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Sautanz (German Edition)

Sautanz (German Edition)

Titel: Sautanz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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und meine Nachricht entdeckt! Sie hatte sich wieder mal schön in die Scheiße geritten!
    Dorli tastete nach ihrem Telefon. Weg, na klar. Ebenso die Handtasche. Alles andere hatte sie noch, außer den Autoschlüsseln. Vermutlich haben die Arschgesichter auch mein Auto beseitigt.
    Schön langsam wuchs ihr Grant auf sich und die Bergmanns ins Unermessliche. Auf sich selbst, weil sie so blöd war, allein in die Höhle des Löwen zu laufen. Auf die Bergmanns, weil sie mit ihrer vollendet inszenierten Rache an der Familie Smekal nun vermutlich durchkommen würden. Und nochmals auf sich selbst, weil die sie mit Sicherheit umbringen würden. Und was wurde dann aus Idefix?
    Sie musste hier raus. Idefix war kein Hund fürs Tierheim. Er liebte die Freiheit, den Wald und sie. Und sie hatte ihn auch ins Herz geschlossen. Und, Hand aufs Herz, Lupo würde sie sicher auch vermissen. Na ja, wahrscheinlich.
    Dorli überlegte krampfhaft, ob es eine Möglichkeit gab, sich aus dem Kofferraum zu befreien. Sie tastete den Inhalt aller Hosen- und Jackentaschen ab. Da war der Wohnungsschlüssel, der hatte einen kleinen Anhänger mit Licht. Das war schon mal gut. Dann eine Packung Taschentücher, einen Euro, den sie immer bei sich trug, für die Einkaufswagerln. Ein kleines Schweizer Messer, das Streichholzbriefchen eines Cafés. Außer dem Lämpchen und dem Schweizer Messer eher unbrauchbare Dinge. Es wunderte sie, dass sie nicht gefesselt war. Warum eigentlich?
    Gleich darauf hörte sie leise Stimmen. Sie strengte sich an, zu hören, was sie sagten. Doch sie verstand nichts. Nur Gemurmel. Sie drückte ihr Ohr an die Rückwand der hinteren Sitze. Die fühlte sich seltsam kühl an. Das war keine gepolsterte Rückbank. Hier trennte eine Metallwand den Bereich des Kofferraumes vom Fahrgastraum. War das bei irgendeinem Auto serienmäßig? Immerhin verstand sie nun, was die beiden Männer im vorderen Teil sprachen.
    »Die Alte is munter.«
    »Dann hau ihr noch eine Dosis rein.«
    Woher wussten die, dass sie munter war? Hatten die Infrarotüberwachung im Kofferraum? Dorli hörte es kurz zischen, dann entfernten sich die Geräusche, und die Welt versank wieder im Nichts.

52
    »Stürmen wir die Bude mit dem mickrigen Haufen?«, fragte Lupo.
    Bergler schüttelte den Kopf. »Ohne ausreichende Verdachtsmomente bekomme ich keinen Durchsuchungsbeschluss. Und ohne den können wir nur freundlich fragen. Und wenn sie uns nicht antworten, mit eingezogenem Schwanz wieder abziehen.«
    »Verdammt! Und was tun wir jetzt?«
    »Freundlich fragen.«
    Blöder Fatzke! Als ob das was bringen würde! Lupo fiel von einer Verzweiflung in die nächste.
    Leo Bergler läutete, sie wurden eingelassen, und die Haushälterin griff zum Telefon, als die Polizeibeamten ihr mitgeteilt hatten, was sie wünschten. Wunderbarerweise erteilte der Chef des Hauses die Erlaubnis, dass sie sich im Haus umsehen durften. Abschließend sollten sie ihn in der Bibliothek aufsuchen.
    Dann war der Arsch die ganze Zeit da gewesen. Und vor ihm hatte er sich verleugnen lassen! Lupo kochte.
    Bergler teilte seine Leute ein, wer wo suchen sollte. Er selbst wollte sich den parkartigen Garten vornehmen, Lupo die Nebengebäude.
    »Wir werden nichts finden, das ist Ihnen doch klar?«, fragte Bergler Lupo.
    »Und warum suchen wir dann trotzdem?«
    »Wegen der unwahrscheinlich kleinen Restchance, dass wir auf einen Hinweis stoßen.«
    »Dorli war mit dem Auto hier. Das kann sich doch nicht in Luft auflösen.«
    »Nein. Aber jemand kann es weggebracht haben.«
    »Wie denn? Ich bin die ganze Zeit mit meiner Karre in der Einfahrt gestanden und hab sie versperrt.«
    »Haben Sie kontrolliert, ob es eine weitere Einfahrt gibt?«
    »Und wie hätt ich das Ihrer Meinung nach tun sollen? Mit meinem unsichtbaren Zwilling?«
    »Cool down! Das war doch nur eine ganz einfache Frage.« Bergler schüttelte den Kopf.
    Lupos Grant auf den Kripofatzke stieg ins Unermessliche.
    Sie schwärmten aus, durchstöberten jede winzige Kammer und fanden – nichts. Zuletzt trafen Lupo und Leo Bergler bei der Scheune wieder zusammen. Darin stand ein Traktor. Mehr sah man von außen nicht, denn das Innere lag im Dunkeln. Es war sehr still. Man hörte nur das Summen von Insekten und irgendwo in der Nähe das Gackern von Hühnern.
    Das Gebäude daneben, mit den großen abgeschlossenen Toren, war vielleicht eine Garage. Lupo ging zu einem der Seiteneingänge und rüttelte am Türgriff. Und zu seinem größten Erstaunen war diese Tür

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