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Sautanz (German Edition)

Sautanz (German Edition)

Titel: Sautanz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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aussagen müssen.« Bergler erhob sich ebenfalls.
    Lupo nickte. »Ist klar.«
    Dorli guckte verschreckt.
    »Ist nicht so wild. Ihr müsst nur die Wahrheit sagen.«
    Zum Beispiel, dass sie gar keinen Auftrag mehr gehabt hatten? Oh mein Gott! Dorli schluckte schwer. Dann nickte sie.
    Als Dorli Lupo beim Bahnhof absetzte, fragte sie ihn das, was ihr die ganze Zeit auf der Seele gebrannt hatte.
    »Denkst du, wir hätten Anjas Selbstmord verhindern können, wenn wir aufgehört hätten zu ermitteln, als Beat uns den Auftrag entzogen hat?«
    »Ehrlich, Dorli, ich weiß es nicht. Aber im Moment wünschte ich, wir hätten’s getan. Ich fühl mich beschissen.«
    »Geht mir genauso.«
    »Versuch zu schlafen. Wenn es nicht klappt, nimm heute eine Schlaftablette. So was kann einen wochenlang bis in die Träume verfolgen.«
    Dorli nickte. Dann raffte sie sich noch einmal auf.
    »Ich habe noch ein paar Urlaubstage übrig. Morgen will ich einen Ruhetag, ich muss mich erfangen , abschalten. Aber das Wochenende und den Montag habe ich noch frei. Soll ich dich anrufen?«
    Zum ersten Mal seit Stunden huschte der Anflug eines Lächelns über Lupos Gesicht.
    »Ich bitte darum. Vielleicht könnten wir zur Abwechslung mal was Erbauendes unternehmen.«

46
    Samstagmittag saßen Dorli und Lupo in einem Sprudelbecken der Linsberg-Asia-Therme und ließen den Fall Smekal noch einmal Revue passieren. Ob sie Anjas Selbstmord hätten verhindern können? Vielleicht ja, vielleicht nein. Aber sie waren sich darin einig, dass sie den oder die Mörder von Erich Smekal nicht davonkommen lassen wollten. Seien nun Natascha Bergmann und ihr Clan oder nur sie mit oder ohne Lukas’ Beteiligung die wahren Mörder gewesen.
    »Und jetzt vergessen wir den Fall.« Lupo lächelte Dorli an. »Sonst vertust du den kümmerlichen Rest deines Urlaubs auch noch mit den Smekals und Bergmanns.«
    »Du hast recht.« Dorli streckte sich genüsslich im warmen Wasser. Der Ruhetag hatte ihr gutgetan. Sie war stundenlang mit Idefix durch den Wald gelaufen. Hatte Körper und Seele ausgelüftet. Jetzt spürte sie wieder Energie und Lebenslust zurückkehren.
    »Wer zuerst am anderen Beckenrand ist?«, rief Lupo.
    »Was ist dann?«
    »Der bekommt vom Verlierer einen Drink spendiert.«
    »Okay!«
    »Auf die Plätze, fertig, lo… Du schummelst, Dorli. Na wart nur! Gleich hab ich dich.«
    Dorli kicherte. »Nie im Leben! Bei deinem ausgeprägten Gössermuskel kannst di anstrengen, dass i di auf zwei Längen nicht um eine abhänge.«
    Fünf Tempi weiter sah Lupo aus dem Augenwinkel, dass ein kleiner Bub Anlauf nahm und Richtung Becken rannte. Er sprang mit einem weiten Satz ins Wasser. Seine Ferse krachte Dorli an die Schläfe, worauf sie lautlos versank. Der Junge schrie und strampelte. Schluckte Wasser, hustete. Lupo fischte ihn aus dem Becken und setzte ihn an den Rand. Der Bademeister kam angerannt, nahm direkten Kurs auf den Kleinen und brüllte irgendwas. Doch Lupo hatte keine Zeit für ihn. Dorli war immer noch nicht aufgetaucht. Wo war sie?
    Lupo schwamm eine Runde unter Wasser, dann entdeckte er Dorli auf dem Grund des Beckens. War sie bewusstlos? Lupo tauchte und zog Dorli nach oben. Dort nahm er sie von hinten um die Taille und hieb ihr mit beiden Händen in den Magen. Gurgelnd gab sie eine Wasserfontäne von sich.
    »Bist deppat?«, fuhr sie ihn an, kaum dass sie wieder Luft bekam. »Was machst denn?«
    Sie weilte also wieder unter den Lebenden.
    »Nix Besonderes. Nur dein Leben retten.«
    »Na klar!« Dorli strampelte sich frei.
    »Du wolltest mich beim Wettschwimmen besiegen. Dabei bist abg’soffen.« Lupo grinste diabolisch und verschwieg wohlweislich, dass daran ein kleiner Junge maßgeblich beteiligt gewesen war.
    »Des glaub i net.«
    »Dann frag die Leut da.«
    Lupo deutete nach oben. Am Beckenrand hatte sich mindestens dreißig andere Badegäste versammelt und schrien durcheinander.
    »Wie geht’s Ihnen?«
    »Eh wieder alles in Ordnung?«
    »Brauchen S’ Hilfe?«
    War sie wirklich abgesoffen? Dorli fühlte sich mau, und ihr Schädel schmerzte schon wieder.
    In dem Moment kam der Bademeister zu der Stelle, wo Lupo mit Dorli aufgetaucht war, mit einem etwa zehnjährigen Buben und einer jammernden Frau im Schlepptau, vermutlich der Mutter.
    »Und jetzt entschuldigst dich bei der Dame«, raunzte der Bademeister den Knaben an.
    »Sonst setzt’s was!«, legte die Mutter nach.
    Der nuschelte mit gesenktem Kopf ein paar unverständliche Worte in Richtung Dorli.
    Der

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