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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Maisfeldern beträchtliche Schäden an, weil sie auch hier immer die ganzen Pflanzen ausreißen und nur einen kleinen Teil davon fressen.
    Entwischt!
    Nutrias wurden in Südamerika schon früh wegen ihres Felles gejagt, was die Art fast aussterben ließ. Im 19. Jahrhundert wurden auf dem Halbkontinent die ersten Farmen zur Nutriazucht gegründet, die sich im 20. Jahrhundert erfolgreich auch in anderen Kontinenten etablierten. Aus diesen Farmen entwichen immer wieder einzelne Tiere oder wurden freigelassen, weil Anti-Pelz-Kampagnen und sinkende Nachfrage die Zucht unrentabel werden ließen. Daher sind Nutrias heute fast weltweit verbreitet. Stabile Populationen gibt es z. B. in
    •   Japan
    •   Ostafrika
    •   im Süden der ehemaligen Sowjetunion
    •   Europa (auch in Deutschland)
    •   Nordamerika
    Beste Lebensbedingungen scheinen die Nutrias im US-amerikanischen Staat Louisiana vorzufinden, denn dort entwickelten sie sich zur regelrechten Plage. In nur 13 Jahren vermehrten sich dort einige ausgebrochene Tiere auf über 2 Millionen Exemplare.
    Karnickel Südamerikas
    Die an die sprichwörtlichen Karnickel erinnernde Fruchtbarkeit der Nutrias ist eine zweckdienliche Methode, ihre Art zu erhalten, denn Nutriaweibchen können sich bis zu dreimal im Jahr paaren.
    Die Tragzeit ist mit etwa 130 Tagen für Nagetiere relativ lang, dafür kommen dann aber behaarte und schon nach wenigen Stunden schwimmfähige Jungtiere mit offenen Augen zur Welt. Die 2 bis 13 Jungen haben ein Geburtsgewicht von rund 200 g und werden, obwohl sie schon nach fünf Tagen ohne Mutter überlebensfähig sind, bis zu 60 Tagen mit Muttermilch versorgt. Bereits ein bis zwei Tage nach der Geburt werden die Muttertiere erneut gedeckt. Wann die Jungtiere geschlechtsreif werden, ist vom Zeitpunkt der Geburt innerhalb des Jahres abhängig und kann drei bis sieben Monate dauern. Bei den Jungen des ersten Wurfs im Jahr setzt die Geschlechtsreife schneller ein, so dass die Weibchen dieses Wurfes noch im Jahr ihrer eigenen Geburt Nachwuchs bekommen können.
    Töpfervögel: enorm fleißige Nestbauer
    Seine Leidenschaft, bei jeder sich bietenden Gelegenheit aus Schlamm und Dung ein Nest zu bauen, hat dem Töpfervogel (
Furnarius rufus
) in seiner Heimat Südamerika etliche Namen eingebracht, beispielsweise Erdhannes, Erdkneter oder Ofenbauer.
    © istockphoto.com/Luis Cesar Tejo
    Der Töpfervogel hält sich meist am Boden auf.
    Zu Fuß auf Insektenjagd
    Das Gefieder des Töpfervogels ist ganz in braunen und blassen Erdtönen gehalten. Auffällig an dem bis 20cm großen Vogel ist der deutlich sichtbare weiße Kehlfleck. Zur Futtersuche hält er sich meist am Boden auf, wo er mit seinem spitzen, pinzettenartigen Schnabel Insekten und Spinnen im dichten Gras auflauert. Doch auch Unterholz, Gebüsche und Baumkronen gehören zu seinen Futterplätzen. Dabei hüpft oder schreitet der Töpfervogel durch das dichteste Blätterwerk, um einerseits reiche Beute zu machen und andererseits vor potenziellen Fressfeinden besser verborgen zu sein.
    Die Nacht verbringen Töpfervögel geschützt im dichten Gestrüpp der Bäume oder im Gras. Sobald es hell wird, begeben sie sich wieder auf Futtersuche. Für Beutelratten, die ihnen am Boden oder in Bäumen nachstellen, oder für Falken sind Töpfervögel eine willkommene Beute.
    Nestbau bei jeder Gelegenheit
    Schon lange vor der Brutzeit regen feuchter Lehm, feuchte Erde und Dung den Bautrieb des Töpfervogels an. Der Baustoff wird in kleinen Portionen auf einen waagrecht verlaufenden Ast oder auf Zaunpfosten und Strommasten gesetzt. Oft werden die Nester auch auf alten Nestern gebaut, so dass mehrstöckige Gebilde entstehen. Als Erstes erstellt der Töpfervogel den Nestsockel, auf dem das Nest später sicher ruht. Danach baut er aus den Lehmkügelchen, unter zusätzlicher Verwendung von Pflanzenfasern zur Stabilisierung, eine runde Nestkugel, die einen Durchmesser von bis zu 30cm aufweist. Teils wird das Nest von beiden Partnern gemeinsam gebaut, teils baut jeder für sich ein Nest, das sich in einer Höhe von 2 – 30 m befindet.
    Das nach unten offene Nest ist in zwei Räume aufgeteilt. Die sog. Vorkammer ist ein schmaler, ca. 5 cm breiter Gang, der in die Nestkammer führt. Durch ihn kann der Töpfervogel leicht die Nestkammer erreichen, potenzielle Fressfeinde aber werden durch den schmalen Gang von der Brut ferngehalten. An einem Nest baut der Töpfervögel etwa zwanzig Tage. Trotz dieser aufwendigen Arbeit

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