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Satt Sauber Sicher

Titel: Satt Sauber Sicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Bernemann
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seinen fiesen Filmen echt begehrt sind. Psychopornos sind ganz groß im Kommen, Liebste. Also dreißig Prozent Erotik-Anteil und der Rest abgedrehte Handlung. Ich sag nur Basic Instinct mit der Bollerblondine Sharon Stone. So was, nur mit besser dargestelltem Sex. Nicht dieses Pseudogewippe auf impotenten Hollywoodwichsern." Britta kann auch da ergänzend Inhalte einfügen. "Und talentiertere Darsteller braucht so was, ganz klar. Also Michael Douglas und Sharon Stone funktionieren ja echt nicht. Da war keine Harmonie. In beiden allein nicht und zusammen schon gar nicht. Und das seichte Geficke gab doch beide der öffentlichen Lächerlichkeit preis." Die beiden unterhalten sich beinahe wie richtige Freundinnen. So banal, so ausgeglichen, so gehirnleer und liebessüchtig. Linda istnochmals in Sachen Filmkritik dabei. "Böse Beurteilung, herzliche Schwester, aber ist was Wahres dran. Noch'n Sekt?" Britta hält ihr Glas hin und bestätigt ihrer großbusigen Freundin anerkennend ihren kleinen Horizont im horizontalen Gewerbe. "Ja, darin bist du wirklich Profi, guten Filmsex von schlechtem zu unterscheiden ... Mach mir mal mein Glas voll!" Die Flasche leert sich augenblicklich in Brittas Glas und wird auf dem Boden deponiert.
    Die Frauen. Der Alkohol. Die Levelüberschreitung. All das macht gute Gespräche, finden die beiden. Nur über den Gehirnkot, den sie hier fabrizieren, würden beide nüchtern nicht mal leise nachdenken. Und hier mit dem Alkohol im Schädel werden primitive Gedanken zu Absolutismen. Gefüllte Sektgläser wurden zuvor noch angenippt, jetzt gierig eingeatmet. Der Rausch kommt. Linda kramt in ihrer Handtasche. Wirft in ihrer aufgesetzt-dekadenten Art ein kleines Tütchen auf den Tisch.
    Sie kommentiert die illegalen Drogen, die da liegen, mit den Worten: "Damit wir gleich nicht völlig abkacken und Kontakte sausen lassen, die vielleicht wichtig wären, hab ich noch was für uns zwei Hübschen. Es ist Winter in Kolumbien." Immer wenn es um Drogen geht, wird die Linda zum Goethe ihrer eigenen Rauschgeschichte. Poesie fährt in sie und sie bekommt eine verbale Cleverness, die ohne Drogen immer nur aussieht und sich anhört wie ein grade mal so bestandener Sonderschulabschluss. Britta ist in einem Zustand, auch wegen des bereits konsumierten Alkohols, in dem alles geht, außer "Nein" zu angebotenen Drogen zu sagen. "Koks? Alles klar", begrüßt sie das weiße Pulver, "mach mal hin. Tu hier auf'm Glastisch. Rasierklingen hab ich in der Schublade." Linda ist aber auch in diesen Dingen maximal vorbereitet, ihre Augen bewegen sich langsam und bewusst, als wolle sie checken, ob hinter ihrer Stirn Vorgänge passieren, die sie nicht steuern kann. Dass das so ist, wissen beide anwesenden Frauen, aber nun bietet Linda in ihrer eigenen Art die Droge feil: "Das Zeug ist schon optimal klein gemacht.
    Quasi konsumierbar. Kristalle für alle." Beide grinsen. Beide hassen ihr Leben, dass sie nun mittels Drogen zu beschleunigen versuchen.
    Linda bereitet vor und dann saugen sensible Frauennasen illegale kristalline Substanzen in vorgewärmte Großmädchenhirne, die die Frauen tanzen machen wollen. There is consume to do. Starkstrom up your ass. Bewusstseinsbomben in Gehirnkatakomben. Hoch die Hirne. Leidliches Leibschütteln nach nasalem Konsum. Die beiden Frauen brauchen danach sofort ein Taxi, da eine Power in sie fährt, die sie schnellstens zu nutzen gedenken. Britta kennt die Nummer und ruft eins an, das dann fünf Minuten später vor der Tür steht und rumhupt. Wie eine Fanfare zum Start der Partynacht, die Hupe eines blöden Mercedes.
    Der Taxifahrer ist ein guter, stiller Mann. Die Weiblichkeit seiner Fahrgäste gefällt ihm, aber er ist weit davon entfernt, so etwas zu äußern. Die Frauen sitzen dann hinten drin und ihre gepuderten Nasenscheidewände kitzeln innerlich. Britta ist ganz heiß. Schweißtropfen auf der Brust schicken sich an zu rinnen. Auch unter den Achseln ist die Suppe. Klamotten aus wär jetzt gut, denkt Britta. Kopf aus dem Fenster halten und schreien bis der Kopfinnendruck weicht. Jetzt irgendetwas quer vaginal wär auch gut, dann geht ein wenig Druckluft aus dem Kopf, denkt Britta. Aber da ist nichts zum Verstecken in der Vagina und der Druck besteht weiter. Von innen nach außen. Der Kopf so schwer. Die Augen viel zu weit geöffnet. Die beiden Frauen drauf. Viel zu wach. So wach will doch kein denkender Mensch sein. Deswegen nicht denken, bloß nicht denken. Nur machen.
    Dann ist man da, wo

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