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Satori - Winslow, D: Satori - Satori

Titel: Satori - Winslow, D: Satori - Satori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Schacht hinunter und in die erste Kammer geführt. Sie krochen weiter bis zu der Stelle, an der einige Tunnel abzweigten, dann teilten sie sich auf. Diamond nahm einen der Männer mit sich und war sicher, dass er den richtigen Tunnel erwischt hatte, da er frische Kratzspuren in der Erde unter sich sah, und er hätte schwören können, dass sich vor ihm etwas bewegte, wie Ratten.
    Er war ihnen auf der Spur, doch dann wurde alles dunkel.
    Er kämpfte einen Anfall vorübergehender Panik nieder, tastete nach der Taschenlampe an seinem Gürtel, knipste sie an und leuchtete vor sich. Das Licht in der Linken, die .45er in der Rechten, schob er sich weiter.
    Sie krochen, bis sie scheinbar in einer Sackgasse steckten. Doch scharf rechts ging ein weiterer Schacht ab, und sie krochen hindurch und wiederholten den Vorgang in mehreren vermeintlichen Sackgassen, bis sie mindestens dreihundert Meter im Zickzack zurückgelegt hatten und Nikolai grob schätzte, dass sie den Wald inzwischen hinter sich gelassen haben mussten. Erneut gelangten sie in eine Kammer, von der ein Schacht senkrecht abging, und stiegen über eine Holzleiter weitere sieben Meter hinunter in eine sehr viel größere Kammer.
    »Ihr Zuhause für die nächsten zwei Tage«, sagte Quoc.
    Es war eine Art unterirdisches Militärlager. Stockbetten aus Holz säumten die Wände, große gezimmerte Holzstühle standen in der Mitte, verschiedenes medizinisches Zubehör, Wasserflaschen und Konservendosen waren ordentlich aufgestapelt. Es gab sogar ein kleines Bücherregal, und aus einem schmalen Ventilatorschacht wurde relativ frische Luft hereingepumpt.
    »Nicht schlecht«, sagte Nikolai, »aber das Continental wäre mir lieber.«
    »Ich bin sicher, Mancini würde Sie liebend gern dort willkommen heißen«, entgegnete Quoc. »Soll ich anrufen und reservieren?«
    »Ist schon in Ordnung.«
    »Oder im Beijing Hotel?«
    »Mir gefällt diese Unterkunft hier mit jeder Sekunde besser«, sagte Nikolai, »vorausgesetzt natürlich, ich kann sie mir leisten.«
    »Ihre Rechnung wurde bereits beglichen«, sagte Quoc.
    »Das ist ja eine richtige kleine Stadt hier unten«, sagte Nikolai. »Wie weit erstreckt sich dieser Komplex?«
    »Bis jetzt?«, sagte Quoc. »Fast bis an den Rand von Saigon. Irgendwann einmal bis in die Vororte hinein.«
    »Und dann kommen Sie mit Ihren Bazookas aus dem Boden gekrochen und erobern die Stadt«, sagte Nikolai.
    »Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist«, sagte Quoc. »Hoffentlich bevor die Amerikaner hereinplatzen. Sie werden ein paar Tage hierbleiben, dann holen wir Sie raus. Wahrscheinlich über Kambodscha, wenn’s Ihnen recht ist.«
    »Klingt wunderbar«, sagte Solange.
    Sie nahm eine Flasche Wasser, trank einen Schluck und reichte sie Nikolai.
    »Wir lassen Sie jetzt allein«, sagte Ai Quoc.
    Er und seine Männer gingen fort und kümmerten sich um die Bazookas.
    Diamond kroch auf ein totes Tunnelende zu und merkte, dass er sich wohl für eine falsche Abzweigung entschieden hatte. Sie waren clever, diese Kommunistenratten. Als er gerade rückwärtskriechen wollte, spürte er einen schwachen Luftzug. Er leuchtete mit der Taschenlampe nach rechts, entdeckte einen verdeckten Schacht und kroch weiter.
    Schon bald kam er an eine weitere Sackgasse.
    Mögen diese verfluchten Schweine zur Hölle fahren, dachte er.
    Dann sah er den nächsten Schacht.
    Er hatte das Zickzacklabyrinth beinahe durchquert, als er ein dumpfes Beben über sich spürte.
    Nikolai sah nach oben.
    Solange ebenfalls.
    Sie starrten an die Decke, als glaubten sie tatsächlich sehen zu können, was sie hörten.
    Ein tiefes Summen, anschließend ein jaulendes Geräusch, und dann schlugen die Bomben ein.
    Die Bomber flogen direkt über den Tunnelkomplex und verteilten ihre Ladung gleichmäßig über eine Fläche von tausend Quadratmetern.
    Die Kammer bebte.
    Erde fiel von der Decke.
    Einen Augenblick lang hielt alles stand, doch dann gab es ein entsetzliches dumpfes Geräusch, und die Stockbetten und ordentlich aufgestapelten Vorräte krachten zu Boden. Die Wände zitterten, noch mehr Erde fiel von der Decke und dann ging das Licht aus.
    Nikolai hörte Solange klagen: »Mon dieu, mon dieu.«
    Er griff nach ihrer Hand, fand sie und zog sie vorwärts, in Gedanken rekonstruierte er die Kammer und lokalisierte den Schacht. Er fand ihn mit der Hand, griff nach den Sprossen und zog sie hinter sich her.
    »Wir müssen nach oben!«, schrie er und merkte, wie sie auf die Füße kam und hinter ihm die

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