
Die Novizin tastete nach ihrem Zopf und schüttelte den Kopf.
Wie kam es, dass der Spiegel ihr offene Haare in der richtigen Länge zeigte, während sie einen halbwegs ordentlichen, strengen Zopf trug?
Fasziniert trat sie näher, um Simon herum und streckte ihre Hand nach der Spiegeloberfläche aus.
Mit einem leisen Warnschrei sprang Simon zwischen Ariel und den Spiegel und versperrte ihr den Weg.
Ariel hielt in der Bewegung inne und versuchte an ihrem Beschützer vorbeizublicken. Simon ahmte sie nach und verwehrte ihr den Blickkontakt zu der glänzenden Oberfläche.
Ein tonloses Lachen vibrierte durch das Mauerwerk.
Betrügerischer Dämon! , fluchte die magische Stimme die nur Simon hören konnte. Sie triefte vor Zorn. Es wird mir eine Freude sein, dir wegzunehmen, was dir von Bedeutung ist.
Simon ließ sich nicht ablenken. „Ariel?!“, Simons Finger streiften sie sanft an der Wange und sie sah ihn an. Sein Blick war sehr intensiv und prüfend. Erst als er sich sicher war, dass sich die junge Frau unter Kontrolle hatte, zog er sich ein Stück zurück.
„Er stellt aus dem Blut seiner Opfer Spiegel her?!“, murmelte Ariel wie zu sich selber. Längst sah sie in dem lebenden Skelett einen Mann, einen Magier.
Bisher hatte Ariel nicht an Magie geglaubt – oder an die weltliche Realität von Dämonen. Ein eisiger Schauder lief über ihren Rücken und ließ sie die Geschehnisse in den Katakomben in einem anderen Licht wahrnehmen.
Der Mann WAR aus dem Feuer gekommen. Der Dämon und der Priester WAREN zurück in die Hölle gegangen.
„Anscheinend!“, wich Simon aus und unterbrach Ariels Gedanken.
Die Novizin blinzelte und fand nur mühsam zurück in eine plötzlich merkwürdig verzerrte Realität. „Wieso hast du mich aufgehalten?“
Simon verdrehte die Augen und seufzte theatralisch. „Weil es mir Spaß macht, dich zu retten!“, gab er zurück.
An Ariels Blick erkannte er, dass sie nicht verstand, wovon er sprach.
„Der Spiegel ist ein Seelenfresser. Wenn du zu lange rein siehst, verlierst du sie“, erklärte er.
„Ach?!“ Ariel wirkte skeptisch.
„Es steht in Aramäisch auf dem Rahmen!“ Simon lächelte süffisant. Die
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