Savannen - Tierparadiese unserer Erde
Serengeti
In der Serengeti, die zu den ältesten Ökosystemen der Erde gehört, sind Menschen seit langem heimisch. Anthropologen gilt sie als »Wiege der Menschheit«, denn in der am östlichen Rand der Savanne gelegenen Olduvai-Schlucht fand man Nachweise menschlicher Besiedlung, die mehr als zwei Millionen Jahre alt sind. Die beherrschende Volksgruppe in der Serengeti sind heute die Massai, ein Hirtenvolk, das seit etwa 200 Jahren das Gebiet besiedelt.
Die immer stärkere Besiedlung wirkte sich nachhaltig auf das Ökosystem aus. Eine Bevölkerung, die ihre Anbau- und Weideflächen ständig ausdehnt, von Haustieren verbreitete Seuchen und Wilderer gefährden die Artenvielfalt. Der einzige auch in der Trockenzeit nicht versiegende Fluss ist der Mara im Norden der Serengeti – eine lebensnotwendige Wasserquelle. Neben Abholzungen im Einzugsgebiet und Wasserentnahmen für Weizenfelder führen auch verlängerte Trockenzeiten bedingt durch den Klimawandel zu immer niedrigeren Wasserständen. Trotz zahlreicher Schutzgebiete wird die natürliche Wildnis immer mehr zurückgedrängt.
Mythos Elefantenfriedhof
Lange Zeit geisterten Elefantenfriedhöfe durch afrikanische Geschichten. Das sollten Sumpfgebiete sein, in die sich die grauen Riesen angeblich seit Jahrtausenden zurückzogen, um in Würde zu sterben. Wer einen solchen Friedhof fände, könnte dank der riesigen Menge an Stoßzähnen reich werden. Diese Elefantenfriedhöfe gehören ins Reich der Legenden. Es gibt jedoch zahlreiche Beobachtungen, dass Elefanten mehrere Stunden oder Tage bei einem verstorbenen Artgenossen Wache halten und den Leichnam mit Zweigen und Ästen bedecken.
Der Afrikanische Elefant: mächtigstes Landtier der Erde
Die gemeinsame Geschichte von Mensch und Elefant ist lang; sie begann schon vor 4000 – 5000 Jahren mit der Zähmung des Asiatischen Elefanten (
Elephas maximus
) in Indien. Aber auch Afrikanische Elefanten wurden bereits früh in die Dienste des Menschen genommen: So hielten schon die Karthager Elefanten, und Hannibal überquerte 220 v. Chr. höc hstwahrscheinlich mit Afrikanischen Elefanten (
Loxodonta africana
) die Alpen, um die Römer in Angst und Schrecken zu versetzen.
© shutterstock.com/Chris Fourie
Elefantenbulle mit mächtigen Stoßzähnen
Die grauen Riesen der Savanne
Heute beschränkt sich die Verbreitung von Afrikanischen Elefanten vorwiegend auf Reservate in Savannen- und Steppengebieten südlich der Sahara. Sie sind die gewichtigsten und nach den Giraffen größten Landtiere der Erde. Beide Geschlechter tragen Stoßzähne, die bis zu 3,5 m lang und pro Zahn über 50 kg schwer werden können. Steppenelefanten haben säulenartige Beine mit außerordentlich stabilen Knochen. Dabei treten die Kolosse, die sich gewöhnlich im Passgang fortbewegen, nur mit den Zehenspitzen auf, wobei ein dickes gallertiges Sohlenpolster als »Stoßdämpfer« fungiert. Trotz ihres massigen Körperbaus sollen sie Spitzengeschwindigkeiten von 40 km/h erreichen können.
Afrikanischer Elefant
Loxodonta africana
Klasse Säugetiere
Ordnung Rüsseltiere
Familie Elefanten
Verbreitung in Savannen, Grasländern, Wäldern und Halbwüsten Afrikas, auch in den Bergen bis maximal 5000 m Höhe
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 6–7,5 m
Standhöhe: bis 4 m
Gewicht bis 7,5 t
Nahrung hauptsächlich Gras, aber auch Blätter, Früchte, Wurzeln, Rinde und Äste
Geschlechtsreife mit 8–10 Jahren
Tragzeit etwa 22 Monate
Zahl der Jungen 1, selten 2
Höchstalter 50–70 Jahre
Allzweckwerkzeug: Rüssel und Stoßzähne
Der charakteristische Rüssel ist aus einer Verschmelzung von Nasen- und Oberlippenmuskulatur entstanden und trägt am Ende zwei fingerartige Fortsätze. Ein Elefantenrüssel wird von fast 50 000 Muskeln bewegt Die Bezeichnung »Dickhäuter« verdanken die Tiere ihrer zwei bis vier Zentimeter dicken, fast nackten Haut. Sie ist jedoch sehr empfindlich, weshalb Elefanten nicht einmal die Dienste von Madenhackerstaren auf ihrem Rücken dulden. Hautpflege wird mit Suhlen, Scheuern, Sand- und Schlammbädern betrieben. und kann Gras abweiden, Laub abpflücken und sogar eine Erdnuss vom Boden aufnehmen. Er dient zudem zum Aufsaugen von Wasser, das anschließend ins Maul gespritzt wird. Beim Durchqueren von Gewässern ist der Rüssel ein Schnorchel, im Alltag wird er zum Grüßen, Streicheln und Drohen und für die Staubbäder gebraucht. Die Stoßzähne dienen als Waffen, zum Schälen von Baumrinde und als Grabwerkzeug.
Gejagte
Weitere Kostenlose Bücher