Savannen - Tierparadiese unserer Erde
Anbauflächen. Der heutige Bestand an Mähnenwölfen in freier Natur wird auf maximal 5000 Tiere geschätzt.
Nutrias: begehrt wegen ihres Fells
In ihrer Heimat Südamerika waren die Nutrias (
Myocastor coypus
) gegen ende des 19. Jahrhunderts schon fast ausgerottet. Wie bei anderen Pelztieren war ihr begehrtes Fell der Grund für die starke Bejagung. inzwischen gibt es auf allen Kontinenten außer Australien freilebende Nutriapopulationen, gegründet von Tieren, die aus Pelzfarmen entwichen sind.
© Imago
Nutrias sind gute Schwimmer.
Amphibisch lebende »Biberratte«
Nutrias gehören mit einer Körperlänge von ca. 65 cm zu den größeren südamerikanischen Nagetieren in der zoologischen Unterordnung der Meerschweinchenverwandten (
Caviomorpha
). »Nutria« ist ein spanisches Wort und bedeutet eigentlich »Fischotter«. Die Nutria ist die einzige Art aus der Familie der Biberratten (
Myocastoridae
), sind aber weder mit dem Biber noch mit der Ratte näher verwandt. Daher sind die für die Nutria auch verwendeten Bezeichnungen Biberratte und Sumpfbiber eigentlich nicht korrekt. Eine nähere Verwandtschaft besteht hingegen mit den Wasserschweinen, den Viscachas und den Meerschweinchen. Die irreführende Namensgebung beruht auf der Ähnlichkeit mit den Bibern in der amphibischen Lebensweise.
Nutrias besitzen ein dichtes und weiches Unterfell, das von langen, groben Grannenhaaren bedeckt wird. Der Schwanz ist beschuppt, nur wenig behaart und im Vergleich zum Schwanz des Bibers nicht abgeflacht, sondern rund. Die Hinterfüße haben fünf Zehen, von denen vier mit Schwimmhäuten verbunden sind, die fünfte, freie Zehe dient zur Fellreinigung. Mit den Vorderpfoten ölt sich die Nutria die Grannenhaare ein, um das Fell wasserdicht zu halten. Entsprechende Fettdrüsen sitzen in den Mundwinkeln und am After.
Nutria
Myocastor coypus
Klasse Säugetiere
Ordnung Nagetiere
Familie Biberratten
Verbreitung ursprünglich Südamerika; in Nordamerika und Europa als Farmtier eingeführt und verwildert
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 45–65 cm
Gewicht 8–10 kg
Nahrung pflanzlich
Geschlechtsreife mit 3–7 Monaten
Tragzeit 128–135 Tage
Zahl der Jungen 2–13
Höchstalter bis 12 Jahre (in menschlicher Obhut)
Am Tage geschützt im Bau
Bevorzugte Lebensräume der Nutrias sind Seen, Flussläufe, Sümpfe und Meeresküsten. In der Uferböschung legen sie Baue an, die meist nur aus einem 3 – 7 m tiefen Gang bestehen, der in einem einfachen Kessel endet. Der Eingang liegt immer über der Wasseroberfläche. Den Tag verbringen Nutrias in ihrem Bau, denn sie sind nachtaktiv und verlassen ihre Behausung erst zur Dämmerung. Ist das Ufer nicht zum Höhlenbau geeignet, ruhen die Nutrias in Schilfnestern am Ufer oder im Flachwasser. Den größten Teil ihres aktiven Lebens verbringen die Nutrias im Wasser. Sie sind sehr gute Schwimmer und tauchen bis zu fünf Minuten.
An Land sind die scheuen Tiere etwas unbeholfen und entfernen sich deshalb selten weit vom Ufer. Bei der geringsten Störung fliehen die Nutrias sofort wieder ins Wasser oder in ihren Bau. Ihre natürlichen Fressfeinde sind vor allem Alligatoren, aber auch Schlangen, Mähnenwölfe, Jaguare und Pumas; Jungtiere werden auch von Greifvögeln angegriffen. Wird Nutrias der Fluchtweg abgeschnitten, können sie zum Angriff übergehen, wobei sie sich mit ihren Schneidezähnen im Gegner verbeißen.
Meist leben Nutrias paarweise in einem Bau, bilden aber auch Kolonien, wobei einzelne Baue miteinander verbunden sein können.
Verschwenderischer Nahrungserwerb
Bei den dämmerungs- und nachtaktiven Nutrias ist der Sehsinn nicht gut entwickelt, stattdessen besitzen sie einen hervorragenden Geruchssinn und ein gutes Gehör. Wichtig für die Nahrungssuche im trüben Wasser ist besonders der ausgezeichnete Tastsinn der langen Schnurrhaare. Die Nahrung der Nutria besteht großenteils aus Wasserpflanzen, Schilf und Sauergräsern. Mehr oder weniger als Beikost fressen sie Schnecken und Muscheln, die auf den Pflanzen sitzen. Die Mundhöhle hinter den Schneidezähnen lässt sich verschließen. So können Nutrias unter Wasser Pflanzen abnagen und hinter den Zähnen transportieren, ohne Wasser zu schlucken. Wegen des kurzen Tauchvermögens werden die Pflanzen in großen Stücken herausgerissen und zum Fressen an die Oberfläche gebracht.
Gelegentlich suchen sie auch an Land nach Nahrung, entfernen sich aber selten mehr als 100 m vom Wasser. Dabei richten Nutrias in Reis-, Kartoffel- und
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