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Sau tot

Sau tot

Titel: Sau tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Heinrichs
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einer Schonung gefahren, wo Nadelbäume stehen. Für den Weihnachtsbaumverkauf. Er wollte sehen, ob sie schlagreif sind. So ähnlich hat er das genannt. Angeblich war er um kurz nach fünf wieder zu Hause, weil es eh dunkel wurde.«
    »Kann das jemand bestätigen?«
    »Seine Frau.«
    »Hatte er auf der Tour sein Jagdgewehr dabei?«
    »Seine Frau sagt, nein.« Christian lehnte sich zurück. »Allerdings gibt es eine interessante Ergänzung zu Vedder-Maas’ Angaben. Diese Wildschadengeschichte ist nicht alles. Vedder-Maas war nämlich auch Holzlieferant für die Firma Schauerte. Seit dem letzten Jahr allerdings konnte man sich preislich nicht mehr einigen. Waltermann zahlte nur noch Minimalpreise, und wer von den Waldbauern nicht mitspielte, blieb auf seinem Holz sitzen. Waltermann besorgte sich das Material im Zweifelsfall lieber im Osten.«
    »Und Vedder-Maas hat sich in dieser Sache stark engagiert?«
    »Es gibt einen Verbund der Waldbauern. Da ist er so was wie der Oberhäuptling.«
    »Interessant«, Marlene Oberste überlegte kurz. »Dieser Bauer hat ein Motiv. Fragt sich nur, ob die Art der Morddurchführung zu diesem Motiv paßt. Totschlag im Affekt das könnte ich mir vorstellen, aber ein strategisch geplanter Mord – ich weiß nicht. Am besten wäre in diesem Fall eine Hofdurchsuchung. Wir müssen wissen, ob er Farben im Haus hat. Wir müssen wissen, über welche Gewehre er verfügt. Ich bin jedoch nicht sicher, ob die Aktenlage eine Durchsuchung hergibt. Wir klären das morgen. Christian, du bleibst an der Sache dran.«
    Christian nickte und machte sich ein paar Notizen.
    Marlene Oberste ergriff sofort wieder das Wort. »Nun zu unserer heißesten Spur: Waltermann hatte eine Affäre. Eine Geliebte, mit der er sich regelmäßig in der Jagdhütte getroffen hat Max Schneidt hat kurz vor dem Brand noch ein paar Briefe aus der Hütte retten können. Liebesbriefe, die allerdings nie mit dem vollen Namen unterschrieben wurden, sondern ausschließlich mit einem Kürzel: B.«
    »Berta, Bettina, Birte«, murmelte Ina munter vor sich hin.
    »Vielleicht auch Bernhard, Björn oder Basti«, ergänzte Vedder patzig. »Wer sagt uns, daß B. eine Frau sein muß?«
    Oberste war einen Moment irritiert.
    »Die Schrift«, antwortete Max für sie. »Und die Art und Weise, wie B. formuliert.«
    »Aha.« Vedder schaute Max einen Moment zu lange an, sagte aber nichts.
    »Gehen wir davon aus, B ist eine Frau«, Marlene Oberste schob den Pizzakarton zur Seite, der noch immer vor ihr stand, »dann ist es jetzt das wichtigste, diese Frau zu finden.«
    »Auf jeden Fall sind die Briefe in Göttingen abgeschickt worden«, erklärte Max. »Das Briefpostzentrum, das auf dreien der vier Briefe aufgeführt ist liegt dort. Und auch der vierte Brief wurde in einer Göttinger Postfiliale abgestempelt, die in der Nähe der Universitätsstraße liegt.«
    »Gut, daß Sie das schon herausgefunden haben«, lobte die Hauptkommissarin. Max wurde verlegen. Es war für die Arbeitsatmosphäre nicht gerade hilfreich, wenn er hier vor den anderen hervorgehoben wurde.
    »Es ist eher schwierig, wenn wir es mit jemandem von außerhalb zu tun haben«, warf Ina ein. »Womöglich hat Waltermann die Frau beruflich kennengelernt, und hierzulande kennt sie kein Mensch.«
    »Da hast du recht«, gab die Oberste zu, »trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, daß es in der Familie nicht irgendeinen Hinweis darauf gibt Waltermanns Frau kann mit dem Buchstaben womöglich etwas anfangen.«
    »Und ist gleichzeitig die Hauptverdächtige«, ergänzte Christian. »Mord aus verletzter Eitelkeit – der klassische Fall.«
    »Natürlich«, Marlene Oberste seufzte. »Und nicht nur die Ehefrau kommt hier ins Spiel. Dieser penetrante Schwiegervater ist auch mit im Rennen. Um seine Tochter und die Enkel zu schützen, hätte er alles mögliche getan.«
    »Hat er ein Alibi?« Die Frage kam von Jan.
    »Er war in der Schützenhalle und hat dort renoviert. Das haben seine Schützenbruder eindeutig bestätigt. Allerdings mußte er zwischendurch zur Firma, ein Paket Dachlatten holen. Die Schützenbrüder sagen, er sei nicht allzu lange weg gewesen. Trotzdem möchte ich, daß du das morgen überprüfst, Jan. Am besten fährst du die Strecke ab, um auf Nummer Sicher zu gehen.«
    Jan nickte und nahm seinen Kuli aus dem Mund.
    »Was ist mit den Kindern?« wollte Ina wissen.
    »Nichts ist unmöglich«, die Hauptkommissarin angelte sich eine Strähne aus dem Gesicht. »Der Junge ist vierzehn, das

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