Savannen - Tierparadiese unserer Erde
flugfähig …
Im Gegensatz zu den meisten Kranichen bleiben Jungfernkraniche das ganze Jahr über flugfähig, da sie bei der Mauser nicht alle Schwungfedern auf einmal verlieren. Dieser gestaffelte Austausch der Schwungfedern ist als Anpassung an den Lebensraum Steppe zu bewerten, damit die Kraniche jederzeit vor Feinden fliehen können. Daher ist der Jungfernkranich nicht so sehr an das Wasser gebunden und kann auch mehr als einen Kilometer weit von der nächsten Wasserstelle seinen Nistplatz bauen. Der kleinste Kranich bevorzugt einen offenen Lebensraum, der ihm gute Weitsicht bietet. Man kann ihn in Sumpf- und Moorgebieten, in der Grassteppe bis hin zu Halbwüsten und Fels- und Schuttflächen, zum Teil sogar im Hochgebirge, antreffen. Seine Ernährung ist wenig spezialisiert. Der pflanzliche Teil seiner Nahrung besteht aus Pflanzensamen, Kräutern, Blättern, frischen Schösslingen und Beeren. Tierische Nahrung nimmt der Jungfernkranich vor allem während der Fortpflanzungsperiode zu sich. Sie besteht überwiegend aus Insekten, Würmern und Schnecken, aber auch aus Amphibien, Reptilien, Kleinsäugern, kleinen Vögeln und zufällig gefundenen Gelegen von anderen Bodenbrütern.
Jungfernkranich
Anthropoides virgo
Klasse Vögel
Ordnung Kranichvögel
Familie Kraniche
Verbreitung Atlasgebirge, Türkei, Zentralasien bis China
Maße Länge: 90 cm;
Spannweite: 150–170 cm
Gewicht 2–3 kg
Nahrung Samen, Insekten, Würmer, Eidechsen
Zahl der Eier 2
Brutdauer 27–31 Tage
Höchstalter über 50 Jahre (in menschlicher Obhut)
… aber auch gut zu Fuß
Als Bodenvögel legen die Jungfernkraniche kurze Distanzen immer zu Fuß zurück. Auch eine Flucht wird zuerst rennend begonnen, wobei die Vögel die Geschwindigkeit eines Menschen erreichen können. Bei anhaltender Verfolgung beschleunigen die Kraniche mit Flügelschlägen und weiten Sprüngen, bis sie schließlich ganz in die Luft aufsteigen. Allerdings ist Fliegen, vor allem das Aufsteigen, sehr energieaufwendig für die schweren Vögel. Jungfernkraniche können aber auch schwimmen. Diese Fähigkeit wird von den Altvögeln nur gelegentlich genutzt und niedere Gewässer werden watend durchquert, aber die noch flugunfähigen Jungvögel fliehen vor Fressfeinden auf das Wasser.
Tanz der Kraniche
Das ganze Jahr über treffen sich Kraniche an einem nicht zu hoch bewachsenen, trockenen Platz zum Tanz. Jungfernkraniche beider Geschlechter, geschlechtsreife Alttiere und auch fast ausgewachsene Jungtiere bilden zunächst einen Kreis. Kleine gemischte Gruppen tanzen dann abwechselnd innerhalb dieses Kreises. Dabei breiten sie die Flügel aus, springen und laufen im Kreis, verbeugen sich anmutig oder verharren kurz in niedergekauerter Stellung.
Standorttreue Zugvögel
Jungfernkraniche sind Zugvögel. Ab Ende Juli ziehen sie nach Nordost- und Ostafrika, in den Irak und nach Indien in ihre Winterquartiere und kommen im März an ihre Brutplätze in der eurasischen Steppe zurück. Die Vögel fliegen auf der Wanderschaft in Verbänden, die aus einigen hundert Tieren bestehen können. Mithilfe von Aufwinden gelangen sie in ihre Flughöhe und fliegen in V-Form oder Hufeisenform, um durch Ausnutzung der Luftverwirbelungen der Mitreisenden Energie zu sparen. Während des Fluges sind Kopf und Beine weit ausgestreckt. Kraniche sind standorttreu, das bedeutet, dass ein Jungfernkranichpaar im Frühjahr an denselben Nistplatz zurückkehrt. Doch zuerst versammeln sie sich an offenen, nur mit niedrigem Pflanzenwuchs bewachsenen Stellen zum bekannten Kranichtanz.
Gemeinschaftliche Aufzucht der Jungen
Jungfernkraniche verbringen das ganze Jahr über in geselligen Gruppen. Nur zur Brutzeit sondern sich die in Einehe lebenden Paare ab, bauen meist auf dem Nistplatz des Vorjahres, der sich an einem übersichtlichen, möglichst unzugänglichen und leicht erhöhten Ort befindet, ein Nest und besetzen ein Revier. Da Kraniche regelmäßig trinken müssen, ist der Nistplatz in der Nähe einer Wasserstelle, teilweise sogar im Flachwasser. Durch Nistmaterial wird vor allem an feuchten Standorten ein umfangreicher Nestunterbau aus Gras oder Ähnlichem geschaffen, um die Brut vor Nässe zu schützen. Das Weibchen legt zwei Eier, die die Partner abwechselnd 27 bis 31 Tage bebrüten. Bei Bedrohung flieht der Kranich vom Nest und kehrt erst zurück, wenn die Gefahr vorüber ist. Wird das Nest entdeckt, übernehmen beide Partner die Verteidigung. Durch die landwirtschaftliche Nutzung der Steppe
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