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Sau tot

Sau tot

Titel: Sau tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Heinrichs
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Oberste gekommen war und selbst das Gespräch in die Hand genommen hatte, wurde die Sache endlich beendet.
    »Bringt sie nach Hause!«
    Endlich, Gott sei Dank. Max sagte nichts mehr. Er fuhr lediglich das Auto. Ich saß mit Gisela Mühldorff hintendrin. Süffel leistete uns Gesellschaft.
    »Ihre Hunde werden sich freuen, wenn Sie kommen«, versuchte ich meine Mitfahrerin aufzumuntern. »Die Sache ist geklärt jetzt können Sie sich endlich Ihren Tieren widmen.«
    Frau Mühldorff lächelte schwach. Ich hätte die Frau am liebsten gedrückt Süffel konnte das besser. Er leckte ihr freudig über die Hand. Vor ihrem Haus stieg Frau Mühldorff langsam aus dem Wagen. Sie sah müde aus.
    »Soll ich noch mit reinkommen?«, fragte ich.
    »Nicht nötig. Ich bin ja nicht allein.« Wie zur Bestätigung fing das Gekläffe an, als sie den Schlüssel im Schloß drehte. Als sich die Haustür öffnete, sah ich das Durcheinander in der Wohnung. Die Polizei hatte ganze Arbeit geleistet. Wenn auch vorher schon alles unordentlich ausgesehen hatte – nun war die Wohnung im Chaos versunken.
    »Und Sie meinen, ich soll wirklich nicht -?« versuchte ich es noch einmal mit einem dicken Kloß in der Kehle.
    »Ich möchte mit meinen Tieren allein sein«, Frau Mühldorff ging zwei Schritte hinein. Dann drehte sie sich noch einmal um. »Es war ein Kind«, sagte sie dann. »Ich kannte den Burschen nicht, aber es war ein Kind, das die Hütte angesteckt hat. Ich habe ihn weglaufen sehen.«
    »Vielen Dank!«, brachte ich noch hervor. Dann schloß sich die Tür.
    Bei den Nachbarn bewegte sich etwas hinter der Gardine.

27
    Um 18 Uhr hing Max auf einem der Stühle im Konferenzzimmer und streckte die Beine aus. Er war fix und fertig. Der Tag war ein einziges Desaster gewesen. Unbestrittener Höhepunkt das Ereignis in der Jagdhütte mit der sich anschließenden Verfolgungsjagd. Und jetzt sollte die Mühldorff unschuldig sein? Er verstand die Welt nicht mehr. Aber vielleicht mußte er sie auch nicht verstehen. Seine neue Aufgabe war klar: Er sollte herausfinden, wer B. war. Eine Sache zumindest hatte er schon aufgebröselt. Die Briefe waren in Göttingen abgeschickt worden. Daran bestand kein Zweifel. Und da gleich mehrere Briefe von dort versandt worden waren, schien B. dort zu wohnen oder zu arbeiten. Max drückte seinen Rücken durch. Er hatte Hunger. Seit heute Morgen hatte er nichts Vernünftiges zwischen die Zähne gekriegt. Bislang hatten die Ereignisse des Tages ihn davon abgelenkt. Jetzt aber fühlte er ein riesengroßes Loch im Magen. Max schaute sich um. Außer ihm war nur ein einziger Mensch im Zimmer, ein Kollege von der Spurensicherung, der sich eben vorgestellt hatte. Jetzt war er dabei, einen Beamer zu installieren. Der zugehörige Laptop stand schon auf einem der Tische bereit Max blickte auf die Uhr. Kurz nach sechs. Um sechs sollte die überfällige Dienstbesprechung nachgeholt werden. Endlich öffnete sich die Tür und die dunkelhaarige Ina stolperte herein. Sie trug einen Stapel voller Pizzakartons vor sich her und ließ ihn dann erleichtert auf einen der Tische gleiten.
    »Überraschung!« frohlockte Max. »Wer ist denn auf die Idee gekommen?«
    »Die Chefin!« Ina lächelte Max freundlich an. »Wenn alles gut geht, trudelt Christian gleich noch mit Getränken ein.«
    Kaum hatte sie es ausgesprochen, öffnete sich die Tür erneut. Zuerst kam Marlene Oberste herein, hinter ihr Jan Vedder. Dann erschien der Schlaksige mit einer Palette Getränkedosen in den Händen. »Mahlzeit«, sagte er, als er sie auf den Tisch fallen ließ.
    »Ich glaube, wir können eine Stärkung vertragen«, sagte die Oberste wie zur Erklärung. »Leider scheint es, als müßten wir die Pizza aus dem Pappkarton essen.«
    »Kennen wir doch«, erwiderte Ina und öffnete den ersten Karton.
    Beim Verteilen kamen endlich auch die beiden uniformierten Polizisten hinzu.
    »Mußte noch anrufen«, murmelte der Jüngere entschuldigend, »weil ich nicht zur Nikolausfeier von unserem Kleinen kommen kann.«
    »Aha.« Die Hauptkommissarin öffnete eine Coladose.
    Allgemein wurde gekaut und hinuntergespült. Zum Sprechen schien noch keiner Lust zu haben. Erst als alle ihren Pappkarton zur Seite gestellt hatten, wischte sich die Oberste mit einem Taschentuch über den Mund und ergriff das Wort.
    »Zunächst mal vielen Dank an Günter, daß er bereit ist, um diese Uhrzeit noch einen Bericht aus der Spurensicherung zu geben. Was die Umstände des Mordes angeht, hängen wir ja

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