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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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ganzes Erwachsenenleben zusammen. Offensichtlich zahlt sich langjähriges Aufeinandereingespieltsein bei Revierverteidigung und Jungenaufzucht derart aus, dass die Evolution diese Lebensform favorisiert hat. Ihre Reviergrenzen markieren sie mit süßlich duftenden Sekreten. Die Reviergröße richtet sich nach dem Nahrungsangebot.
    Abstraktes Denken bei Pavianen
    Bislang galt abstraktes Denken als Domäne der Unterfamilie
Hominidae
(Menschenartige), zu der neben
Homo sapiens
nur seine nächsten Verwandten, die Menschenaffen zählten. Wissenschaftler wiesen jetzt jedoch nach, dass der Kreis erweitert werden muss: Zwei Paviane zeigten, dass sie nach entsprechendem Training in der Lage waren, zwischen »gleich« (Raster mit 16 identischen Symbolen) und »ungleich« (Raster mit 16 unterschiedlichen Symbolen) zu unterscheiden. Ein derartiges Abstraktionsvermögen gilt als Grundlage menschlicher Intelligenz.
    Anubispaviane: bodenlebende Affen
    Anubispaviane (
Papio anubis
) verdanken ihren Namen dem hundsköpfigen altägyptischen Gott Anubis. Diese großen und kräftig gebauten Paviane mit ihrer hundeartigen Schnauze sind die bekanntesten Vertreter der Steppenlebenden Paviane.
    Eine starke Gemeinschaft
    Anubispaviane leben gesellig in großen Mehrmännchentrupps von 30 bis 100 Tieren zusammen. Die Männchen sind mit 1,50 m deutlich größer und mit 33 kg doppelt so schwer wie die Weibchen. Die Gemeinschaft bietet dem einzelnen Tier Schutz durch ihre erhöhte Wachsamkeit und durch die Wehrhaftigkeit der großen Männchen, die wiederum von der Anwesenheit vieler Weibchen zur Paarung profitieren. Weibchen bilden den Kern der Gruppe, sie bleiben zeitlebens in der Herde, in die sie hineingeboren wurden. Männchen verlassen die Gruppe nach der Pubertät und können auch später die Herde wechseln. Bei diesen Affen spielt die soziale Rangordnung eine wichtige Rolle.
    Anubispavian
Papio anubis
    im Gänsemarsch durch die Savanne
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Primaten
    Familie Geschwänzte Altweltaffen
    Verbreitung in Afrikas Savannen und Steppengebieten, die von Schlaffelsen und -bäumen aus erreichbar sind
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 50–95 cm
    Gewicht 15–33 kg
    Nahrung Gräser, Kräuter, Samen, Früchte, Knollen, Blätter, Nüsse, aber auch Insekten, Eier und Jungvögel
    Geschlechtsreife mit 5 Jahren
    Tragzeit 173–193 Tage
    Zahl der Jungen 1
    Höchstalter etwa 30 Jahre (45 Jahre in menschlicher Obhut)
    Im Gänsemarsch durch die Savanne
    Wenn die Paviane morgens früh zu ihren Nahrungsplätzen ziehen, folgen sie einer strengen Marschordnung. Vor- und Nachhut werden von jungen, rangniederen Männchen gebildet, die ranghohen Männchen halten sich mitten in der Gruppe unter den Weibchen und Jungen auf. Treffen sie auf einen Raubfeind wie einen Leoparden, preschen die dominanten Männchen vor und stellen sich dem Angreifer entgegen, während Weibchen und Junge sich zurückziehen oder auf Bäumen in Sicherheit bringen.
    Am Spätnachmittag ziehen die Tiere wieder zu ihren Schlafplätzen zurück. Dort widmen sie sich der gegenseitigen Fellpflege und verbringen geschützt die Nacht.
    Die Herde als Schule
    Paarungsbereite Weibchen zeigen ihren Zustand durch große rosafarbene Gesäßschwellungen an. Nun konkurrieren die erwachsenen Männchen um ihre Gunst. Nach 6 Monaten wird ein Junges geboren, das sich sofort an das Fell seiner Mutter anklammern kann und von ihr liebevoll umsorgt wird. Die Gruppe ist Verteidigungsgemeinschaft und – noch wichtiger für die Jungen – eine »Schule«, in der sie soziale Regeln lernen und erfahren, wo gute Wasser-, Futter- und Schlafplätze liegen, welche Pflanzen essbar und welche Tiere gefährlich sind.
    Breites Nahrungsspektrum
    Anubispaviane sind vorwiegend Pflanzenfresser, die zur Nahrungssuche ihre geschickten Hände nutzen. Ihre Nahrung besteht aus Beeren, Knospen, Laub, Gras, Samen, Nüssen, Pflanzenschösslingen sowie Feldfrüchten. Auch fressen sie Insekten, Eier und Jungvögel.
    Warzenschweine: Allesfresser in offenem Gelände
    Unter den großen Säugern der ostafrikanischen Savannen gelten Warzenschweine gemeinhin als die hässlichsten Tiere.
    Das machen sie jedoch durch ihre Wendigkeit, Anpassungsfähigkeit und ihr hoch entwickeltes Sozialverhalten wett.
    © shutterstock.com/Four Oaks
    Die männlichen Warzenschweine haben beeindruckende Hauer.
    Ein markanter Kopf
    Das Gewöhnliche Warzenschwein (
Phacochoerus africanus
) besiedelt unterschiedliche Lebensräume, vor allem Savannen und

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