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Sautanz (German Edition)

Sautanz (German Edition)

Titel: Sautanz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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oder nie!
    Dorli sauste um den Tisch herum, vor den PC . Sie verschaffte sich einen Überblick über die offenen Programme. Gab in die Suchmaske links oben den Namen Natascha Bergmann ein. Ein Fenster ging auf. Und da stand:
    Aufgenommen: 19.   September
    Entlassen: 20.   September
    Moment mal! Der 19. war doch der Donnerstag. Erich Smekal war am 18. gestorben. Natascha hatte behauptet, sie sei am 18.   September in die Klinik gekommen. Sie hatte gelogen!
    Auf dem Gang näherten sich Schritte. Rasch drückte Dorli auf die Escape-Taste und gab dann wieder den Namen ein, unter dem sie sich angemeldet hatte. Der natürlich nicht ihr richtiger Name war. Es blieb ihr keine Zeit mehr, den Bildschirm zu überprüfen. Die Zeit reichte gerade noch, sich wieder auf den Patientenstuhl zu setzen.
    Die Ärztin nahm Platz und beachtete den Bildschirm gar nicht. »Tut mir leid, hat ein bisschen länger gedauert. Wollen wir jetzt die Untersuchung machen?«
    »Äh, darf ich mir das noch einmal überlegen? Ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich wirklich …«
    »Selbstverständlich. Besprechen Sie es auf jeden Fall auch noch mit Ihrem Partner. Wenn Sie erst in der siebenten Woche sind, haben Sie ja noch ein wenig Zeit.«
    Dorli bedankte sich, zischte aus dem Raum und wollte an der Rezeption vorbei die Abtreibungsklinik verlassen.
    »Moment!«, rief ihr die Zenzi hinter der Budel nach. »Ich brauch Ihre Sozialversicherungsnummer, und außerdem macht das hundertfünfzig Euro.«
    »Sicher nicht!«, entgegnete Dorli. »Auf der Homepage steht, dass das Erstgespräch kostenlos ist. Und tschüss!«
    Sie schoss an der Empfangsdame vorbei und rannte die Treppe hinunter. Sie war doch nicht blöd und gab ihre Versicherungsnummer bekannt. Und zahlen würde sie schon gar nicht für nix!
    Um die Ecke der nächsten Gasse wartete Bär schon auf sie. Dorli fiel ihm um den Hals. Arm in Arm marschierten sie zu ihrem Auto.
    »Ich hab schon befürchtet, dass s’ di verhaften lassen.«
    »Geh, Dorli, mi? I bin doch so a sanftes Bärli.«
    »Das wissen die aber net. Und gebrüllt hast wie a Narrischer .«
    »Aber i hab mi ganz schnell beruhigt, wie’s mi überzeugt haben, dass mei Freundin Dorli net da is. Und dann bin i no schneller davongrennt.«
    »Und wie bist reinkommen?«
    »So, wie du g’sagt hast. Dass meine Freundin Tamara Winter schon drin is, i aber no an Parkplatz hab suchen müssen.«
    Tamara Winter war der Name, unter dem sich Dorli angemeldet hatte.
    »Und, haben s’ nachg’schaut im Computer oder ang’rufen, ob eine Tamara Winter einen Termin hat?«
    »Geh wo! Der Portier hat se in an Pornoheftl die Nackerten ang’schaut und mi nur afoch durchg’winkt.«
    »Ich fürchte, in Zukunft wird er aufmerksamer sein. Du warst jedenfalls Spitze, Bär!«
    »Es hat funktioniert, oder?«
    »Yeah! Give me five! «
    Sie schlugen ihre Hände gegeneinander, stiegen ins Auto und fuhren Richtung Buchau.
    Von unterwegs rief Dorli Lupo an.
    »Hast du schon die Telefonauswertung von Lukas’ und Nataschas Handys?«, fragte sie ihn.
    »Nur von Lukas. Natascha hat ihn um zehn angerufen.«
    »Jetzt wird es spannend. Wir müssen unbedingt herauskriegen, von wo aus sie Lukas angerufen hat. Wann bekommen wir ihre Daten?«
    »Möglicherweise gar nicht. Mein Freund meinte, es sei heute nicht mehr so leicht, an solche Daten zu gelangen. Und er macht sich strafbar, wenn er das tut.«
    Hatte Leo Bergler doch wieder mal recht gehabt. Aber vielleicht hatte er ohnehin schon Ergebnisse. Sie würde ihn von zu Hause anrufen. Das brauchte der eifersüchtige Lupo allerdings nicht zu wissen.
    »Wär aber wichtig, Lupo. Denn Natascha hat gelogen. Sie ist nicht schon am Mittwoch, sondern erst am Donnerstag in die Abtreibungsklinik gekommen.«
    »Na bravo. Wie hast du denn das wieder rausgekriegt?«
    »Tja, ich hab auch meine kleinen Geheimnisse! Wir sehen uns morgen.«
    Leo Bergler freute sich über Dorlis Anruf. Und noch mehr darüber, was sie ihm über den Abtreibungstermin von Natascha Bergmann berichtete.
    Leider wollte er ihr nicht mitteilen, was bei seinen Nachforschungen über die Telefonverbindungen von Natascha und Lukas herausgekommen war. Wobei Dorli die Möglichkeit einräumen musste, dass er noch gar nichts wusste.
    Doch er bat sie und Lupo, am nächsten Tag um zehn Uhr ins Stadtpolizeikommando Wiener Neustadt, am Burgplatz 2, zu kommen. Was insofern nicht angenehm war, weil Dorli da Lupo gegenüber zugeben musste, dass sie sich mit Bergler in Verbindung

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