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Sautanz (German Edition)

Sautanz (German Edition)

Titel: Sautanz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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verprügelt.«
    »Dorli, wann immer du Hilfe brauchst, ruaf mi einfach an. Mit dem Moped bin i in fünf Minuten bei dir.«

24
    Am Morgen des nächsten Tages stand Lupo vor Dorlis Tür und wirkte zerknautscht.
    »Willst mi überhaupt noch sehen?«, fragte er statt eines Grußwortes.
    »Sag einmal, Lupo, was ist los mit dir? Du warst vorgestern schon so komisch.«
    Lupo wand sich wie ein Aal, seine betretene Miene war mitleiderregend.
    »Raus mit der Sprache. Was ist los?«
    »Na, ich hab gedacht … Also wenn du lieber …«
    »Könntest du es mit einem ganzen Satz versuchen? Ich bin nicht gut im Rätsellösen.«
    Dorli beschlich ein leiser Verdacht. Er hatte sich schon am Abend, als sie sich mit Leo Bergler traf, seltsam benommen. Konnte es sein, dass der Bursche eifersüchtig war? Lupo schwieg und konnte sich anscheinend nicht dazu durchringen, ihr mitzuteilen, was er auf dem Herzen hatte.
    »Geh, komm erst einmal rein. Irgendwie stehen wir im Moment ja an mit unseren Ermittlungen, oder?«
    Plötzlich fand Lupo seine Stimme wieder. »Ja, schaut so aus. Wir kommen nirgends weiter.«
    »Ich finde es auf jeden Fall sehr seltsam, dass Natascha bis zum Ferienbeginn das Gymnasium in Wiener Neustadt besucht hat. Dann das Beziehungsaus mit Lukas Smekal, gefolgt vom Einkaufsbummel mit seinem Vater, der kurz darauf unter höchst merkwürdigen Umständen zu Tode kommt. Und dann verschwindet das Mädchen in einem Internat in der Schweiz.«
    »Ja, arg viele Zufälle in der Geschichte. Unser Ausbildner beim Detektivlehrgang hat immer gesagt, mehr als ein Zufall ist ein starkes Indiz dafür, dass was nicht stimmt. Und hier haben wir einen ganzen Schippel Zufälle. Da passt überhaupt nix. Aber wo sollen wir ansetzen?« Lupo strich sich ratlos übers Kinn.
    »Transalpin fällt im Moment aus. Das Mädchen haben wir nicht im Zugriff, der Buchhalter ist es nicht gewesen.«
    »Also fühlen wir nochmals Lukas Smekal auf den Zahn. Irgendwas verheimlicht er uns, das spür ich. Aber was?«
    Sie passten den Jungen nach der Schule ab und fuhren mit ihm ins McCafé. Nachdem sie ihn mit Kaffee und Schokokuchen abgefüllt hatten, fragten sie ihn, warum seine Beziehung zu Natascha so plötzlich geendet hatte.
    »Weil sie Schluss gemacht hat«, lautete seine ebenso einfache wie unbefriedigende Antwort.
    »Üblicherweise nennt man dafür auch einen Grund.« Dorli blickte Lukas fragend an.
    Er zuckte mit den Schultern und widmete sich hingebungsvoll der Mehlspeise.
    »Lukas, irgendwas muss doch gewesen sein. Lag es an Ihnen, lag es an Natascha?«
    Lukas schwieg und starrte stur auf den Teller. Als könnte er aus den Krümeln des Kuchens die Vergangenheit lesen. Plötzlich richtete er sich auf, und seine Augen wurden hart.
    »Sie war schwanger.«
    Dorli hob überrascht den Kopf. »Natascha erwartete ein Kind von Ihnen?«
    Lupo überließ die Befragung weiterhin Dorli. Bei dem sensiblen Thema stellte sie wahrscheinlich die gescheiteren Fragen.
    Lukas schüttelte den Kopf. »Nein, nicht von mir.« Seine Miene wurde noch finsterer. »Sie hat ja immer so auf Jungfrau getan und behauptete, sie wollte erst mit mir schlafen, wenn sie sich sicher war, dass sie mich heiraten würde.«
    »Das heißt, sie muss einen anderen gehabt haben«, stellte Dorli fest. »Hat sie gesagt, wer der Vater war?«
    »Nein. Und ehrlich gesagt wollte ich es gar nicht wissen. Ich fand es einfach nur urfies, sich darauf zu berufen, dass ich erst mal die Schule fertig machen sollte, weil ich ein Repetent war. Und sie legt sich in der Zwischenzeit mit einem anderen ins Bett. Diese kleine Hure.«
    Er klang verbittert, und ausnahmsweise war Dorli auf seiner Seite.
    »Haben Sie Natascha nach dieser Eröffnung noch einmal gesehen?«, fragte jetzt Lupo.
    »Nein. Nur ihren Vater, der mich fuchsteufelswild in meinem Stammbeisl in Katzelsdorf gestellt und einem Verhör unterzogen hat, weil er dachte, ich sei der Saukerl, der sein Zuckerpüppchen geschwängert hat.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Keine Ahnung. Plötzlich war Nascha weg, und in der Schule hat es geheißen, dass sie jetzt in einem Internat in Bern sein soll.«
    »Wissen Sie, wie es heißt?«
    »Irgendwas mit Lycée. Lycée Rosenburg oder so.«
    Lupo dankte für die Auskünfte und hielt sich am Tisch fest, als Dorli mit einer unerwarteten Frage vorpreschte.
    »Könnten Sie sich vorstellen, dass Ihr Vater etwas mit Natascha hatte?«
    Lukas blickte geschockt von einem zu andern. Dann lachte er laut auf. »Mein Vater?

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