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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Nomaden
    Elefanten sind reine Pflanzenfresser, aber dabei nicht wählerisch: Neben Gräsern undLaub stehen auch Wurzeln, Früchte, Rinde und Äste auf ihrem Speisezettel. Sie verbringen täglich 18–20 Stunden mit Äsen. Da Elefanten nicht nur sehr schwer, sondern auch schlechte Futterverwerter sind, benötigen sie pro Tag ca. 75–150 kg Futter und ca. 80–160 l Flüssigkeit. Schätzte man um 1935 die afrikanischen Elefantenbestände auf rd. 4 Mio. Tiere, geht man heute von nur noch rd. 500 000 Wildelefanten aus – immerhin weitestgehend stabilisierte Populationen. Allein die Jagd nach Elfenbein forderte jedes Jahr 100 000 tote Elefanten.
    Im Zentrum der Herde: die Leitkuh
    Die soziale Kerngruppe von Elefantenherden ist der Familienverband aus miteinander verwandten Weibchen und ihrem Nachwuchs. Er wird von dem ältesten und erfahrendsten Weibchen (Leitkuh) geführt. Innerhalb einer Familiengruppe, die aus rund einem Dutzend Tieren besteht, pflegen die Tiere ein hohes Maß an sozialem und körperlichem Kontakt. In der Regenzeit schließen sie sich teilweise zu lockeren größeren Verbänden (200 Tiere und mehr) zusammen.
    Elefanten werden mit acht bis zehn Jahren geschlechtsreif. Sie pflanzen sich das ganze Jahr hindurch fort. Alle drei bis vier Jahre bringt eine Elefantenkuh nach einer Tragzeit von fast zwei Jahren ein Junges zur Welt.
    Bullen in Musth
    Mit Eintritt der Pubertät verlassen junge Bullen die Herde (während junge Weibchen bleiben) und schließen sich mit anderen Jungbullen zu Junggesellenverbänden zusammen; auch erwachsene Bullen können in kleineren Gruppen zusammenleben und zeitweilig enge soziale Kontakte untereinander pflegen. Ständig auf der Suche nach brünstigen Kühen ziehen die Bullen umher. Kommen Bullen in höherem Alter in die Musth (einen besonderen Zustand sexueller Erregung, der durch die Abgabe eines dunklen, stark riechenden Drüsensekrets an den Schläfen angezeigt wird), verhalten sie sich besonders aggressiv. Sie fressen kaum und kämpfen häufiger mit anderen Bullen um das Paarungsrecht, wobei es immer wieder zu Todesfällen kommt.
    Kommunikation per Infraschall
    Jedermann kennt das charakteristische »Trompeten« der Elefanten, und seit langem ist bekannt, dass Elefanten zwar schlechte Augen, aber ein ausgezeichnetes Gehör besitzen. Sie unterhalten sich über ein breites Frequenzspektrum, das von höchsten Flötentönen bis zum tiefsten Kontrabass reicht. Besonders wichtig ist für sie vermutlich der Hörbereich unterhalb der menschlichen Hörgrenze (Frequenzen unter 10 Hz). Mithilfe dieser Infraschalltöne, die erhebliche Lautstärken erreichen, können Afrikanische Elefanten über Distanzen von vielen Kilometern hinweg »Ferngespräche« führen. Vermutlich tauschen sie per akustischer Kommunikation mit Artgenossen wichtige Informationen aus. Diskutiert wird, ob auch die Koordination der Wanderungen von Elefantenherden hiermit zusammenhängt.
    Das Spitzmaulnashorn: Riese mit düsterer Zukunft
    Nashörner sind nach ihrem hervorstechenden Merkmal benannt: ihrem nasenschmuck. Die beiden Hörner der Spitzmaulnashörner (
Diceros bicornis
) sind ausgezeichnete Verteidigungswaffen und unverzichtbar für Bullen in Rivalenkämpfen – doch gerade diese Wahrzeichen könnten ihnen zum Verhängnis werden.
    © Mauritius Images/Minden Pictures/Mitsuaki Iwago
    Spitzmaulnashorn mit Kuhreiher
    Spitzmaulnashorn
Diceros bicornis
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Unpaarhufer
    Familie Nashörner
    Verbreitung vorwiegend in Afrikas Busch- und Savannengebieten
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: bis 3,2 m
    Standhöhe: bis 1,8 m
    Gewicht bis 1,5 t
    Nahrung Blätter, Knospen und Zweige von Sträuchern und kriechenden Pflanzen
    Geschlechtsreife Weibchen mit 4, Männchen mit 8 Jahren
    Tragzeit etwa 450 Tage
    Zahl der Jungen 1
    Höchstalter etwa 40 Jahre
    Die asiatische Verwandtschaft
    Die afrikanischen Nashornarten haben heute noch drei lebende asiatische Verwandte, deren Fortbestand stark gefährdet ist:
    Das fast 4m lange, einhornige Indische Panzernashorn (
Rhinoceros unicornis
) mit einem Bestand von ca. 2000 Tieren.
    Das Java-Nashorn (
Rhinoceros sondaicus
), von dem inzwischen nur noch ca. 75 Tiere leben.
    Das zweihornige Sumatra-Nashorn (
Dicerorhinus sumatrensis
) mit einem Gesamtbestand von weniger als 300 Tieren.
    Urzeitliche Kolosse
    Die heutigen Nashörner sind Relikte einer längst vergangenen Glanzzeit. Vor 40 Mio. Jahren waren auch Europa und Nordamerika von Nashörnern besiedelt. Es gab mehr

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