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Sautanz (German Edition)

Sautanz (German Edition)

Titel: Sautanz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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haben, während Natascha Ihnen in der Hütte ihre rührselige Geschichte aufgetischt hat.«
    »Oh Mann«, ächzte Lupo vor der Scheibe und blickte zu Dorli. »Diese Natascha hat mich mit jedem Wort angelogen, das sie gesagt hat.«
    »Schaut so aus. Und du bist darauf reingefallen.«
    »Ja, sie war sehr glaubwürdig. Die kann Schauspielerin werden. Ein herausragendes Talent. Ihre Vorstellung war reif für den Oscar.«
    »Aber ich habe recht behalten. Erinnerst du dich daran, dass ich gesagt hab, dass der Lukas irgendwie der Gefickte in der Geschichte ist?«
    »No na. Dass du solch wenig damenhafte Ausdrücke überhaupt in den Mund nimmst! Aber es ist richtig. Weder Bergmann noch seinem Früchtchen von Tochter wird man beweisen können, dass Bergmann im Hintergrund die Fäden gezogen hat oder sogar seine Männer Erich Smekal beseitigt haben. Telefonieren ist ja noch nicht strafbar. Und mehr kann man denen sicher nicht nachweisen. Lukas ist auf die Schmierenkomödie der Kleinen reingefallen und bleibt übrig.«
    »Wenn er nicht so ein Scheißkerl wär, könnt man fast Mitleid mit ihm haben.«
    »Na ja, Dorli, auch wenn er nach Strich und Faden manipuliert wurde, hat er doch lautstark verkündet, dass sein Vater nur bekommen hat, was er verdient. Mein Mitgefühl hält sich in Grenzen.«
    Lupo blickte nochmals durch die Scheibe in den Vernehmungsraum. Dort wurde Lukas eben abgeführt.
    Kurz darauf trat Leo Bergler zu ihnen.
    »Gratulation. Ihr beide habt den Mordfall so gut wie aufgeklärt. Hätte der Segelfreund nicht an der Unfallversion gezweifelt und wärt Ihr nicht so hartnäckig am Ball geblieben, wär der Burschi mit dem Mord an seinem Vater durchgekommen.«
    »Wenn es so war, wie Sie es jetzt dargestellt haben. Was, wenn er es wirklich nicht war?«, fragte Dorli.
    »Schwer zu sagen. Aber wenn von den Bergmanns keiner ein Geständnis ablegt, was wahrscheinlich nicht geschehen wird, dann muss Lukas ziemlich sicher mit einer Verurteilung wegen Mordes an seinem Vater rechnen.«
    Leo Bergler reichte erst Dorli und danach Lupo die Hand.
    »Wieso wollten Sie uns eigentlich dabeihaben?«, fragte Lupo.
    »Falls der Junge sich bockig gestellt hätte, hätte ich vielleicht noch die eine oder andere Aussage von euch beiden brauchen können. Aber das war ohnehin nicht mehr nötig.«
    »Dann können wir jetzt gehen?« Dorli blickt von Leo Bergler zu Lupo und wieder zurück.
    »Jemand muss die Witwe benachrichtigen. Wollen Sie das übernehmen?«, antwortete Bergler.
    »Wie wäre es mit gemeinsam?«, fragte Dorli.
    »Meinetwegen«, entgegnete Bergler.
    Dorli schauderte. Es würde nicht leicht werden, der gebrochenen Frau mitzuteilen, dass ihr Sohn des Mordes an seinem Vater angeklagt werden würde. Gerne hätte sie sich jetzt ausgeblendet. Doch das ging nicht. Sie war auf eigenen Wunsch von Anfang an bei diesem Fall dabei gewesen. Sie musste ihn gemeinsam mit Lupo zu Ende bringen.

44
    Auf dem Weg zu Anja Smekal läutete Dorlis Handy. Lupo ging dran, weil Dorli das Auto lenkte und keine Freisprecheinrichtung besaß. Er meldete sich mit »Schatz?«, sah ratlos drein, murmelte etwas, das sich wie ein Schimpfwort anhörte, und legte auf.
    »Wer war’s denn?«, fragte Dorli.
    »Wieder so ein Scherzkeks, der sagte, er sei nicht mein Schatz.«
    »Na wundert’s dich?«
    Lupo grummelte Unverständliches, als das Telefon erneut klingelte.
    »Noch dazu, wenn du mein Handy abhebst!«, schickte Dorli noch hintennach.
    Diesmal schien es zu klappen. Das Gespräch dauerte etwas länger.
    »Und?«
    »Bergler. Er muss zurück. Sie haben ein Problem in der Dienststelle. Wir sollen ihn nachher informieren, wie es gelaufen ist.«
    Na prima! Der Einzige, der mit so einer Situation vielleicht professionell umgehen konnte, machte sich aus dem Staub. Dorli, ohnehin schon frustriert, schlug mit der Hand aufs Lenkrad. Ihre Hände waren feucht vor Nervosität.
    »Scheißkerl! Auf den Job hätt ich liebend gern verzichtet.«
    »Du kannst ja im Auto bleiben, während ich es der Witwe schonend beibringe.«
    »Ich kneife sicher nicht!«
    Die letzten Kilometer legten sie schweigend zurück. Doch als sie ausstiegen, blieb Dorli stehen.
    »Was ist? Hast du es dir anders überlegt?«
    »Nein. Aber ruf Beat Eberli an. Anja wird jemanden brauchen, der ihr zur Seite steht.«
    »Gute Idee.«
    Lupo tätigte den Anruf, und dann gingen sie zum Haus.
    Dorli sah ihn von der Seite an. »Hältst du es für möglich, dass uns Beat auf eine falsche Fährte locken wollte? Und

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