Savannen - Tierparadiese unserer Erde
müssen die Jungfernkraniche auch auf Weiden und
Äckern brüten. Dort wird der Brutvorgang oft durch Weidevieh und Landmaschinen unterbrochen oder sogar das Gelege zerstört.
Die frisch geschlüpften Jungtiere verbleiben den ersten Tag im Nest. Danach begleiten sie die Eltern. Die Jungen sind aber schon wenige Stunden nach dem Schlüpfen bereit zu fliehen. Bis zum Alter von acht Wochen werden sie vor allem mit Insekten gefüttert. Nach sechs Wochen bildet sich ein mattgraues Federkleid, das die schwarze Kopf- und Halszeichnung der Elterntiere nur schwach andeutet. Nach spätestens neun Wochen werden die Jungkraniche flugfähig und selbstständig, bleiben aber noch bis zum nächsten Frühjahr bei den Eltern.
Der Steppenadler: Lufthoheit im Grasland
Steppenadler (
Aquila nipalensis
) sind in der eurasischen Steppe die uneingeschränkten Herrscher der Lüfte. Mit ihren scharfen Augen halten sie unermüdlich Ausschau nach Beute und kennen als ausgewachsene Vögel selbst keine natürlichen Feinde. Als letztes Glied der Nahrungskette sind sie ein wichtiger Indikator dafür, wie intakt ihr Lebensraum noch ist.
© shutterstock.com/Rob van Esch
Der Steppenadler ist ein Zugvogel.
Scharfäugiger Jäger
Die Jagd- und Brutgebiete des Steppenadlers liegen in den Steppen Eurasiens und erstrecken sich von Osteuropa bis nach Zentralchina. Ein weiteres Brutgebiet befindet sich südlich des Himalaya in Indien. Die Mitglieder der indischen Populationen sind Standvögel, d. h., sie bleiben auch im Winter in ihrem Brutgebiet. Während die nördlich des Himalaya lebenden Artgenossen ebenfalls in Indien überwintern, ziehen die russischen Adler die Savannen südlich der Sahara oder das südliche Afrika vor. Der Steppenadler hält entweder aus der Luft oder von einem Ansitz aus nach Beute Ausschau. Ist er auf Insekten aus, jagt der »König der Lüfte« auch zu Fuß. Bevorzugte Beutetiere sind Kleinsäuger, in der eurasischen Steppe also vor allem Ziesel. Ist Nahrung knapp, werden auch Reptilien und Aas nicht verschmäht. Im Winterquartier fressen Steppenadler hauptsächlich Insekten, vor allem Heuschrecken. Bei allen Jagdtechniken profitieren die Vögel von ihrem hervorragenden Sehvermögen, das bis zu achtmal stärker ist als das des Menschen. So können sie ein größeres Insekt noch in 100 m Entfernung ausmachen, ein Kaninchen sogar auf eine Distanz von 1000 m. Die Schärfe des Blickes geht jedoch auf Kosten der Übersicht. Greifvögel haben ein eingeschränktes Gesichtsfeld von maximal 50 °. Um die Umgebung erfassen zu können, ist der Kopf daher fast ständig in Bewegung. Die Beute wird mit den kräftigen Fängen fest gepackt und mit den scharfen Krallen getötet, bevor sie mit dem Hakenschnabel zerkleinert und verschlungen wird. Insekten werden oft auch direkt aus der Luft gefangen, was besonders bei großen Heuschrecken- und Termitenschwärmen ein Leichtes ist. Da die Beutetiere relativ klein sind, müssen die großen Adler viel Zeit für die Jagd aufwenden. Allerdings sind die Beutetiere meist zahlreich vorhanden.
Steppenadler
Aquila nipalensis
Klasse Vögel
Ordnung Greifvögel
Familie Habichtartige
Verbreitung Osteuropa bis nach Zentralchina, südlich des Himalaya in Indien
Maße Länge: 80 cm; Spannweite: 200 cm
Gewicht bis zu 5 kg
Nahrung Kleinsäuger, Reptilien, Insekten
Zahl der Eier 1–3 Brutdauer 7 Wochen
Höchstalter bis zu 40 Jahre (in menschlicher Obhut)
Gern gesehener Gast bei Greifvogel-Shows
Steppenadler findet man oft bei Greifvogel-Flugvorführungen. Sie lassen sich gut abrichten und zeigen im Vergleich zu anderen Großadlern wenig aggressives Verhalten. Bei den Flugvorführungen steigen die Vögel hoch in die Luft, so dass sie kaum noch mit bloßem Auge zu erkennen sind. Auf ein fast unmerkliches Zeichen hin stoßen sie im spektakulären Sturzflug vom Himmel herab. In der Mongolei ist es seit langem üblich, Steppenadler zur Jagd abzurichten.
Zugvogel aus Nahrungsmangel
Steppenadler sind trotz einem Körpergewicht von bis zu 5 kg und einer Körpergröße von bis zu 80 cm perfekte Flieger. Dank einer Flügelspannweite von bis zu 2 m sind sie gute Gleiter, die ohne einen Flügelschlag, von Aufwinden getragen, weite Strecken zurücklegen können. Den Segelflug nutzen die Greifvögel auch, um die zum Teil riesigen Strecken ins Winterquartier kraftsparend zu überwinden. Die nach Afrika ziehenden Vögel steigen dabei bis in Höhen von 2000 bis 4000 m auf. Die Vögel fliehen im Übrigen aus
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