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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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offenes Waldland in Afrika südlich der Sahara. Wenn man Warzenschweine anschaut, fallen an dem überproportional großen Kopf der Tiere als Erstes drei dicke Warzenpaare – zwei im Augenbereich, eines am Unterkiefer – auf, denen die Schweine ihren Namen verdanken. Sie bestehen aus dichtem Bindegewebe und sind bei Männchen deutlich stärker ausgeprägt als bei Weibchen. Daher nimmt man an, dass sie das Gesicht der Männchen bei Auseinandersetzungen vor den Attacken von Rivalen schützen sollen. Die mächtigen Hauer der Männchen, die über 30 cm lang werden können, dienen eher zum Imponieren als zum Kampf; gefährlicher sind die kleineren, aber scharfen Eckzähne, die tiefe Wunden schlagen können. Die Augen liegen sehr hoch im Kopf, was den Tieren einen guten Überblick gestattet.
    Warzenschwein
Phacochoerus africanus
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Paarhufer
    Familie Schweine
    Verbreitung Afrika südlich der Sahara
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 105–152 cm
    Gewicht Weibchen 65 kg, Männchen 100 kg
    Nahrung Gräser, Früchte, Aas, Regenwürmer, Engerlinge, Insekten
    Geschlechtsreife mit 1,5 Jahren
    Tragzeit 170–175 Tage
    Zahl der Jungen 1–8
    Höchstalter 10–18 Jahre
    Fressen im Knien
    Warzenschweine ernähren sich vorwiegend von kurzen Gräsern, deren Triebspitzen sie abbeißen. Als Zukost fressen sie Früchte, aber auch Aas, Regenwürmer, Engerlinge und Insekten. Beim Ausgraben von Wurzeln und Knollen dient der Kopf als Hebel. Die Zähne werden kaum als Werkzeuge eingesetzt und zum Wühlen benutzen sie ihre kräftige Schnauze. Da die Tiere sehr hochbeinig sind, kommt es vor, dass sie beim Grasen oder Wühlen die Vorderbeine einknicken und sich »auf die Knie« niederlassen.
    Hohe Fruchtbarkeit, viele Feinde
    Warzenschweine sind sehr soziale Tiere – zumindest die Weibchen, die mit ihren Jungen in kleinen, von Bachen geführten Gruppen leben. Eber sind eher Einzelgänger oder schließen sich in Junggesellengruppen zusammen; einjährige Tiere bilden oft eigene Gruppen. Begegnen sich Mitglieder einer Rotte, begrüßen sie sich grunzend und scheuern sich aneinander. Im Gegensatz zum Suhlen und Scheuern an Termitenhügeln dient dieses Verhalten nicht der Haut-, sondern der sozialen Kontaktpflege.
    Weibchen und Männchen paaren sich mit mehr als einem Partner, dabei kämpfen die bis zu 100 kg schweren Männchen mit Kopf- und Schnauzenstößen heftig um das Recht zur Begattung. Die Paarung findet von Mai bis Juni statt. Im Oktober wirft die Bache dann ein bis acht Frischlinge. Meist überleben aber nicht mehr als vier, weil die Bache nur vier Zitzen hat. Die jungen Warzenschweine werden drei Monate lang gesäugt und in der Regel mit anderthalb Jahren geschlechtsreif.
    Warzenschweine sind wendige und schnelle Läufer; bei Gefahr bringen sie es auf 50 km/h und mehr. Im Lauf wird der Schwanz mit seiner dicken Quaste steil nach oben gereckt, um den anderen Tieren der Gruppe im hohen Gras als Signal zu dienen. Die wichtigsten Fressfeinde sind Löwen und Leoparden. Diesen Räubern fallen vor allem Jungtiere, aber auch Alttiere zum Opfer. Dabei sind erwachsene Schweine keine leichte Beute; sie können sich dank ihrer kräftigen Nackenmuskulatur und scharfen Eckzähne gut verteidigen.
    Unterirdische Eigenheime
    Warzenschweine verbringen die Nacht gut geschützt vor Feinden und der Nachtkühle unter Tage, denn sie sind ziemlich kälteempfindlich. Zwar sind Warzenschweine als Wühler durchaus in der Lage, einen Erdbau auszuheben, doch wo immer möglich, beziehen sie verlassene Erdferkelbaue – oft mit der ganzen Familie. Dabei schlüpfen die Alttiere rückwärts durch den Eingang in die Höhle und halten sorgfältig Ausschau nach Feinden, bevor sie sich eng aneinandergedrängt zur Ruhe legen.
    Flusspferde: gewaltige Kolosse
    Flusspferde sind gewaltige Kreaturen, die es nur in Afrika gibt: Mit einer Länge von 4,5 m und einem Gewicht von über 3t sind die gedrungenen, kompakt gebauten Bullen die größten Süßwasserbewohner überhaupt. Zur Abgrenzung gegenüber ihrem einzigen Verwandten, dem Zwergflusspferd (
Choeropsis liberiensis
), werden sie auch als Großflusspferde (
Hippopotamus amphibius
) bezeichnet.
    © Corbis/Frans Lanting
    Flusspferde im Lake Manyara Nationapark (Tansania)
    Leben im Wasser
    Diese walzenförmigen Dickhäuter haben zwar eine mehrere Zentimeter dicke Haut; diese ist aber nackt und sehr empfindlich und lässt, ungeschützt in der Sonne, sehr viel Feuchtigkeit verdunsten. Um Austrocknung und

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